05.11., Donnerstag: Wilpena Pound Resort - Gipfelstürmer

Es kostet uns einiges an Überwindung, doch wir schaffen es zeitig aufzustehen. Zum Frühstück gibt es Rührei und Flatbread. Der Abwasch muss ausnahmsweise bis heute Nachmittag warten. Heute steht die Besteigung des “St Mary Peak” auf dem Programm. Mit ihrer 20,5 km Länge unser bisher größtes Projekt hier in Australien und dafür planen wir besser genug Zeit ein. Um kurz nach 8 Uhr starten wir. 



Unser erstes Video, drehen wir gemeinsam mit den zwei Kängurus, die hier anscheinend auf dem Platz zu Hause sind. 
 





Von dort führt der Weg entlang des äußeren Rands vom “Wilpena Pound” durch einen Wald. Der “Wilpena Pound” ist eine riesige Erhebung mitten in den “Flinders Ranges”. Seine Form erinnert von oben unweigerlich an einen Krater. Doch sie ist nicht durch einen Einschlag entstanden, sondern durch geologische Aktivitäten über Millionen von Jahren. Der “St Mary Peak” ist mit 1.170 Metern der höchstgelegene Gipfel entlang der Gebirgskette, die den Rand des “Pound” bildet.

Dort auf den Gipfel geht. Wir haben das Ziel also die ganze Zeit im Blick.

Wir erreichen die Stelle, an der der Aufstieg beginnt. Es wird ein langer und steiler Weg. Teilweise sind wahre Klettereinlagen nötig, um die großen Felsstufen zu erklimmen. Das ist nicht nur äußerst anstrengend, sondern sorgt auch für einen gewissen Adrenalin-Pegel. Der wird nochmal so richtig in die Höhe getrieben, als der Weg dazu zwingt uns mit dem Rücken zur Wand über eine schmale Felskante voranzuschieben. Jetzt ein falscher Schritt und man fällt locker 20 Meter in die Tiefe. Ab und zu fragen wir uns, was genau wir hier eigentlich machen. Aber im Grunde ist es genau nach unserem Geschmack.

Die Aussicht ist beim Aufstieg bereits phänomenal.

Als wir endlich den “Tanderra Saddle” erreichen, sind wir ordentlich am Pumpen. Von hier aus stehen noch weitere 1,6 km zum Gipfel an. Das klingt erstmal nicht viel, doch sie ziehen sich scheinbar ewig. Das liegt vor allem daran, dass wir weiterhin nur langsam vorankommen. Über große Steine und Geröll geht es immer weiter bergauf. Ganz allein sind wir hier oben jedoch nicht. Wir überholen ein älteres Pärchen und es kommen uns ein paar Wanderer entgegen. Damit haben wir bei dem Weg eher weniger gerechnet.




Den Gipfel haben wir dann jedoch ganz für uns allein. Die Aussicht ist wahrlich atemberaubend und das Wetter perfekt. Von hier oben hat man eine grandiose Sicht auf die “Heysen Range” und die “ABC Range”. Außerdem kann man den gesamten “Wilpena Pound” überblicken. Es ist einfach wunderschön und war auf jeden Fall jede Schweißperle wert!
Ganze 45 Minuten verbringen wir auf der Spitze des “St Mary Peak”. Natürlich kommt auch Alli² wieder verbotenerweise zum Einsatz. Außerdem tummeln sich etliche braune Skinke auf den Felsen und bitten quasi darum abgelichtet zu werden. Wir tun ihnen natürlich diesen Gefallen. 







 

Als das ältere Pärchen den Gipfel erreicht, ist es Zeit für uns den Rückweg anzutreten. Kurz werden wir in ein Gespräch verwickelt. Die beiden sind seit 2017 in Australien auf Reisen. Nicht mit dem Camper, sondern per Fahrrad! Zwischendurch dann noch mal eben einen Berg besteigen, scheint trotzdem kein Problem. Wir schätzen die beiden auf mindestens 70. Respekt.Wir sind völlig beeindruckt von den beiden. Das würden wir uns nicht zu trauen.

Bergab geht es wieder ordentlich auf die Knie. Doch wir versuchen uns zusammenzureißen. Wenn zwei 70-jährige das schaffen, dann wir erst recht. Unterwegs treffen wir auf einen Lizard. Erst als wir ihm mit unseren Kameras im Anschlag ganz nah gekommen sind, bemerken wir, dass ihm ein Bein fehlt. Doch er scheint damit kein Problem zu haben. Ganz gemütlich liegt er auf einem Stein. Wenn er wollte, könnte er wohl trotzdem blitzschnell den Rückzug antreten. Allerdings laufen ihm hier die Ameisen fast freiwillig ins Maul und wir scheinen ihn auch nicht großartig zu stören. Ein cooles Kerlchen, dieser “legless Lizard”. ;)


Wieder auf dem “Tanderra Saddle” angekommen, warten weitere 12 km zurück zum Campingplatz darauf von uns gewandert zu werden. Der Weg führt uns langsam und stetig hinab in die grüne Ebene, die von der Gebirgskette eingerahmt wird. Ab und zu werfen wir einen Blick zurück auf den “St Mary Peak”. Kaum zu glauben, dass wir vor wenigen Minuten noch dort oben standen.
Im Tal angelangt, geht es über einen Feldweg vorbei an endlosen Wiesen und durch dichte Nadelwälder. Wir sind dankbar für den einfach zu laufenden Pfad und können die schöne Umgebung genießen, ohne dauernd nach Stolperfallen Ausschau halten zu müssen. 




