01.03.- 05.03.: Letzte Vorbereitungen und Anreise
Die letzten Tage vor unserem Abflug sind alles andere als entspannt. Sonntag fahren wir unsere Fahrräder nach Biesdorf zu Sarahs Eltern. Das sind 60 schöne Minuten Sightseeing durch Berlin. Dort erledigt Sarah noch die letzten bürokratischen Dinge mit Gerd. Dann haben wir unser Abschiedsessen am Potsdamer Platz mit der gesamten Familie. Wir essen beide nochmal echtes, deutsches Wiener Schnitzel. Zuhause lässt uns das Gefühl nicht los, dass wir unbedingt noch etwas von der ToDo-Liste schaffen sollten. Also recheriere wir noch etwas für Superannuation in Australien und bereiten das Tablet für die Reise vor. Schließlich legen wir sogar noch die Inventarliste für die Küche an, d.h. Besteck, Teller, Gläser usw. zählen. Es geht viel zu spät ins Bett.
Am nächsten Tag (Montag) muss Cecil erstmal den Tiefgaragen-Schlüssel für unseren gekündigten Stellplatz abgeben. Danach bauen wir unser geliebtes Bett ab, um es mit Cecils alten zu ersetzen. Das dauert natürlich wieder viel länger, als wir uns das gedacht haben. Vor allem das alte Lattenrost in den vierten Stock tragen, entpuppt sich als ein ganz schöner Kraftakt. Aber nach einigen Stunden Schrauben und Staubsaugen, ist es vollbracht. Wir putzen auch gleich das gesamte Schlafzimmer und können damit schon mal einen ersten Punkt von der Wohungsübergabe-Liste streichen. Zu diesem Zeitpunkt denken wir, dass wir total im Zeitplan liegen. Wir gönnen uns sogar ein paar Stunden Pause. Abends geht's dann wieder ans Räumen und Putzen.
Am nächsten und finalen Tag stehen wir schon gegen 8 Uhr auf. Nach dem Frühstück machen wir uns sofort ans Rucksack packen. Wir haben bereits alle Kleidung und sonstige Gegenstände von der Packliste bereitgelegt, sodass wir verhältnismäßig schnell fertig sind. Aber unsere Rucksäcke wiegen beide gerade mal um die 12 kg. Gebucht haben wir allerdings 25 kg. Da geht also noch einiges. Alle Dinge des “Vielleicht”-Stapels wandern also auch in den Rucksack.
Anschließend geht die große Wegräum- und Putzaktion weiter. Um 19 Uhr kommen die Untermieter zu Abnahme der Wohnung. Deshalb wollen wir bis dahin die Räume einigermaßen fertig haben. Mit den Bädern und Küche sind wir zu diesem Zeitpunkt auch schon sehr weit. Wir gehen gemeinsam durch die Wohnung und schauen nach Kratzern auf dem Boden oder Flecken auf der Tapete. Wir vermerken alles auf einem Übergabe-Protokoll. Dann ist es soweit, wir geben ihnen einen Schlüssel. Nach den anstrengenden Stunden brauchen wir erstmal eine Pause und essen Abendbrot. Es gab seit dem Frühstück nichts mehr zu essen. Im Anschluss vergeht die Zeit wie im Flug. Im Nachhinein können wir auch nicht mehr sagen, was alles noch getan werden musste. Aber es hat auf jeden Fall alles noch sehr lange gedauert. Wir mussten noch den Kühlschrank und Tiefkühler ausräumen, Wohnzimmer aufräumen, Müll herunterbringen, Handgepäck packen,...? Schließlich mussten wir noch die letzten unterschriebenen Dokumente scannen und Netflix und Offline-Karten auf das Tablet laden. Im Endeffekt war es auf einmal 3 Uhr Nachts und wir haben immer noch rotiert. Da der Wecker um 5:15 Uhr klingeln soll, verweigert Cecil den Schlaf komplett. Sarah probiert sich nochmal hinzulegen, aber findet keine Ruhe. Gegen 5:00 ziehen wir die Betten ab und machen uns fertig. Die Zeit rennt wieder. Aber wir sind zum Glück bei den letzten Handgriffen, als Katrin und Thomas klingeln. Dann heißt es nur noch unser Gepäck und ein paar persönliche Sachen, die bei Degenhardts gelagert werden sollen, zum Auto bringen und ab zum Tegel-Flughafen.
Wir kommen relativ gut durch den Verkehr und sind pünktlich am Terminal C. Wir packen die Rucksäcke in ihre Schutzhüllen und stellen uns beim Check-In an. Nach einer guten halben Stunde können wir auch endlich unser Gepäck abgeben und bekommen unsere Flugtickets. Unsere Getränke haben wir fast ausgetrunken, also entscheiden wir, gleich zum Gate und damit durch den Security Check-In zu gehen. Auch hier gibt es keine Probleme. Es ist nur etwas nervig, weil wir fast den gesamten Rucksack auspacken müssen. Da wir alle erdenkliche Technik dabei haben: Laptop, Tablet, Kamera, Festplatten, Powerbanks usw. Auch unsere geschmierten Brötchen schaffen es durch die Security. Wir essen sie gleich im Anschluss am Gate. Die lange Nacht hat ziemlich hungrig gemacht.
