01.11., Sonntag: Trezona Campground - Frühlingsblumen

Wir werden von einem herrlichen Wetter begrüßt, als wir unseren Weg aus dem Zelt finden. Die Sonne geht langsam hinter den Bäumen auf und doch ist es bereits angenehm warm. Der entscheidende Unterschied: Es weht so gut wie kein Wind. 
Das Wasser für Tee und Kaffee aufzukochen geht daher sehr schnell. Danach gibt es Rührei und unser letztes Toastie. Langsam gehen unsere Vorräte immer weiter zur Neige. Aber noch kriegen wir etwas zwischen die Zähne. 
Während wir unsere Zähne putzen, landet ein Adler über uns im Baum. Wir lassen sofort alles fallen und holen die Kameras heraus. Es entstehen tolle Bilder und Videos. Der Moment, in dem er wieder abfliegt, verpassen wir jedoch. 
 

 

Um 08:40 Uhr starten wir auf unsere heutige Wanderung. Der “Trezona Circuit” wartet mit immerhin 8,2 km auf. Gleich zu Beginn verlaufen wir uns kurz auf einen Fahrradweg, danach geht es jedoch ohne Probleme weiter. 
Hier in Australien ist unverkennbar der Frühling ausgebrochen. Wir wandern durch endlose Felder voller Wildblumen. Der Himmel strahlt in seinem festlichsten Blau. Am Horizont ragt ein Gebirge in den Himmel. Fast könnte man meinen wir seien in Südtirol. 
 

 
Nach unserem ungeplanten Abstecher auf einen Fahrradweg, gleich zu Beginn, verlaufen wir uns heute noch zwei weitere Male. Allerdings können wir es dieses Mal nicht auf die bescheidene Beschilderung schieben. Vielmehr war es heute unsere eigene Schuld und Unaufmerksamkeit. Immerhin sind uns unsere Fehler in beiden Fällen recht früh aufgefallen.
 




Nach guten 2 Stunden und 9 km Strecke sind wir zurück bei Koby. Der Tag ist noch frisch und wir haben dementsprechend noch einiges vor. Hauptsächlich Reparaturen und Reinigungen stehen auf dem Programm. 
Unter anderem klebt Sarah ihre Flip Flops mit Sekundenkleber und Cecil putzt den Gaskocher. Außerdem versuchen wir mit Hilfe des Buches ein paar Reptilien zu identifizieren, die uns auf unseren letzten Wanderungen begegnet sind. 
Um 15 Uhr startet Sarah mit ihrem Sport. Cecil hat bis dahin zwei Tage vom Tagebuch ausformuliert und es ist noch kein Ende in Sicht. 
Während Cecil noch immer am Schreiben ist, beginnt Sarah zu stricken. Das aktuelle Projekt sind weiterhin ein paar warme Socken für sie. Je weiter wir in den Süden fahren, desto dringender wird es. Bei einer kurzen Anprobe geschieht jedoch ein Unglück: Eine der Nadeln bricht. Nicht direkt durch, aber sie splitter (Holznadeln) und in der Folge gleitet die Wolle nicht mehr darüber. Wir versuchen alles, sie zu reparieren, doch es sieht schlecht aus. Die Wolle fribbelt am Klebebandrand auf.
Am Abend sind wir etwas antriebslos. Nicht nur die Wanderungen stecken uns in den Knochen, auch alle andere hatte heute einen eher demotivierenden Einfluss. Nachdem Sarah ihre Nadeln zerbrochen hat, wurde das Strickzeug erstmal wieder eingemottet. Cecil hat derweil den Mut gefasst und sich um Alli gekümmert. Nicht nur der schicksalhafte Tag ist geschrieben, sondern auch die physischen Überreste sind transferiert. Immerhin kann jetzt der Transportkoffer wieder verwendet werden für Alli². Ob noch Einzelteile als Ersatz verwendbar sind, wird sich später zeigen. Für heute reicht es erstmal. 
Nach dem Abwasch sind wir freundlich ausgedrückt antriebslos. Allerdings weht kaum ein Lüftchen und auch Mücken scheint es hier so gut wie keine zu geben. Wir wollen uns daher nicht schon wieder vorzeitig ins Zelt zurückziehen. Kurz überlegen wir. Man könnte ein Rätsel machen oder etwas spielen. 
Am Ende entscheiden wir uns dazu weiter zu arbeiten. Eine ganz neue Erfahrung ;)

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