28.10., Mittwoch: Chamber's Gorge - Kofferraum-Neusortierung

Unsere erste Wanderung starten wir direkt nach dem Frühstück. Der “Mawson-Spriggina Walk” ist ein 8 km langer Rundwanderweg, der durch das hügelige Hinterland von Arkaroola führt. Der Pfad ist angenehm zu gehen, das Wetter ist herrlich und etliche Wildblumen zieren die Landschaft. Sicherlich keine aufregende Wanderung, dafür kann man sich voll und ganz der Natur hingeben. Der “Spriggina Lookout” ist auch ganz nett und kurz vorher stoßen wir sogar auf ein Wallaby. Was wollen wir mehr? Vor allem wenn einem die Kilometer der vergangenen Tage noch in den Knochen stecken. 
 




 
Bevor wir den Campingplatz verlassen, gönnen wir uns eine vorerst letzte Dusche. Zu lange können wir uns dabei allerdings nicht Zeit lassen. Immerhin steht für heute noch eine weitere Wanderung auf dem Programm, bevor es im Anschluss in die “Chamber's Gorge” geht. Dort lockt ein kostenloser Campingplatz und es liegt auf direktem Weg zum “Flinders Ranges NP”. 
Der Wanderweg durch die “Bararranna Gorge” ist, unseren Reiseführer nach, der Höhepunkt des Schutzgebietes. Angeblich ist der Anfahrtsweg durchaus für normale Fahrzeuge machbar. Wir sind allerdings mehr als froh unseren Koby zu haben. Tiefe Spurrillen und sehr steinige Passagen sind keine Seltenheit. An einer Kreuzung wird eine alternative 4-WD-Strecke ausgeschildert. Wir lassen diese links liegen und fahren weiter geradeaus. Allerdings scheinen wir das Schild falsch interpretiert zu haben. Ganz offensichtlich befinden wir uns dadurch nun auf der Allrad-Piste.
Es geht so steil bergauf, dass wir fürchten uns jeden Moment zu überschlagen. Kurz vor der Kuppe scheint das Gelände fast senkrecht zum Himmel zu zeigen. Uns wird die Sache zu heiß. Ganz vorsichtig und im Schneckentempo geht es an den Rückzug. Wieder ein schönes Beispiel für die schlechte Beschilderung in South Australia. Bei den Wanderwegen ist uns das auch schon zu Genüge aufgefallen.
Die Aktion hat Folgen. Auf dem Parkplatz angekommen, öffnet Cecil den Kofferraum, um an die Sonnencreme zu gelangen. Ihm kommt der halbe Hausstand entgegen. Gaskocher, Kühlschrank und ein paar Kisten haben ihren Stammplatz auf der Holzkonstruktion verlassen. Wir haben alle Hände damit zu tun, alles zu stabilisieren und wieder auf seinen Platz zu bugsieren. 
 
Der Wanderweg führt größtenteils durch ein trockenes Flussbett. Es ist eine ziemlich Belastung pausenlos über die großen Felsen zu balancieren, die das Terrain prägen. Unseren ohnehin bereits geschundenen Füßen gefällt das gar nicht. Dafür sieht das Gelände so aus, als könnte es Lizards und Wallabies hier gut gefallen. Leider werden unsere Hoffnungen enttäuscht. 
Wir passieren ein paar Wasserlöcher und die Wildblumenpracht ist auch hier allgegenwärtig. Es ist ganz schön, aber langsam haben wir diese Szenerie oft genug gesehen und abgelichtet. Die “Bararranna Gorge” können wir keinesfalls als Highlight in Arkaroola bezeichnen. Die Schlucht an sich ist schwer einzusehen. Oft versperren Bäume den Blick. Irgendwie wollen uns hier selbst aus der Luft keine guten Aufnahmen gelingen.  
 







 

Die letzten 2 km werden eine ganz schöne Qual. Noch immer geht es über Felsen durch das Flussbett. Dazu haben sich zwischendurch ein paar fiese Anstiege eingeschlichen. Natürlich versuchen wir uns davon nicht einschüchtern zu lassen, doch wir sind schon froh, als wir endlich wieder bei Koby angelangt sind.
Nachdem wir damit jeden nennenswerten Wanderweg in Arkaroola erkundet haben, steht für uns fest: Der “Acacia Ridge Trail” ist unser Highlight.
 
Die Gravelroad zur “Chamber's Gorge” befindet sich im Allgemeinen in einem recht guten Zustand. Lediglich die letzten Kilometer weisen gewisse Tücken auf. Vor allem die zahllosen Durchquerungen von Flussbetten haben es in sich. Diese sind zwar alle knochentrocken, doch extrem uneben. Koby schaukelt teils heftig hin und her. Da stehen wohl zum zweiten Mal am heutigen Tage Aufräumarbeiten im Kofferraum an. 
Zum Abschluss warten 9 km 4-WD-Track auf uns. Cecil kann langsam nicht mehr. Kurz überlegen wir am erstbesten Platz unser Lager aufzuschlagen. Doch bis zur eigentlichen Schlucht kann es jetzt nicht mehr weit sein. Wir setzen die holprige Fahrt fort. Und das ist gut so.
Kurz darauf erreichen wir eine offene Fläche mit tollem Blick auf ein Felsmassiv. Noch immer haben wir die “Chamber's Gorge” nicht erreicht. Wir bezweifeln allerdings, dass es dort noch besser sein kann. Hier bleiben wir für heute Nacht. 
Solarpanel, Tisch und Stühle sind schnell aufgebaut. Sarah beginnt direkt mit ihrem Sportprogramm und Cecil damit Tagebuch zu schreiben. Doch etwas stimmt nicht. Die Aussicht könnte noch besser sein. Unsere Sicht wird von ein paar Bäumen blockiert. Nur einen Steinwurf von uns entfernt, hätten wir freie Sicht auf die Umgebung. Cecil räumt wieder ein und parkt um. Zufrieden kann auch er mit der Arbeit beginnen. 
Tatsächlich gefällt es uns hier so gut, dass wir spontan beschließen den morgigen Tag hier zu verbringen, anstatt direkt weiter in den “Flinders Ranges NP” zu fahren. Unseren geschundenen Beinen wird das sicherlich gefallen. 
 




 
 
 
 
Nach dem Abendessen gehen wir direkt hoch ins Zelt. 
Wir beginnen den Film “Joker” mit Joaquin Phoenix, schaffen allerdings nur die Hälfte. Das liegt aber definitiv nicht am Film. Unsere Körper verlangen dringend nach Schlaf. Gute Nacht. 

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