Mit 30 min Verspätung geht es dann endlich in die Luft. Der Flug nach Singapur zieht sich ganz schön, obwohl wir natürlich probieren die verlorene Nacht nachzuholen. Aber jede Stunde wird man wach und merkt wie unbequem es doch ist. Unser vorbestelltes Flugzeugessen ist leider auch nicht so der Hit. Sie haben die Gerichte geändert. Deshalb bekommen wir das neue equivalente, vegetarische Essen bekommen. Sarah freut sich, als sie die Pilz-Lasagne sieht. Lecker :/ (Für alle, die es noch nicht wissen: Sarah ist gar kein Pilz-Freund, aber Pilze landen immer gern auf ihrem Essen.) Naja, aber ein paar Nudeln kann man rausfischen. Das Wasser und die Chips sind super. Nach ca. 6 Stunden Halbschlaf versuchen wir ein bisschen wach zu bleiben. Cecil spielt mit dem Game Boy und Sarah schaut ihre heruntergeladene Serie auf Netflix. Ansonsten wird weiter geschlafen.
Wir landen in Singapur mit 30 min Verspätung und fahren vom Flugzeug ewig mit einem Bus zum Terminal. Wir schauen die ganze Zeit auf die Uhr, weil wir nur knapp 2 Stunden bis zum Boarding des Anschlussflugs haben und unbedingt noch etwas essen wollen. Wir haben schließlich eine Stunde. Ursprünglich wollten wir zu McDonald's. Aber hier gibt es nur Burger King. Auch okay. Wir eilen also über den Flughafen. Mit ein paar Anlaufschwierigkeiten sind wir schließlich im Restaurant und stellen fest, dass es nur Frühstücks-Burger gibt. Wir sind nicht so begeistert, aber haben zu großen Hunger, um zu verzichten. Die Burger und die im Menü enthaltenen Kartoffelbällchen schmecken ganz okay. Wir haben uns die Mahlzeit kulinarisch besser vorgestellt, aber der Hunger wurde erstmal gestillt. Wir können auch noch ganz entspannt Zähne putzen gehen. Am Gate geht es nochmal durch eine Sicherheitskontrolle. Diesmal fliegen wir pünktlich los. Nicht so cool ist, dass wir die einzige Reihe im gesamten Flugzeug haben, die keine Fenster hat und wir also nur auf eine Wand starren können. Aber eigentlich schlafen wir eh fast den gesamten Flug lang. Es gibt nur kurze Unterbrechungen, z.B. als wir unsere bestellten Schinken-Käse-Croissants und Schoki bekommen. Wir sind froh, dass das teure Essen diesmal sehr gut schmeckt.
Wir landen pünktlich in Sydney. Dort geht es als Erstes durch die Passkontrolle. Die Kontrolleurin ist sehr nett und macht sogar etwas Small-Talk mit uns. Wir bekommen sehr schnell unser Gepäck und packen die Rucksäcke aus den Hüllen und versuchen so viel Zeug wie möglich aus dem Handgepäck noch im großen Rucksack unterzubringen. Dann geht es durch die Zoll-Kontrolle. Wir stellen uns an der Reihe an, dass wir etwas zu deklarieren haben. Der Typ ist aber von Sarahs eingeführten Pille wenig beeindruckt und wir werden weiter gewunken. Dort kontrolliert ein weiterer Typ unsere Snack-Tüte. Diesmal haben wir während der Flüge alle frischen Lebensmittel verbraucht und nur noch etwas Schokolade und Riegel dabei. Auch kein Problem. Somit sind wir ohne besondere Vorkommnisse in Sydney angekommen. Unsere Rucksäcke sind super schwer, deshalb wollen wir so schnell es geht zur Unterkunft. Am Bahnhof laden wir die Opal-Karten (Fahrkarten-Guthaben-Karte) vom letzten Mal auf und fahren dann mit der Bahn ins Zentrum. Dort steigen wir noch einmal um. Dann heißt es mit dem schweren Gepäck 1 km zum Airbnb laufen. Es ist eine ziemlich Qual, aber wir verlaufen uns immerhin nicht. Am Haus angekommen, haben wir einige Mühe, den richtigen Eingang zu finden. Aber dann sind wir endlich in unserem Mini-Zimmer. Wir machen uns frisch und gehen zurück Richtung Bahnhof und essen Abendbrot. Danach fallen wir völlig fertig ins Bett. (Das wir allerdings mit Mühe erst ausziehen müssen und in dem Zimmer nun auch kaum ein Millimeter mehr zum Treten vorhanden ist. Wir können uns also schon mal an wenig Platz gewöhnen.)
Kommentare
Kommentar veröffentlichen