24.10., Samstag: Gravel Pit vor Copley - Wo gehobelt wird, fließt Blut… ging der Spruch so?

In der vergangenen Nacht war der Wind gnädigerweise etwas weniger frenetisch. Was nicht heißen soll, dass die Geräuschkulisse hörbar nachgelassen hat. Wir versuchen trotzdem so lange es nur geht zu schlafen. Doch ab dem frühen Morgen ist es höchstens noch ein unruhiges Dösen. Jedes Mal, wenn wir die Augen öffnen, hoffen wir das der Wind aufgehört hat. Und werden enttäuscht.
Unten können wir, wie es langsam Normalität ist, nur dicht an Koby gedrängt in seinem Windschatten frühstücken. Für ein wenig Abwechslung sorgt heute Cecil. Der rutscht beim Käsehobel mit dem Gerät ab und verdirbt Sarah damit in der Folge fast den Appetit.
Die weiß erst gar nicht was los ist, als Cecil ein erster Schmerzensschrei entfuhr. Es folgt direkt ein zweiter, als er sieht, wie tief die Wunde ist. Ganz knapp neben dem Nagel am rechten Daumen, hat sich der Hobel in den Finger gehackt. Unweigerlich wirft auch Sarah einen Blick auf die Wunde, muss aber direkt wieder abwenden. Der Anblick ist zu viel für sie. Da es nur Momente später anfängt stark zu bluten, hockt sich Cecil ein paar Schritte vom Tisch entfernt auf den Boden. Ohne hinzuschauen, reicht Sarah ihm die Flasche Sprühpflaster, welches gleichzeitig desinfizierend wirkt. Ein kurzer Sprühstoß drauf und ein normales Pflaster drüber. Damit ist zumindest der Anblick nicht mehr ganz so schlimm. Der Schmerz lässt deutlich langsamer nach, ist aber auszuhalten.

Das Wetter zeigt sich weiterhin grau und kühl. Nach dem Frühstück ziehen wir uns daher wieder in das Zelt zurück. Gute zwei Stunden verbringen wir dort mit lesen. Selbst das geht nur mit Ohropax. Noch immer rüttelt der Wind so sehr am Material, dass alles laut schlackert und vibriert.
Gegen kurz vor 15 Uhr werfen wir erneut einen Blick vor die Tür. Zu unserer Überraschung ist die Sonne rausgekommen und hinter Koby ist es dazu recht windstill. Da wir ohnehin bereits einen kleinen Lagerkoller hatten, nehmen wir diese Gelegenheit unverzüglich wahr. Sarah legt direkt mit ihrem Sport los, während Cecil Tisch und Stühle aufbaut und anschließend Tagebuch schreibt.
Um es vorwegzunehmen: Es sollte ein kurzer Frieden werden. Schon bald hat der Wind wieder an Fahrt aufgenommen. Immerhin ist die Sonne nicht wieder von Wolken verdeckt worden. Sarah ist es trotzdem zu kalt und sie tritt den Rückzug ins Zelt an. Cecil weigert sich so früh klein beizugeben.

Nachdem er die Videos von GoPro und Alli gesichert und ein Backup angelegt hat, ist es Zeit zu essen. Aufgrund der widrigen Umstände, gibt es heute erneut Suppe und Asia-Nudelbecher. Noch etwas lesen und dann ist auch dieser Tag geschafft. Immerhin konnten wir ein wenig produktiv sein und waren nicht nur im Zelt eingesperrt. Langsam scheint es bergauf zu gehen. 
 

 

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