03.10., Samstag: Redbank Waterhole - Das Reißverschluss-Wundermittel
Den gesamten Morgen über bewegen und denken wir in Zeitlupe. Der gestrige Abend hat Spuren hinterlassen. Doch wir bereuen nichts. Es war wirklich lustig mit Flynn und Tyler. Hoffentlich sieht man sich in South Australia wieder.
Obwohl wir bis 10 Uhr auschecken müssen, lassen wir uns nicht hetzen. Sarah macht Frühsport, während Cecil die Solarpanele säubert. Nach dem Frühstück packen wir zusammen, bevor es eine abschließende Dusche gibt.
Bei “Supercheap Auto” bekommen wir das Wundermittel für unseren Reißverschluss, von dem unser Campingnachbar neulich erzählt hat. Wir vergleichen kurz Marke gegen No-Name-Produkt und entscheiden uns dann für die günstige Variante. Im Endeffekt enthalten beide Dosen das Gleiche: Silikon-Öl.
Vom Parkplatz vor “Woolworths” ist auch die Fußgängerzone von Alice Springs schnell erreicht. Cecil kauft sich endlich den “Complete Guide for the Reptiles of Australia”. Satte 50$ kostet das Buch und bringt mit seinen fast 650 Seiten bestimmt 2 kg auf die Waage. Nachdem wir jedoch (endlich) mehr und mehr Tiere zu Gesicht kriegen, war es an der Zeit. Und wenn schon ein Buch besorgen, dann sollen auch wirklich alle Reptilien enthalten sein. Besonders brennt Cecil natürlich die Frage unter den Nägeln, welcher Schlange er in der “Redbank Gorge” zu Nahe gekommen ist.
Das Einkaufen dauert heute länger als üblich. Wir stehen noch immer ein wenig neben uns, doch es ist heute auch sehr voll. Einzelne Gänge können wir erst im zweiten Anlauf betreten. “Social-distancing” ist völlig undenkbar.
Nachdem wir Koby's Tank und die Kanister aufgefüllt haben, verlassen wir die Stadt in Richtung Süden. Kurz vor dem “Rainbow Valley” peilen wir eine Rest-Area an. Wir sind daher zu Recht erstaunt, als wir an dem Abzweig zum Tal vorbeirauschen. Wir haben schlicht die falsche Raststätte ins Navi eingegeben. Kurz überlegen wir die Gelegenheit zu nutzen und doch heute schon ins “Rainbow Valley” zu fahren. Allerdings gilt es bis dorthin 22 km 4WD-Track zu bewältigen. Das wollen wir uns heute nicht mehr zumuten.
Die verpasste Rest-Area liegt zum Glück nur 10 km zurück den Highway hinunter. Auf dem Weg kommen wir am “Owen Springs Reserve” vorbei. Sarah wirft einen schnellen Blick auf “Wiki-Camps” und entdeckt dort ebenfalls einen potentiellen Platz für die kommende Nacht. Der ist zwar ebenfalls nur über einen kurzen 4WD-Track erreichbar, erscheint uns jedoch deutlich attraktiver als ein asphaltierter Rastplatz direkt an der Hauptstraße.
Die Piste zum Campingplatz finden wir in einem recht guten Zustand vor. Wir lassen nicht einmal Luft aus den Reifen. Ganz gemütlich rollen wir die knapp 5 km zum “Redbank Waterhole Campground”. Der ist kostenlos und inmitten der Natur. Genau nach unserem Geschmack.
Wir erinnern uns erst an das Silikon-Öl, nachdem wir das Zelt bereits aufgebaut haben. Allerdings können wir es am Reißverschluss vom Eingang des Zeltes und der Hülle vom Awning testen. Hier ist bereits ein deutlicher Effekt bemerkbar. Es flutscht wieder.
Koby haben wir direkt an der Böschung zu einem trockenen Flussbett geparkt. Der Zufahrtsweg ist nicht weit entfernt. Wir rechnen hier jedoch nicht mit viel Verkehr. Allerdings wimmelt es vor Fliegen. Es ist so schlimm, dass es nur noch mit unseren Fliegennetzen über dem Kopf auszuhalten ist. Am Ende ziehen wir sogar vorzeitig ins Zelt. Dort ist es zwar recht warm, aber 100% fliegenfrei.
Unsere sicheren Hafen verlassen wir nur noch einmal zum Sonnenuntergang. Wir essen einen kleinen Happen und machen uns anschließend bettfertig. Zurück im Zelt wollen wir eigentlich nur eine Folge “Haus des Geldes” schauen. Doch es ist so spannend, dass wir die letzten drei Folgen am Stück gucken. Hoffentlich lässt die nächste Staffel nicht zu lange auf sich warten.
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