Vom alten “Hills Homestead” führt ein kurzer Weg zu den “Wangarra Lookouts”. Im Grunde sind wir bereits jetzt völlig platt. Doch wir lassen uns nicht lumpen. Augen zu und durch. Hätten wir vorher gewusst, wie hart der Aufstieg zu den Aussichtsplattformen wird und das wir von dort nicht wirklich etwas Neues sehen, hätten wir wohl dankend verzichtet. Tipp: Wenn man vom “St Mary Peak” kommt, kann man die “Wangarra Lookouts” getrost weglassen. Einzig der Blick auf den “Mount Ohlssen”, ist interessant. Das jedoch auch nur vor dem Hintergrund, dass wir diesen Morgen in Angriff nehmen werden.

Die letzten 3 km sind recht gnädig zu unseren geschundenen Beinen und Füßen. Dafür ist hier ganz schön was los. Der einfachste Weg einen Blick auf den “Wilpena Pound” zu werfen, führt zu den “Wangarra Lookouts”. Daher sind sie Anziehungspunkt für den Großteil der Besucher. Uns begegnen Familien mit Kindern, die selbst noch kaum laufen können, neben alten Menschen, denen es ähnlich geht. Der restliche Teil ist meist von äußerst kräftiger Statur.

Kurz bevor wir Koby erreichen, quert direkt vor uns ein Tannenzapfen-Skink den Pfad. Ein schöner Abschluss für diese schöne, aber auch etwas lange Wanderung. Insgesamt waren wir 7 Stunden unterwegs und haben 22,8 km zurückgelegt. Das kann sich doch sehen lassen. Wir sind gespannt, wie arg der Muskelkater morgen ausfällt. Wir sind geschafft, aber auch ziemlich glücklich und zufrieden.

Wir holen lediglich kurz unseren Camping-Beleg aus dem Auto und machen uns damit auf den Weg zur Rezeption. Problemlos können wir unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern. Im Laden kaufen wir uns ein Eis. Das haben wir uns redlich verdient. Danach gibt es nur noch ein Ziel. So schnell es geht unter die Dusche zu kommen. Blöd nur, dass Sarah ihr Handtuch vergisst und Cecil den Schlüssel hat. Doch sie kann gut damit leben. Die Kängurus haben sich wieder auf der Wiese eingefunden und leisten ihr Gesellschaft, während sie auf Cecil wartet.

Am Abend zieht es uns erneut in die Bar. Natürlich hauptsächlich wegen des Wlans. Erneut können wir das Sofa am Kamin für uns beanspruchen. Unsere Untermieter haben bereits auf unsere Anfrage reagiert. Zumindest einer würde gerne in der Wohnung bleiben und sich um einen Nachfolger für seinen derzeitigen Mitbewohner kümmern. Damit ist schon mal eine Hürde aus dem Weg geräumt.

Um 19:30 Uhr geben wir widerwillig unsere Plätze auf dem Sofa auf. Wir haben Burger bestellt und die isst man dann doch besser an einem richtigen Tisch. Leider ist er ein bisschen kühl, aber die Pommes sind ziemlich gut. Anschließend gehen wir zurück zu Koby und direkt ins Bett. Unsere Körper verlangen nach Ruhe.



Wir holen lediglich kurz unseren Camping-Beleg aus dem Auto und machen uns damit auf den Weg zur Rezeption. Problemlos können wir unseren Aufenthalt um eine Nacht verlängern. Im Laden kaufen wir uns ein Eis. Das haben wir uns redlich verdient. Danach gibt es nur noch ein Ziel. So schnell es geht unter die Dusche zu kommen. Blöd nur, dass Sarah ihr Handtuch vergisst und Cecil den Schlüssel hat. Doch sie kann gut damit leben. Die Kängurus haben sich wieder auf der Wiese eingefunden und leisten ihr Gesellschaft, während sie auf Cecil wartet.

 

Am Abend zieht es uns erneut in die Bar. Natürlich hauptsächlich wegen des Wlans. Erneut können wir das Sofa am Kamin für uns beanspruchen. Unsere Untermieter haben bereits auf unsere Anfrage reagiert. Zumindest einer würde gerne in der Wohnung bleiben und sich um einen Nachfolger für seinen derzeitigen Mitbewohner kümmern. Damit ist schon mal eine Hürde aus dem Weg geräumt.

Um 19:30 Uhr geben wir widerwillig unsere Plätze auf dem Sofa auf. Wir haben Burger bestellt und die isst man dann doch besser an einem richtigen Tisch. Leider ist er ein bisschen kühl, aber die Pommes sind ziemlich gut. Anschließend gehen wir zurück zu Koby und direkt ins Bett. Unsere Körper verlangen nach Ruhe. 


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