21.03., Sonntag: Kurrajong Campground - Strömungsschnorcheln

Obwohl es erst kurz vor halb acht ist als wir aufstehen, ist es bereits knuffig warm. Dazu weht kaum ein Lüftchen. Für die Zubereitung unseres Frühstücks mit Hilfe des Gaskochers ist das sehr zuträglich, doch beim anschließenden zusammenräumen wäre uns ein kühler Luftzug sehr genehm gewesen. 
Auf unserem weiteren Weg entlang der Küste des Cape Range NP heißt unser erster Halt heute Torquoise Bay. Da diese Bucht als eines der Highlights angepriesen wird, ist der Parkplatz entsprechend voll. Der Strand ist zum Glück nicht so überfüllt, wie wir es daraufhin erwartet hatten. Unsere Schuhe lassen wir gleich zu Beginn stehen und laufen barfuß über den Sand Richtung süden, bis es zu steinig wird. An dieser Stelle gehen wir ins Wasser. Die Strömung wird uns von hier aus zurück zu unseren Schuhen treiben. 
Nach nur wenigen Minuten entdeckt Sarah einen Oktopus. Direkt daneben versteckt sich sogar noch ein zweiter, wie wir kurz darauf feststellen. Doch auf Grund der starken Strömung ist es so gut wie unmöglich eine vernünftige Aufnahme zu kriegen. Bis auf ein paar Unicorn-Fische, bietet die Torquoise Bay ansonsten nichts Neues. Cecil ist schon bald so von dem ständigen Kampf gegen die Strömung genervt, dass er kurz davor ist abzubrechen. Sarah ist derweil ziemlich enttäuscht, dass wir nicht erneut auf eine Schildkröte gestoßen sind. Doch als wären ihre Gedanken gelesen worden, treibt kurz darauf eine an uns vorbei. 
Wieder haben wir Glück, denn das Tier ist super entspannt und lässt sich von uns in keinster Weise stören. Wir folgen dem Reptil gut und gerne eine ganze Stunde oder sogar länger. In dieser Zeit nehmen wir sie aus allen möglichen Winkeln auf. Die Schildkröte wie sie frisst, wie sie von gemeinen kleinen Fischen attackiert wird, wie sie auftaucht, Luft holt und wieder abtaucht. Zwischendurch bahnt sich sogar eine kleine Romanze an, als eine weitere Schildkröte vorbeikommt. Die zwei kommen sich ziemlich nah und schwimmen eine Weile zusammen, doch dabei bleibt es dann. Leider ist die Datei des Videos beschädigt, so dass wir von diesem Techtelmechtel nichts zeigen können. Als der Akku der GoPro restlos entladen ist, merken auch wir, dass allmählich die Kräfte schwinden. Immerhin sind wir seit zwei Stunden im Wasser. Zurück an Land hoffen wir bereits, dass der Sonnenbrand auf Armen und Beinen, den wir uns garantiert eingehandelt haben, nicht zu schlimm wird. Aber selbst wenn, wir würden es wieder zu machen. Es war eine tolle Erfahrung mit der wohl entspanntesten Schildkröte der Welt zu schwimmen. 
 






 
Unser ursprünglicher Plan sah vor, direkt zum nächsten Schnorchelspot zu fahren. Doch fürs erste reicht es uns. Daher geht es zunächst in die Mandu Mandu Gorge. Auf dem komplett leeren Parkplatz gibt es zunächst einen kleinen Snack zum Mittag. Ausreichend gestärkt, schnüren wir die Wanderschuhe und machen uns auf den 3 km langen Rundweg. Dieser führt uns durch ein trockenes Flussbett durch die Schlucht. Von den Felswänden eingekesselt werden wir fast gekocht. Natürlich sind wir wieder genau zur Mittagszeit unterwegs. Wir und unser Timing. 
Während wir über die Steine im Flussbett balancieren, sehen wir einen jungen Waran. Der sieht uns natürlich auch und versucht Schutz zu finden, was ihm allerdings nicht recht gelingen will. Natürlich ist das gut für uns, denn so kriegen wir gute Bilder und Videos, doch das Tier hat bestimmt Panik. Wenn wir ihm doch nur sagen könnten, dass wir ihm nichts Böses wollen. Bevor das Stresslevel der Echse zu hoch zu werden droht, gehen wir weiter. 
 

 
Nach etwa 1,3 km führt der Weg hinaus aus der Schlucht. Der Weg ist brutal steil und besonders Cecil hat zu kämpfen. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er sich beim Tauchen mit der Schildkröte bereits völlig verausgabt hat. Endlich oben angekommen, legen wir eine kurze Pause ein. Natürlich nur, weil Cecil eine Runde mit Alli drehen möchte, nicht etwa weil er so erschöpft ist. Entlang der Abbruchkante der Schlucht geht es zurück zum Parkplatz. Der Weg führt immer wieder durch kleinere Senken und auf Anhöhen. Die Sonne brutzelt weiterhin gnadenlos. Zum Glück geht ab und zu ein wenig Wind. Wir sind trotzdem heilfroh wieder bei Koby zu sein. Es geht direkt in den Wagen und wir schalten die Klimaanlage ein.
 


