01.10., Donnerstag: Tourist-Park Alice Springs - Stammgäste
Heute lassen wir es gemütlich angehen. Der Wecker hat wie immer um halb sechs geklingelt. Woolworths macht allerdings erst um 7 Uhr auf und im “Alice Springs Tourist Park” können wir sogar erst ab 10 Uhr einchecken. Da bleibt genug Zeit, um noch ein wenig liegen zu bleiben. Cecil liest, während Sarah am Handy spielt. Sie hat ihr Buch noch gestern Abend ausgelesen.
Auf den Weg nach Alice Springs halten wir endlich am großen Eingangsschild.
Einkaufen müssen wir heute zunächst lediglich für das Frühstück der kommenden zwei Tage. Auf dem Campingplatz angekommen, können wir wieder unseren Platz vom letzten Aufenthalt beziehen. Alle Plätze um uns herum sind derzeit noch frei. Ganz in Ruhe und ziemlich ausgedehnt frühstücken wir. Sogar Brötchen haben wir uns gegönnt. Die Bäckerkunst der Australier ist zwar nicht beeindruckend, doch es stellt trotzdem eine gelungene Abwechslung dar.
Es wird heiß.... |
Cecil hat diesbezüglich bereits eine Email an die DKB geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Vermeintlich. Nachdem wir in Zusammenarbeit ein offizielles Formular ausgefüllt haben (was wir ihr euch vorstellen könnt, auf dem Handy ein riesige Freude macht), um die Rückzahlung einzufordern, stößt Cecil zufällig auf die Antwort der DKB in seinem Postfach. Die kam prompt am nächsten Tag. Zu lange her für das wirklich mangelhafte Email-Programm auf Cecils Handy. Noch dazu wurde die Rückzahlung in den Vormonat gelegt, um steuertechnische Nachteile zu vermeiden. Ganz schön kompliziert aber: Ende gut, alles Gut.
Nachdem Sarah fleißig die nächsten Blog-Posts auf den Weg gebracht hat, bauen wir das Zelt auf. Danach geht es ab unter die Dusche und wir machen uns “stadtfein”. Wir haben ein unglaubliches Verlangen nach etwas Zivilisation, kühlen Getränken und gutem Essen. Nicht das wir mit unserem Camperleben unzufrieden sind. Aber nach Tagen im Outback und der Stadt in fußläufiger Reichweite, lassen wir uns diese Gelegenheit nicht nehmen.
Wie schon 2018 und bei unserem letzten Aufenthalt in Alice Springs, führt unser erster Weg ins “Sporty's”. Bei Bier und Cider sitzen wir auf der Terrasse des Restaurants. Es werden Whatsapp-Nachrichten beantwortet und kurze Telefonate geführt. Schön mal wieder etwas Kontakt zur Heimat zu haben.
Von unseren gemütlichen Sitzen aus, werden wir plötzlich Zeugen eines versuchten Diebstahls. Das wissen wir jedoch noch nicht, als ein Kind an der Terrasse vorbei rennt und etwas in der Hand hält, das rückblickend wohl ein Portmonaie war. Der vermeintliche Besitzer folgt ihm auf dem Fuße. In Hemd, feiner Hose und Lederschuhen rennt er dem Dieb hinterher. Es scheint aussichtslos. Doch auf der anderen Straßenseite bekommt ein sportlicher Typ die ganze Situation mit. Er beendet sein Telefonat und setzt ebenfalls zu einem Sprint an. Wenige Momente darauf, kommen der “Schicke” und der “Sportliche” gemeinsam die Fußgängerzone entlang gelaufen. Das Portmonaie wurde wieder erlangt. Wir haben bereits gehört das Alice Springs nicht die sicherste Stadt ist. Zu viele Touristen, zu wenig Respekt. Doch so eine Szene noch vor Anbruch der Dunkelheit zu sehen. Damit hätten wir nicht gerechnet. Unsere Wertgegenstände werden wir ab jetzt keinen Moment mehr aus den Augen lassen.
Nach dem fast schon zur Routine gewordenen ersten Stopp im “Sporty's”, weichen wir bei unserer zweiten Station etwas ab. Anstatt erneut ins “Monte's” zu gehen, zieht es uns heute in “Uncle's Tavern”. Hier kosten an einem Donnerstag alle Burger nur 10$. Und die sollen nicht schlecht sein, wie wir bereits im Vorfeld gehört haben. Das lassen wir uns nicht entgehen.
Am Eckrestaurant angelangt, ist draußen alles hoffnungslos belegt. Obwohl es noch angenehm hell ist, müssen wir wohl oder übel drinnen sitzen. Dort ist es recht laut und über etliche Monitore flimmert die Übertragung eines Rugby-Spiels. An einem Tisch für mindestens acht Personen sitzt bisher nur ein Mann, der einsam seinen Burger ist. Wir fragen der Höflichkeit halber trotzdem, ob noch Platz bei ihm sei. Er nicht freundlich.
Die Burger sind erstaunlich gut. Wir gönnen uns beide den klassischen Cheeseburger mit Pommes. Einzige Abwandlung: das obligatorische Spiegelei. Ein wenig bleiben wir noch, doch schon bald wird uns der Trubel zu viel. Wir sind so viele Menschen und Lärm wohl einfach nicht mehr gewohnt.
Wir legen den Rückweg erneut zu Fuß zurück. Natürlich ist es bereits dunkel. Der Zwischenfall vom frühen Abend ist jedoch bereits verdrängt. Wir haben uns persönlich noch nie unsicher in dieser Stadt gefühlt und wollen auch nicht damit anfangen. Kurz vor dem Campingplatz besorgen wir uns ein Eis bei der Tankstelle. “Cookies & Cream”. Ein würdiger Abschluss für diesen Schlemmertag.
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