08.03., Sonntag: Sydney - Autobesichtigungen

Wir stehen auf und bereuen es, dass wir die Sonnencreme gestern nicht dabei hatten. Sarah hat es besonders doll im Gesicht erwischt, Cecil hat eine knallrote Halskrause. Bevor wir uns auf den Weg nach Bondi machen, legen wir daher einen ungeplanten Zwischenstopp bei Woolworths ein. Es wird Aprés-Lotion und ein Eistee gekauft. So gewappnet, treten wir die knapp 1 ½-stündige Fahrt an. Es geht erst mit der Bahn nach Central und anschließend nach Bondi Junction. Von dort aus folgen knappe 25 Minuten mit dem Bus.
Das erste Auto ist ein Mercedes, das eine Spanierin für 7200$ verkaufen möchte. Es hat das typische Dachzelt von Kings. Nach der Begrüßung beichtet sie uns, dass sie die Kühlbox nicht herausgezogen hat und deshalb die Autobatterie leer ist. Sie hat aber schon die Pannenhilfe gerufen. Dann packt sie erstmal tausend Sachen aus dem Auto und zeigt uns, welche Camping-Untensilien im Preis inbegriffen sind. Wir finden es beide etwas komisch, weil wir ja vor allem daran interessiert sind, ein fahrtüchtiges Auto zu kaufen. Der Rest ist für uns eher Nebensache. Aber wir sagen nichts. Sie baut sogar das Dachzelt auf. Das ist schon sehr cool zu sehen, wie es von innen aussieht. Leider ist es nass und riecht muffig. Außerdem gefällt uns nicht, dass man es nach hinten aufklappt. Dadurch kann die Kofferraumklappe nur noch halb geöffnet werden. Im Anschluss können wir auch das Auto begutachten. Es rostet teilweise etwas und Cecil entdeckt einen starken Schaden im Reifenprofil, was gar nicht gut aussieht. Zudem ist es ziemlich dreckig im Innenraum. Nach etwas 45 min sind wir fertig mit unserer Begutachtung und vom Pannendienst ist immernoch nichts zu sehen. Wir müssen jedoch weiter zum nächsten Auto. Wir einigen uns darauf die Probefahrt so schnell wie möglich nach zu holen.
Mit dem Bus geht es zurück nach Bondi Junction. Dort treffen wir die Halterin eines Mitsubishi Challengers. Das Auto entspricht auf den ersten Blick genau unseren Vorstellungen und soll nur 4500$ kosten. Zudem hat es bereits alles Zubehör, welches man für ein Offroad-Abenteuer benötigt: Kompressor, elektrischer Wagenheber, Motor-Schnorchel usw. Dieses Mal können wir sogar eine Probefahrt machen. Das Auto hat eine ordentliche Beschleunigung. Allerdings zieht er recht stark nach links und auch die Bremse ist sehr weich. Als wir zurück sind, schaut sich Sarah das Zelt an und stellt fest, dass die Matratze nass ist. Cecil wirft derweil einen Blick auf den Unterboden und findet einen größeren Fleck. Nach Konsistenz und Farbe kann es nur Öl sein. Und es scheint an mehreren Stellen auszutreten. Ein ganz schlechtes Zeichen. Wir verabschieden uns und versprechen uns am Abend zu melden. 
Auf dem Weg Richtung Stanmore, dem Standort des dritten Autos, diskutieren wir über die beiden bisher gesehenen Autos. Den Mercedes schließen wir im Grunde bereits aus. Der Challenger hat es angetan, aber das vermeintliche Ölleck macht uns zu schaffen. Ich schreibe der Halterin und sie antwortet sofort, dass es sich nur um Kondenswasser der Klimaanlage handelt. Cecil überzeugt das aber nicht. Schauen wir erstmal, was Auto Nr. 3, ein Holden Jackaroo, für uns bereit hält. Vielversprechend ist hier die Registrierung in Western Australia. Halterwechsel und Verlängerung der sog. Rego sind hier besonders einfach. 
Auf den ersten Blick folgt allerdings Ernüchterung. Der Lack sieht extrem mitgenommen aus. In Western Australia sieht man wohl viele solcher Autos, versichert uns die Belgierin. Also lassen wir das zunächst außen vor. Wir machen es wieder genauso. Cecil schaut sich das Auto von allen möglichen Seiten an und öffnet die Motorhaube, um sich auch vom Inneren zu überzegen. Sarah kontrolliert die Matratze des Dachzelts auf Feuchtigkeit. Wir können beide keine Schäden finden und sind ganz perplex. Der Preis von 6900$ beinhaltet auch eine Menge Zubehör, wie Kompressor, vermeintliche Starter-Batterie+Kabel, mehrere Benzinkanister usw. Das Einzige, was uns abhält sofort zuzuschlagen, ist das alte Radio ohne Aux-Anschluss und der eingeschränkte Platz im Kofferraum, da es ein 7-Sitzer ist. Wir verabschieden uns wieder mit dem Versprechen, uns heute Abend noch zu melden.
Es folgen Stunden angeregte Diskussion und Recherche, was uns am wichtigsten ist und ob wir  noch weitersuchen sollten. Cecil guckt noch ein letztes Mal die Facebook-Gruppen durch und schreibt sogar noch einen Anbieter an.
Dann heißt es erstmal ein geeignetes Restaurant finden und essen. Nach immerhin 8 Stunden auf Achse, brauchen wir eine kleine Pause. Wir finden einen sehr leckeren Asiaten/Thailänder und können uns etwas erholen. Währen des Essens haben wir natürlich trotzdem nur ein Thema. Der Holden Jackaroo stellt sich allmählich als Favorit heraus. Radio und Platzangebot als einziges Manko wiegt deutlich weniger als z.B. ein Ölleck. Daher machen wir kurzen Prozess und wir sagen der Belgierin zu. Wir verabreden uns für morgen 12 Uhr. Wir kaufen unser Auto inklusive Wohnung für das nächste Jahr :)

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