25.03., Mittwoch: Grampian-NP - Schließung der Inlandsgrenzen wegen Corona
Notgedrungen gilt es den Abwasch der letzten Tage noch vor dem Frühstück zu erledigen. Am Wasserhahn treffen wir dabei auf einen deutschen Urlauber. Im Gespräch erzählt er uns, dass gestern Nachmittag auch die nationalen Grenzen geschlossen wurden. Unser Plan weiter nach South Australia und anschließend Western Australia zu reisen scheint damit dahin zu sein.
Wir schaffen es diese Neuigkeiten zunächst zu verdrängen und frühstücken.
Danach drängt sich aber die Frage auf, wie es weitergehen soll. Wir verschaffen uns im Internet selber einen Überblick und leider ist es wahr. Alle Staaten, bis auf New South Wales, Victoria und das Act (Australian Capital Territory) haben ihre Grenzen geschlossen. Passieren darf man nur aus wichtigem Grund und eine 14-tägige Quarantäne ist obligatorisch. Für wie lange dieser Zustand anhält ist ungewiss.
Wir sind extrem niedergeschlagen. Das der Corona-Virus solche Auswirkungen auf unsere Reise haben wird, konnten wir uns nicht vorstellen. Jetzt ist es traurige Realität und im Zweifel sitzen wir hier in Victoria fest. Übrigens der kleinste Staat in Australien.
Noch während wir schweigend und ratlos dasitzen, kommt ein Känguru ganz nah zu uns an den Tisch. Es bleibt den ganzen Tag und tröstet uns.
Wir können uns daraufhin aus unserer Schockstarre lösen. Erneut heißt es abwaschen und wir befüllen die Camperdusche. Dann wagen wir uns an die wohl größte Aufgabe des Tages. Der neu geschaffene Platz im Auto soll sinnvoll genutzt werden. Nach ein paar Versuchen hat alles einen Platz gefunden und wir sind doch recht zufrieden mit der neuen Konstruktion.
Auf eine gewisse Art gibt uns das neuen Mut. Noch dazu kommt das zutrauliche Känguru erneut ganz nah zu uns und inspiziert die Sachen auf dem Campertisch. Es interessiert sich sehr für unsere Kameras. Zum Glück entscheidet es sich dazu, die GoPro und nicht Sarahs Kamera vom Tisch zu fegen. Doch ein technik-afines Känguru kann unsere Laune natürlich nicht trüben.
Die neuen Informationen sind nach dem Einräumen grob verdaut und wir entscheiden so weiter zu machen wir bisher. Was sollten wir sonst machen? Wir hoffen, dass sich die Lage bald beruhigt und mehr Klarheit herrscht. Sarah macht also Sport und Cecil löst ein Rätsel. Dann folgt die ersehnte Dusche.
Wir befüllen die Eimerdusche des Campingplatzes mit unserem aufgewärmten Wasser aus der Camperdusche. Dann seifen wir uns schön ausgiebig ein. Wer weiß, wann es die nächste Gelegenheit gibt. Als wir zum Abspülen ansetzen, kommt plötzlich kein Wasser mehr. Und nicht weil der Eimer verstopft ist, sondern weil wirklich kein Wasser mehr darin ist. Zum Glück haben wir noch einen kleinen Rest in unserer Dusche und zumindest Sarah kann sich damit abspülen. Draußen holt sie Wasser für Cecil. Es ist sehr windig und jetzt ist auch noch das Wasser kalt. Die lang ersehnte Dusche ist so leider kein Genuss. Aber sauber sind wir erstmal wieder.
Gegen Abend unterhalten wir uns noch mit einem Pärchen aus Polen. Sie wissen auch nicht, wie es bei ihnen weitergehen soll. Eigentlich gilt ihr Visum noch bis Juni und sie wollten mit dem Auto über das Red Center zurück nach Queensland. Wahrscheinlich versuchen sie jetzt nur nach Hause zu kommen. Kopfzerbrechen macht ihnen, wie sie das Auto verkaufen sollen. Es ist wirklich jeder betroffen. Scheiß Corona!
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