25.04., Sonntag: Alice Springs Tourist Park - Aus der Traum?

Wir kommen nur schwer aus dem Bett. An sich keine Seltenheit, doch heute können wir es uns einmal leisten. Es steht eine weitere Nacht hier auf dem Platz in Alice Springs an. Gemütlichkeit ist daher angesagt. Zudem holen wir einiges an Zeit schon wieder herein, während wir Wasserkocher und Toaster in der Camperküche nutzen, anstatt unseren Gaskocher. Danach ist sogar eine zweite Tasse Tee bzw. Kaffee drin.
Den verbleibenden Vormittag widmen wir komplett Tasmanien. Im ersten Zug versuchen wir herauszufinden, wie lange wir wohl benötigen, um die Insel zu erkunden. Doch hauptsächlich stellt sich dabei die Fähre als problematisch heraus. Die Hinfahrt könnten wir ohne Weiteres buchen, doch es wird auf Monate keine Rückfahrt angeboten. Wir sind zu Recht frustriert, aber so schnell geben wir nicht auf. Nach endlosen Recherchen finden wir heraus, dass es wohl an unserem Dachzelt liegt. Beim Buchungsvorgang haben wir wahrheitsgemäß angegeben, das unser Fahrzeug besonders hoch ist. Setzen wir das entsprechende Häkchen nicht, sind noch etliche Plätze frei. Die Höhenbegrenzung für ein normales Fahrzeug liegt bei 2,10 m. Koby ist damit in etwa zehn Zentimeter zu hoch. Sollte es daran wirklich scheitern? Cecil nimmt sich vor morgen früh beim Betreiber der Fähre anzurufen. Zur Not müssen wir das Dachzelt abbauen. Es hätte danach Platz auf der Motorhaube, oder mit etwas rangieren sogar im Kofferraum. Wir hoffen allerdings, dass es nicht so weit kommt. Wir wollen einfach nicht akzeptieren, dass der Traum von Tasmanien platzt. 
Es stehen noch ein paar weitere Punkte auf unserer Liste. Unter anderem müssen wir die Adresse ändern, unter der Koby angemeldet ist. Für jeglichen Schriftverkehr haben wir die Adresse der Schwester eines ehemaligen Arbeitskollegen von Sarah angegeben. Diese wohnt in Sydney und hat sich bereit erklärt, uns eventuell eintreffende Post weiterzuleiten. Jetzt ist sie umgezogen. Sarah findet eine Option die Änderung der Adresse online durchzuführen. Bisher waren wir davon ausgegangen, dass das höchstens noch per Fax geht. Jetzt ist es innerhalb von ein paar Minuten erledigt. 
Dadurch wieder etwas positiver gestimmt, wollen wir uns daran machen, die Einreiseerlaubnis für South Australia zu beantragen. Mitten im Prozess knickt das Wlan ein. Zwangsläufig brechen wir daraufhin ab. Stattdessen widmen wir uns dem gerissenen Regenschutz auf dem Zelt. Etwas Klebeband sollte dafür ausreichen. Sarah befindet sich dabei im Zelt, Cecil bleibt draußen. Abwechselnd kleben wir die gerissenen Stellen. Der jeweilige Gegenpart hält von der anderen Seite mit einem Schneidebrett dagegen, um genügend Druck aufzubauen. Das Endergebnis wirkt stabil. Wir sind guter Dinge, dass das für mindestens ein paar Wochen hält. 
 
 
Vorher

Nachher

Als wir endlich wieder Netz haben, können wir den Border Pass für South Australia erstehen. Es folgt das Mittagessen und zwangsläufig der Abwasch. Danach macht sich Cecil daran ein paar Kleinigkeiten am Wagen zu reparieren. Eine der Schrauben, die den Kühlergrill hält, ist abhanden gekommen. Wir haben dafür noch etwas passendes im Werkzeugkoffer. Anschließend säubert er den Luftfilter. Darin sammeln sich immer wieder Insekten an. Am Fahrverhalten merkt man das nicht, doch es kann sicher nicht schaden diese herauszusammeln. Der Kühlergrill wird ebenfalls von lästigem Viehzeug befreit. Danach nur noch etwas Kühlflüssigkeit nachfüllen und Koby ist wieder fit. Zwischendurch lassen wir den Motor für ein paar Minuten laufen. Das widerstrebt uns im Grunde zutiefst, doch wir haben keine Lust wieder mit einer leeren Batterie dazustehen.
Sarah hat sich derweil ganz anders beschäftigt. Sie hat sich darum gekümmert, unsere Wasserflaschen zu füllen und ist jetzt dabei Korrektur zu lesen. Sobald sie damit fertig ist, beginnt sie Sport zu machen. Cecil ist währenddessen dazu übergangen Videos zu bearbeiten. Bei vielen Clips fehlt nur noch die Musik. Um diese zu finden, ist Internet notwendig. Wie schon zuvor, ist dieses immer wieder nicht verfügbar. Es macht daher nicht wirklich Spaß.
Deutlich reibungsloser ist es dagegen unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht zu verlängern. Wir haben das Gefühl, wir könnten die Zeit gebrauchen. Außerdem gibt es hier eine heiße Dusche. Von dieser macht Sarah direkt noch einmal gebraucht. Cecil schreibt derweil die Stichpunkte von heute. Anschließend macht auch er sich fertig.
Bevor es losgeht, telefoniert Cecil mit seiner Familie. Gut eine Stunde hängt er am Handy. Sarah beantwortet in der Zeit einige Nachrichten bei Whatsapp. Gegen kurz vor sieben machen wir uns auf den Weg.
Uncles Tavern ist heute noch voller als gestern. Am Ende teilen wir uns einen Tisch mit einem älteren Pärchen. Es ist Burger-Time. Das Essen ist zu unserer Freude schnell zubereitet. Doch der erste Bissen vom Burger, offenbart weniger Erfreuliches. Wir beide bemerken direkt die Barbeque-Sauce. Normalerweise gehen wir darum einen größtmöglichen Bogen. Auf der Karte ist sie bei dem Burger sogar angegeben, doch wir haben es schlicht übersehen. Es schmeckt trotzdem halbwegs. Aber wir haben danach genug. Irgendwie will uns Alice Springs dieses Mal nicht aufnehmen.
 
 
Der Rückweg kommt uns gut dreimal so lang vor, wie wir ihn in Erinnerung haben. So weit war es noch nie. Sarah hat ein wenig mit ihrem Magen zu kämpfen. Vielleicht kann ein Tee helfen. Cecil macht sich derweil daran die Daten auf seinem Handy aufzuräumen. 
 
 
Sarah geht heute früh ins Bett. Cecil bleibt noch etwas unten. Es werden Videos für den Blog gesichtet. Eine willkommene Abwechslung zum Schreiben ist es in jedem Fall.

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