06.11., Freitag: Wilpena Pound Resort - Das bergsteigende Beuteltier
Der Weg führt, wie es zu erwarten war, die gesamte Strecke bergauf. Allerdings ist der Anstieg deutlich knackiger, als wir gedacht hätten. Auch hier gilt es gelegentlich größere Felsstufen zu überwinden und kleinere Klettereinlagen zu absolvieren. Unterwegs flüchtet der ein oder andere Skink vor uns in das Gebüsch. Meistens hören wir es nur noch rascheln, bevor wir den Verursacher überhaupt entdeckt haben. Keine Chance da eine Aufnahme zu kriegen. Den Gipfel haben wir erneut für uns allein. Gut eine Stunde haben wir für die 3,2 km benötigt. Die Aussicht weiß auch hier, uns für die Mühe zu entschädigen. Sogar auf den St Mary Peak können wir vom Gipfel aus erneut einen Blick werfen.
Während
wir die Höhenluft genießen und unsere Aufnahmen machen, kriegen wir
unerwartet Gesellschaft. Ein Känguru hat seinen Weg hier hoch gefunden
und hüpft nur wenige Meter entfernt an uns vorbei. Hier oben auf ein
Känguru zu treffen, damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet. Was
für eine schöne Überraschung.
Auf dem Rückweg nehmen wir eine
alternative Route über den “Boom and Bust Hike”. In regelmäßigen
Abständen informieren Schilder über die hiesige Flora und Fauna und wie
diese auf regenreichen Phasen (boom) und Trockenzeiten (bust) reagieren.
Leider sind viele der Schilder so ausgeblichen, dass es schwer fällt,
noch etwas von dem Text zu entziffern.
Erneut treffen wir auf
einen Skink, der gerade dabei ist den Wanderweg zu kreuzen. Ein
mächtiges Exemplar. Bestimmt 45 cm misst das Tier von der Schnauze zur
Schwanzspitze. Mit Hilfe unseres Buches identifizieren wir die Echse
später als einen nördlichen Blauzungen-Skink (Northern Blue-tongue;
Tiliqua scincoides intermedia). Einer der größten Skinke der Welt. Bei
diesem Exemplar ist, neben der schieren Größe und der blauen Zunge,
besonders auffällig, wie er seine Hinterbeine nur noch sporadisch nutzt.
Größtenteils lässt er diese Gliedmaßen einfach hängen und seine
Bewegungen erinnern dadurch an die einer Schlange.
Hier noch ein paar weitere kleine Tierchen, die wir getroffen haben:
Nach 3
Stunden sind wir zurück bei Koby. Unsere Beine haben uns weitere 6,8 km
getragen. Der Körper verlangt nach einer Stärkung und wir kratzen alles
zusammen, was wir noch finden können. Es gibt Spiegelei und dazu das
letzte Knäckebrot mit Pesto bestrichen. Im Kühlschrank befinden sich
danach lediglich noch ein bisschen Schokolade, Pesto und etwas
Knoblauch.
Am Nachmittag versuchen wir uns einen groben Plan für
die kommenden Tage zurechtzulegen, bevor es für Cecil Zeit für das
Tagebuch ist und Sarah Sport macht. Die Kängurus haben sich noch immer
nicht blicken lassen. Hoffentlich kommen sie morgen raus und
verabschieden uns.
Zum Abendessen gibt es heute Suppe aus der
Tüte für Sarah und einen Asia-Nudelbecher für Cecil. Danach geht es
wieder in die Bar. Sarah ist fleißig am posten. Ganze zwölf neue
Einträge schafft sie in drei Stunden hochzuladen. Cecil bearbeitet
derweil Videos am Handy, die sofort in die neue Posts geladen werden.
Bevor es danach zurück zu Koby geht, durchstreifen wir ein wenig das
Gebiet. Im Schein der Taschenlampe hoffen wir, auf das ein oder andere
nachtaktive Tier zu treffen. Doch leider werden wir enttäuscht. Wir
können trotzdem zufrieden mit diesem Tag sein. Ein Känguru auf dem Mount
Ohlssen und ein riesiger Blauzungen-Skink sind keine schlechte
Ausbeute. Heute telefoniert Sarah noch mit ihrer Schwester Anne und
Cecil zieht sich bereits zurück ins Zelt.
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