27.03., Freitag: Cape Bridge Water - Endlich am Meer...

Um 6 Uhr endet unsere Nachtruhe verhältnismäßig früh. Draußen ist es noch stockduster. Zuerst verpacken wir das Zelt. So können wir zur Not abstreiten, die Nacht hier verbracht zu haben. Als wir gegen 06:45 Uhr fertig sind, wollen wir nicht losfahren, da wir den Wildwechsel auf der Straße fürchten. Jetzt noch ein Unfall würde uns den Rest geben. Entgegen des ursprünglichen Plans, frühstücken wir also auch noch hier.
Während wir unser Müsli mit Joghurt und Apfel essen, beobachten wir die Kängurus auf der Wiese vor uns. Ein letztes Mal für lange Zeit, fürchten wir.
Erster Stop nach Verlassen des Platzes ist erneut der Parkplatz in Hall's Gap. Auf dem Weg sehen wir zwei Kängurus und eine Hirschkuh samt Kitz am Straßenrand. Zwei lebensmüde Hasen queren kurz vor uns die Straße und sogar Emus werden gesichtet. Zum Glück sind wir nicht in der Dämmerung losgefahren.


Am Parkplatz nutzen wir die öffentlichen Toiletten, um uns startklar zu machen. Wir wollen an die Küste und endlich das Meer sehen. Auf dem Weg nach Portland halten wir in Hamilton. Dort parken wir in alter Manier bei McDonald's und wollen das freie WLAN nutzen. Leider ist es zu schwach, aber ein anderes freies Netz ist verfügbar. Wir checken erneut die Sachlage, rund um den Corona-Virus in Australien. In New South Wales scheint uns alles noch nicht komplett abgeriegelt zu sein. Zudem ist es um ein vielfaches Größer als Victoria. Wenn schon festsitzen, dann in NSW entschließen wir.
Da wir schon da sind, wird bei McDonald's noch ein kleines zweites Frühstück besorgt. Während Cecil auf die Bestellung wartet, “schleicht” sich Sarah näher an die Filiale, um im besseren McDonald's-Wlan noch die neuesten Fotos für Freunde und Familie bei Google hochzuladen. Dafür hatte das andere Netz nicht ausgereicht :)
Gleich um die Ecke halten wir bei Coles. Der zweite große Lebensmittelmarkt neben Woolworths. Alles scheint uns etwas teurer, aber wir kriegen günstige Nudeln und Soße. Da das unsere Hauptnahrungsmittel sind, hamstern wir hier mittlerweile notgedrungen ebenfalls. Wir teilen uns auf, um jeweils die pro Kopf erlaubten zwei Packungen Nudeln und zwei Gläser Soße zu kaufen. 
Während des Einkaufens ist uns eines klar geworden. Wenn wir jetzt direkt nach NSW fahren, sehen wir wieder nicht das Meer. Da Hamilton nicht mal 1 ½ Stunden Fahrt von der Küste entfernt liegt, entscheiden wir spontan doch noch einen Abstecher zu machen. Und es sollte die richtige Entscheidung sein. 

In der Nähe von Portland machen wir eine ca. zweistündige Wanderung direkt an der Küste. Die frische Küstenluft tut gut, auch wenn es wieder in einer Tour bergauf geht. Schon gleich zu Beginn sehen wir unsere erste Schlange. Sarah wäre fast vorbeigelaufen, doch Cecil stoppt sofort. Einen kurzen Moment erstarren wir alle drei, dann verschwindet die Schlange im hohen Gras. Leider ging alles zu schnell, um es irgendwie zu dokumentieren. 
Wir erreichen den höchsten Küstenpunkt Australiens. Von mehreren Aussichtsplattformen können wir Kolonien von australischen und neuseeländischen Robben beobachten. Vor allem eine kleine Gruppe im Wasser bereitet uns eine richtige Show. Sie “surfen” auf Wellen und machen Luftsprünge. Auf dem anschließenden Rückweg sehen wir zudem noch zwei Kängurus und als Highlight einen Echidna (Schnabeligel) direkt am Rand des Wanderweges.









Dann geht die Suche nach einem Schlafplatz los. Der erste, bei der App “Campermate” gefundene, Platz ist leider nur ein Parkplatz an einem See, auf dem man nicht Campen darf. Wir fahren 30 Minuten weiter zu einem Platz in einem State Forrest, der leider geschlossen ist. Wir haben keine Hoffnung mehr, einen schönen Platz zu finden. Daher fahren wir wieder auf den Highway zurück nach Hamilton. Vielleicht gibt es hier wenigsten einen Stellplatz für eine Nacht. 
Die erste Option liegt auf einer Wiese hinter einer Dorfkneipe. Hier scheint aber bereits ein Camper dauerhaft zu stehen und alles wirkt irgendwie gruselig. Im nächsten kleinen Nest finden wir dann recht gute Toiletten vor und können sogar auf einem Stückchen Wiese stehen. Besser wird es heute nicht mehr.
Nachdem wir gegessen haben, fliegt Cecil etwas ins Auge. Leider ist nichts zu erkennen und er bekommt es auch nicht raus. Da absolut nichts zu machen ist, bauen wir nur noch schnell das Zelt auf und gehen dann nach dem Abwasch ins Bett.

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