04.01., Montag: Dalyellup - Auslandsüberweisung

Wie geplant stehen wir heute früh auf, um uns gebührend von unseren Gastgebern verabschieden zu können. Das heißt wenigstens von Luci. Mitch hat das Haus bereits gegen 3 Uhr verlassen. In der Holzindustrie beginnt der Tag bereits bei Sonnenaufgang. Anschließend können wir den restlichen Morgen etwas gemütlicher angehen. Wir können Dalyellup erst verlassen, sobald Koby eine neue Windschutzscheibe bekommen hat. Eine entsprechende Firma konnten wir bereits am Samstag beauftragen. Zunächst bleibt für uns nichts weiter zu tun, als auf deren Anruf zu warten, der kommt sobald die Scheibe eingetroffen ist. 
Während Sarah Sport macht, lädt Cecil ein paar Wiederholungen von Football-Spielen aufs Tablet. Die Playoffs stehen kurz bevor und wir haben unbegrenzten Zugang zum WLAN bekommen. Das muss man nutzen. Vor dem Frühstück gehen wir beide noch duschen. Leider wird heute das Wasser nicht wirklich warm, was das Vergnügen deutlich schmälert. Den weiteren Vormittag verbringen wir anschließend damit zu Posten und ein paar Dinge mit den neuen Mietern zu klären. 
Als wir gegen 12 Uhr noch immer nichts von der Werkstatt gehört haben, gehen wir in die Offensive. Wenn die sich nicht melden, versuchen wir es halt. Leider nimmt am anderen Ende keiner ab und somit bleibt uns nichts weiter übrig als uns weiter zu gedulden. Damit wir die Zeit nicht gänzlich mit Warten vergeuden, machen wir uns daran die Stichpunkte der vergangenen Tage zu schreiben, an denen waren wir zugegeben etwas nachlässig. 
Es ist fast halb 2 und wir haben noch immer keine Nachricht bekommen. Langsam werden wir doch ungeduldig. Sollte es noch länger dauern, müssen wir uns die Frage stellen, wie weit wir im Anschluss noch kommen. Immerhin müssen wir noch einen geeigneten Schlafplatz finden. Zum Glück haben uns Luci und Mitch dahingehend schon den Druck genommen. Es wäre ihrerseits kein Problem, wenn wir noch eine weitere Nacht bleiben. Uns wäre es jedoch lieb, wenn wir ihnen nicht weiter zur Last fallen würden. Sarah wählt erneut die Nummer des Schraubers. Dieses Mal nimmt jemand ab. Das Gespräch dauert lediglich ein paar Sekunden und Sarah fasst es wie folgt zusammen. Unser Mann heißt Tim und war heute noch nicht in der Werkstatt und weiß daher nicht, ob die Scheibe überhaupt schon geliefert wurde. Falls sie bereits da ist, könnte er gegen 17 Uhr bei uns sein. Damit steht wohl fest, dass wir noch eine Nacht bleiben. Immerhin müssen wir am Nachmittag nicht nochmal los, sondern Tim kommt zu uns. Das entspricht nicht unserer Idealvorstellung, aber wir können damit leben. 
Natürlich könnten wir auch noch nachdem die Scheibe gewechselt wurde am Abend aufbrechen. Luci versichert uns jedoch, dass es gar kein Problem sei, wenn wir nochmal bei ihnen schlafen. Um etwas an unsere Gastgeber zurückzugeben, bieten wir an heute Abend für die Familie zu kochen. Wir müssen sowieso noch einkaufen, da können wir für das Essen gleich alles mitbesorgen. Trotzdem halten wir es simpel. Pasta mit Bolognese-Sauce können wir mittlerweile recht gut und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es allen schmeckt. 
Zurück vom Einkaufen steht der erste Test für den neuen Kühlschrank an. Alle Lebensmittel, die wir für uns besorgt haben, versucht Cecil darin zu verstauen. Ein Kinderspiel. Er mag zwar nur sieben Liter mehr fassen, doch es ist so viel leichter alles unterzukriegen. Wir sind weiterhin sehr glücklich mit unserer Neuanschaffung. 
Um 17 Uhr erhalten wir eine Nachricht von Tim. Die Scheibe ist da und er auf dem Weg zu uns. Cecil geht daraufhin zu Koby und bereitet ihn entsprechend vor. Ein paar Sachen müssen weggeräumt werden und natürlich muss die Dashcam von der Scheibe. Ein paar Minuten später ist Tim da und macht sich direkt ans Werk. Wir vertreiben uns die Zeit währenddessen mit einer Runde Beanbag und fangen anschließend an zu kochen. 
Es dauert nicht mal eine Stunde und die neue Scheibe sitzt. Bezahlen können wir entweder bar oder per Überweisung. Cecil probiert es mit einer Überweisung, doch es treten eine Reihe von Problemen auf. Zunächst ist die Verbindung zum WLAN vor dem Haus nicht wirklich stabil. Als er sich endlich in das Online-Banking der DKB einwählen konnte, gibt es bei Eingabe der Daten zur Überweisung etwas Verwirrung. Mit IBAN und BIC kann Tim verständlicherweise nicht viel anfangen. Doch auch das kriegen wir gelöst. Am Ende scheitert der Vorgang daran, dass Cecils Konto nicht für Auslandsüberweisungen freigeschaltet ist. Schon etwas peinlich berührt den guten Mann so lange warten zu lassen, holt Cecil schleunigst Sarah dazu. Die probiert es ebenfalls, doch der selbe Fehler tritt auf. Daher Memo an uns selbst und an alle reisenden DKB-Kunden: im Vorfeld die Auslandsüberweisungen freischalten. Das ist, wie sich später herausstellt, nur eine Sache von Sekunden. Für den Moment bleibt uns jedoch nur noch die Option der Barzahlung. 
Da wir nicht genügend Bargeld haben, bitten wir beschämt Luci und Mitch um ein kurzfristiges Darlehen. Bei der ANZ-Bank könnten wir zur Not auch Geld abheben und ein Automat ist nur ein paar Kilometer entfernt, doch mit Koby können wir erstmal nicht fahren. Da in Australien fast alles mit Karte bezahlt werden kann, haben die beiden auch nicht viel Bargeld im Haus. Kurzerhand bietet Mitch an, Cecil zum Geldautomaten zu fahren. Wenig später können wir Tim bezahlen und der nimmt sich vor, das nächste Mal sein Kartenlesegerät wieder einzupacken. 
 
 
Die Nudeln Bolognese kommen bei allen sehr gut an. Zum Dessert haben wir Eis besorgt. Unsere Lieblingssorte: Cookies&Cream. Allerdings nicht das Original von “Conisseur”, was wohl am ehesten mit Magnum zu vergleichen ist, sondern der Abklatsch von Woolworths. Der kostet nicht einmal die Hälfte, kann geschmacklich aber verdammt gut mithalten. 
 
 
Heute können wir uns anschließend ordentlich von Luci und Mitch verabschieden. Zwar würden wir liebend gern nochmal in den Whirlpool gehen, doch wir wollen es nicht übertreiben. Stattdessen kümmern wir uns noch um den Abwasch und ziehen uns anschließend in unser Zimmer zurück. Für einen kurzen Moment überlegen wir noch eine Folge zu gucken, doch entscheiden uns dagegen. Cecil probiert daraufhin noch zu lesen, doch kommt nicht weit. Wahrscheinlich tut uns eine Extraportion Schlaf ganz gut. Morgen geht es zurück auf die Straße und ins Abenteuer. 


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