29.04., Donnerstag: Ranges View Rest Area - Gruß an die Flinders Ranges

Es fällt uns heute ziemlich schwer wach zu werden. Die kalten Temperaturen spielen dabei sicherlich auch eine Rolle. Zunächst bleiben wir daher unter unseren Decken. Sarah versucht erneut Nachrichten abzurufen und hat plötzlich tatsächlich Empfang. Emily, die Rettungssanitäterin in der Unglücksnacht, hat geantwortet. Sie rät in ein Krankenhaus zu gehen und Sarahs Krankenakte dort anzufordern. Außerdem hat eine Mitarbeiterin vom RFDS ebenfalls reagiert. Diese bietet an ein Schreiben aufzusetzen, dessen Inhalt die Notwendigkeit des Flugs nach Port Hedland belegen würde. Sarah antwortet sofort und bittet um ein solches Schriftstück. Wir sind daraufhin guter Dinge, dass dieses leidige Thema bald abgeschlossen werden kann. 
Draußen ist es zum Glück angenehmer, als wir es erwartet hatten. Beim Frühstück genießen wir die übliche Gesellschaft hunderter Fliegen, doch es ist gerade noch auszuhalten. Trotzdem lassen wir uns nicht zu viel Zeit und sehen zu, dass wir schnellstmöglich hier wegkommen. Um kurz nach 9 geht es “back on the road”.
 


 
  
Weit kommen wir allerdings nicht. Völlig grundlos hat Cecils linke Auge begonnen höllisch zu brennen und zu tränen. Aus Reflex reibt er es und damit gerät Sonnencreme hinein, was die Sache natürlich noch schlimmer macht. Schon bald ist es nicht mehr auszuhalten und ein wahres Sicherheitsrisiko, wenn er so weiterfahren würde. Wir wechseln daher das Steuer und Sarah fährt die ersten 125 km für heute. Das läuft ganz gut. Zum Glück sind keine Roadtrains unterwegs, die sie überholen müsste. Cecil macht derweil die Augen zu. Mehr als schonen, kann man da wohl nicht tun. 
Im nächsten Ort legen wir eine kurze Pinkelpause ein. Cecil übernimmt danach wieder das Steuer. Zwar tränt das Auge noch immer ein wenig, aber es ist schon deutlich besser. Sarah hat die Hände daher wieder frei und beginnt zu stricken. Nur noch ein paar Sitzungen und die Mütze für Cecil sollte fertig sein. Um 13 Uhr legen wir einen weiteren Stopp ein. In Pimba gibt es zunächst einen kleinen Snack zum Mittag. Sarah checkt derweil, ob es weitere Neuigkeiten zu ihrem Fall gibt. Die Dame vom RFDS hat einen Kollegen gebeten das entsprechende Dokument aufzusetzen. Wir müssen also weiterhin abwarten. Anstatt noch heute bis nach Port Augusta weiterzufahren, wie wir es eigentlich geplant hatten, steuern wir eine Rest Area 60 km vor der Stadt an. Damit bleibt uns morgen genug Zeit ein Krankenhaus aufzusuchen und Sarahs Akte anzufordern. Wir wollen uns nichts unversucht lassen, solange die Sache nicht tatsächlich geklärt ist. 
Vom Rastplatz aus genießt man einen schönen Blick über die Flinders Ranges. Da kommen natürlich sofort Erinnerungen an die tollen Wanderungen hoch, die wir letztes Jahr dort unternommen haben. Saint Marys Peak war sicherlich eines der Highlights in South Australia. 
Während wir nach einer geeigneten Parkposition gesucht haben, hat Sarah bemerkt, dass eines der Bremslichter defekt ist. Cecil kümmert sich direkt darum. Eine passende Birne findet er in unserem Werkzeugkasten. Sarah beginnt derweil mit ihrem heutigen Workout. Cecil ist noch dabei am Auto zu werkeln, da bemerkt er im Augenwinkel einen Emu auf der anderen Straßenseite. Sofort lässt er alles stehen und liegen. Das ist die Gelegenheit mal wieder mit Alli zu fliegen. 
 

 

Nach dieser willkommenen Abwechslung geht es weiter im Programm. Ein paar Scharniere und ähnliches verlangen schon seit einiger Zeit nach etwas Öl. Anschließend wird Wischwasser und Kühlflüssigkeit aufgefüllt. Zu guter Letzt muss eine Stelle an der Zeltplane genäht werden. Sarah ist unterdessen fertig mit Sport und kümmert sich um die heutigen Stichpunkte. 
Abendbrot gibt es heute endlich mal wieder im Hellen. Die Bergkette am Horizont wird herrlich von der untergehenden Sonne illuminiert. Auch auf der Straße kehrt langsam Ruhe ein. Eigentlich ganz schön hier. 
Um kurz nach sechs sind wir fertig mit Abwaschen und haben das Zelt aufgebaut. Es ist an der Zeit am Blog zu arbeiten. Sarah sitzt am Laptop und postet. Cecil hat das Tablet vor sich und haut in die Tasten. Nachdem die nächsten Einträge zur Veröffentlichung eingeplant sind, widmet sich Sarah den Fotos. An dem Tag, an dem wir ein besonders süßes Wallaby gesehen haben, gibt sie sich jedoch geschlagen. Es sind einfach zu viele Fotos. Die Entscheidung, welche davon es in den Blog schaffen, muss vertagt werden. Für Sarah ist damit Feierabend. Sie geht hoch ins Zelt und schaut ihre Serie auf dem Handy weiter. Cecil dagegen reitet auf einer Welle der Motivation. In einem Rutsch bringt er den 17. und 18.03. zu Papier. Damit hat auch er sich noch eine Belohnung verdient. Für ihn gibt es heute aber keine Serie, sondern einen Film. “Monsters and Love” heißt der Streifen und ist ganz neu bei Netflix. Nach etwa 90 Minuten wünschte sich Cecil er könnte irgendwie die verschwendete Zeit wieder zurückholen. Da daraus wohl nichts wird, gilt es wenigstens die kommenden Stunden sinnvoller zu nutzen. Also ab ins Bett und schlafen.

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