 
Obwohl wir bereits so viel geschnorchelt sind, freuen wir uns jetzt auf die Abkühlung, die das Wasser verspricht. Der Platz nennt sich Oyster Stacks. Der Einstieg erfolgt über scharfkantige Felsen, doch wir bekommen es ohne Verletzungen hin. Unterwasser ist leider nicht viel los. Cecil schwimmt etwas weiter raus. Das hat bisher meistens zu erfolgreichen Sichtungen geführt. Sarah entdeckt währenddessen einen großen Halfterfisch und versucht das immer wieder Cecil zu signalisieren. Doch schon bald hat sie ihn aus den Augen verloren, da er immer weiter aufs offene Meer schwimmt, während er einem Riffhai folgt. Erst als der ihn abhängt, macht er sich auf den Rückweg zu Sarah. Die ist zurecht etwas verärgert und hat sich Sorgen gemacht. Wir raufen uns zusammen, machen uns aber trotzdem lieber auf den Rückweg zum Ufer. 
Es gestaltet sich gar nicht so leicht einen geeigneten Platz zu finden, an dem wir wieder aus dem Wasser kommen können. Der Wellengang ist stärker geworden und mit jeder Woge droht man auf die spitzen Steine gespült zu werden. Wir wählen eine Stelle aus, an der wir es probieren wollen. Zufällig entdeckt Cecil jedoch einen deutlich geeigneteren Ort, doch kann das nicht mehr rechtzeitig an Sarah kommunizieren. Sie versucht aus dem Wasser zu kommen, wird von einer Welle erfasst und an den Fels gedrückt. Als erstes schlägt sie mit dem linken Knie an und versucht schlimmeres mit der linken Hand zu verhindern. Es tut höllisch weh, doch was noch schlimmer ist, sie kommt aus eigener Kraft nicht mehr von den Steinen weg. Noch eine Welle schlägt auf sie ein bevor Cecil sie wegziehen kann. Wenige Meter weiter können wir aus dem Wasser steigen. Sarahs Knie und die Hand sind ganz schön lädiert. Nachdem wir uns umgezogen haben, desinfizieren wir die Wunden und es kommen Pflaster drauf. Ein paar Tage wird sie noch damit zu tun haben, aber es wird wieder. 
Der Kurrajong Campground, auf dem wir heute Nacht einen Platz gebucht haben, ist riesig. Online machte es den Eindruck, als wäre hier alles bereits auf Wochen ausgebucht. Vor Ort stellen wir jedoch fest, dass gut die Hälfte des Platzes aktuell noch wegen Bauarbeiten gesperrt ist. Wie auch immer haben wir einen sehr schönen Platz mit unmittelbarem Strandzugang ergattern können.
Trotz ihrer Verletzungen lässt Sarah auch heute Sport und Yoga nicht ausfallen. Cecil fliegt derweil mit Alli über das Riff vor unserer Haustür. 
 

 

 


Gegen 18:30 Uhr gehen wir an den Strand und schauen uns den Sonnenuntergang an. Der fällt recht unspektakulär aus, doch wir unterhalten uns währenddessen gut und genießen einfach die Idylle. 
 
 

 
Zum Abendessen kochen wir uns heute Tortellini mit Feta, Tomaten, Pinienkernen und Pesto. Die Pinienkerne brennen uns beim Rösten leicht an, doch es schmeckt trotzdem gut. Morgen gibt es das Ganze dann sogar noch mit dem guten Pesto von Barilla und damit nochmals besser. Darauf freuen wir uns schon. 
Nach dem Abwasch, der heute angenehm klein ausfiel, übernimmt Sarah das Schreiben der Stichpunkte, während Cecil Videos auf der Festplatte sichert. Zwischendurch versuchen wir eine Springmaus zu filmen, die immer wieder an unserem Camp vorbeiflitzt. Der Nager ist jedoch schlicht zu schnell für uns. 
Um kurz vor halb zehn verabschiedet sich Sarah und geht ins Bett. Cecil ist noch eine Weile mit dem Backup der Daten beschäftigt. Anschließend fängt er noch an Tagebuch zu schreiben. Weit kommt er allerdings nicht. Es macht absolut keinen Spaß. Die Tastatur, mit der er arbeitet, ist so gut wie nicht mehr zu gebrauchen. Generell sind fast alle Tasten so ausgeleihert, dass man regelrecht darauf hämmern muss, um den entsprechenden Buchstaben ins System zu bekommen. Die R- und die Shift-Taste funktionieren selbst dann nur noch sporadisch. Kurzum ist es ein wahrer Krampf auf dem Teil zu schreiben. Andererseits kann man es ihr nicht verübeln. Die Tasten haben bereits viele tausend Anschläge ohne Beschwerden über sich ergehen lassen. Doch irgendwann streikt auch die belastbarste Taste. Für heute bricht Cecil das Schreiben trotzdem ab. Er fängt noch an einen Film zu gucken, merkt aber schnell, dass auch er langsam müde ist. Besser alles zusammenpacken und zu Sarah ins Bett gehen. Morgen ist auch noch ein Tag.

Kommentare

  1. Sehr schöne Aufnahmen mit Schildi. Das sieht nach sehr viel Spaß für euch drei aus.

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