02.10., Freitag: Tourist-Park Alice Springs - Tischgespräche
Sarah startet direkt mit einem Workout in den Tag. Cecil nutzt die Zeit ebenfalls... und schläft noch ein wenig länger. Ausreichend Schlaf ist wichtig. Nach dem Frühstück beginnt Sarah direkt mit dem Posten weiterer Blog-Einträge, während sich Cecil der Bearbeitung von GoPro-Videos widmet.
Für unseren anstehen Trip zum “Kata Tjuta/Uluru Nationalpark”, benötigen wir einen Eintrittspass. Cecil kümmert sich darum. Auf der Website erfährt er, dass die Pässe bis Ende des Jahres kostenlos sind. Nice. Normalerweise kostet der Spaß 25$ pro Person für drei Tage.
Bevor wir auch dieses Mal wieder versäumen, machen wir uns im Anschluss auf dem Weg zum hauseigenen Pool. Als wir davor stehen, wirkt er nochmal kleiner, als es beim Vorbeilaufen bereits der Fall war. Noch dazu ist er bereits durch ein älteres Pärchen belegt, die zu allem Überfluss noch mit einem Wasserball spielen. Das kalte Wasser setzt dem ganzen Vorhaben die Krone auf. Für uns wird es ein recht kurzer Aufenthalt.
Zurück bei Koby und nachdem wir wieder einigermaßen aufgetaut sind, geht es an die Planung für die kommenden Tage. Unsere Route wird uns im Süd-Osten von Alice Springs über das “Rainbow Valley” und “Chamber's Pillar” führen. Im Anschluss folgen wir ein Stück weit dem “Stuart Highway”. Doch nur bis wir den “Gille's Track” erreichen. Diese Gravelroad bildet eine Abkürzung zum “Kings Canyon”. Unterwegs legen wir einen kurzen Zwischenstopp an den “Henbury Craters” ein. Am Ende unserer Tour wartet der “Kata Tjuta/Uluru Nationalpark” auf uns. Ein würdiger Abschluss für unsere Rundreise durch das Northern Territory. Einer ersten, groben Schätzung nach, planen wir für diese Tour 8-10 Tage ein.
Nach der Arbeit folgt das Vergnügen. Es zieht uns erneut in die Stadt. Wir haben zwar wenig Lust auf die halbe Stunde Fußweg ins Zentrum, doch wenn wir unseren Standort jetzt nicht nutzen, hätten wir auch auf der “Tropic of Capricorn Rest Area” stehen können.
Natürlich geht es wieder als erstes ins “Sporty's”. Es sind gefühlt immer die gleichen Nasen, die da an ihrem runden Biertisch sitzen. Aber darüber zu urteilen, steht uns nicht zu. Langsam gehören wir hier wohl auch fast zur Stammkundschaft.
Bezüglich des Essens sind wir uns heute nicht ganz im Klaren. Im “Monte's”, unserem nächsten Ziel, macht uns nicht speziell an. Die Karte vom “Sporty's” enthält jedoch auch keinen Höhepunkt. Am Ende siegt trotzdem der Hunger.
Der “Continental Loaf” ist zwar, wie in der Karte angegeben, mit Avocado, Hühnchen und Bechamel-Käse-Sauce garniert. Die Portion ist allerdings winzig und da wir sie uns teilen, noch winziger. Mehr als von einer Vorspeise kann hier jedoch nicht die Rede sein. Immerhin stimmt es geschmacklich und sogar ein paar Pommes sind dabei.
Das “Monte's” ist bereits gut gefüllt, als wir gegen 19 Uhr eintrudeln. Kein Wunder an einem Freitagabend. Zunächst nur mit einem Getränk beladen, schaffen wir es uns an einen Tisch zu setzen, der bis dahin von zwei jungen Frauen besetzt wurde. Die beiden haben kein Problem damit, den Tisch zu teilen und wir sind einfach froh, noch einen Platz gefunden zu haben. Nachdem wir einfach ein wenig gequatscht haben, macht sich tatsächlich erneut ein Hungergefühl bemerkbar. Es gibt Zucchini-Boote für Sarah und eine Mais-Pfanne und Knoblauchbrot für Cecil. Wir müssen ganz schön kämpfen und wollen uns daher den Rest später einpacken lassen. Der Abend sollte allerdings unverhofft länger werden als gedacht und irgendwann sind unsere Teller doch leer.
Zu fortgeschrittener Stunde haben wir den Tisch für uns allein. Allerdings nicht lange. Zwei junge Männer fragen, ob sie sich zu uns gesellen können. Wir haben nichts dagegen. Zunächst geht jede Partei seinen eigenen Angelegenheit nach. Doch es dauert nicht lange, bis Kontakt hergestellt wird.
Beide Männer sind ähnlich gekleidet. Hemd und Cowboy-Hut stechen hervor. Einer trägt zudem einen auffälligen Schnurrbart. Total “Aussie-Style” und wirklich cool. Nachdem wir ins Gespräch gekommen sind, fühlt es sich schon bald so an als wären wir seit Jahren bestens befreundet.
Tyler und Flynn bauen Zäune in der Umgebung von Alice Springs. Eine Art Saisonsarbeit, könnte man sagen. Nicht Dauerhaftes. Kommenden Montag werden sie ebenfalls in Richtung South Australia abfahren.
Wir tauschen uns angeregt über unsere Outback-Erfahrungen aus. Bestimmt eine halbe Stunde lassen wir uns über die Fliegenplage aus. Danach geht es um Bärte und den diesbezüglich speziellen Geschmack der Australier. Cecil probiert den Hut von Flynn aus. Angeblich steht es ihm, aber er hat das Gefühl noch keinen verdient zu haben.
Es ist tatsächlich so als würden wir uns bereits eine Ewigkeit kennen. Wir lachen viel und teilweise recht ausgelassen. Die Chemie stimmt einfach. Von uns völlig unbemerkt, hat sich der Biergarten zwischenzeitlich fast komplett geleert. Die letzte Runde wird eingeläutet und danach verlassen wir gemeinsam das Lokal.
Es stellt sich heraus, dass unser Campingplatz nicht weit von ihrer Wohnung entfernt liegt. Flynn hat bereits seit einiger Zeit nichts mehr getrunken und ist daher der “sober Bob” aka. “der Fahrer”. Wir vertrauen auf seine Fahrtauglichkeit und schätzen zeitgleich den Verkehr in Alice zu dieser späten Stunde als ungefährlich ein. Die halbe Stunde Fußweg wollen wir uns heute liebend gerne sparen.
Sicher am “Tourist Park” angelangt, tauschen wir noch unsere Nummern aus. Super gerne würden wir die zwei in South Australia wieder sehen. Es war ein wirklich spaßiger Abend.
Bei Koby angekommen, geht es ohne weitere Umschweife ins Bett. Die Nacht wird bereits kurz genug.
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