16.06., Dienstag: Little Styx River Campground - Lyrebird-Walk
Wenn es nach Cecil geht, war die vergangene Nacht unmenschlich kalt. Sarah empfand sie lediglich als “normal” kalt. Glück gehabt. Draußen begrüßt uns eine dicke Schicht Bodenfrost, aber immerhin kein Nebel. Trotzdem verhindern die Bäume, dass uns die ersten Sonnenstrahlen erreichen. Immer wieder friert uns das Butangas ein. So dauert es allein eine halbe Stunde, um Wasser für Tee und Kaffee aufzukochen. Unsere Hände und Füße sind so kalt, dass wenn überhaupt nur purer, stechender Schmerz zu spüren ist.
Nachdem wir das Frühstück hinter uns gebracht haben, versuchen wir uns in den ersten Sonnenstrahlen, die trotz des dichten Waldes zu uns durchdringen, bestmöglich aufzuwärmen. Cecil liest den Eintrag über den New England NP aus dem Reiseführer vor. Da wir nur noch wenige Kilometer von diesem entfernt sind, wollen wir dort eine Wanderung unternehmen. Nachdem wir ungefähr wissen, was uns dort erwartet und welcher der Wege uns zusagt, machen wir uns gegen halb 10 auf den Weg.
Der “Eagle Nest Track” wartet gleich zu Beginn mit einem tollen Aussichtspunkt auf uns. Wir können einen herrlichen Blick über das umliegende Bergland bis zu den Küstenregionen genießen.
Das Wetter ist mittlerweile nahezu perfekt. Die Temperatur steigt und es liegt lediglich ein leichter Dunst über der Szenerie. Ab dem Lookout führt der Pfad stetig bergab. Da können wir uns wohl auf einen anstrengenden Rückweg einstellen. Nach kurzer Zeit biegen wir auf den Lyrebird Weg ab. Dieser wiederum bietet auf der Hälfte der Strecke einen Abzweig zum Wrights Lookout. Weiterhin geht es steil bergab durch den Regenwald. Der Weg ist gespickt mit glitschigen Steinen und rutschigen Wurzeln. Man muss höllisch aufpassen, wo man den nächsten Fuß hinsetzt.
Alle paar Meter ragt eine gigantische Buche auf. Die hiesigen “Antarctica beeches” haben ihren Namen, weil Überreste ihrer pflanzlichen Ahnen in der Antarktis gefunden wurden. Dieser rein wissenschaftliche Fakt verblasst allerdings schnell, wenn man vor diesen riesigen Bäumen steht. Sie beeindrucken allein durch ihre schiere Größe.
Das Wetter ist mittlerweile nahezu perfekt. Die Temperatur steigt und es liegt lediglich ein leichter Dunst über der Szenerie. Ab dem Lookout führt der Pfad stetig bergab. Da können wir uns wohl auf einen anstrengenden Rückweg einstellen. Nach kurzer Zeit biegen wir auf den Lyrebird Weg ab. Dieser wiederum bietet auf der Hälfte der Strecke einen Abzweig zum Wrights Lookout. Weiterhin geht es steil bergab durch den Regenwald. Der Weg ist gespickt mit glitschigen Steinen und rutschigen Wurzeln. Man muss höllisch aufpassen, wo man den nächsten Fuß hinsetzt.
Alle paar Meter ragt eine gigantische Buche auf. Die hiesigen “Antarctica beeches” haben ihren Namen, weil Überreste ihrer pflanzlichen Ahnen in der Antarktis gefunden wurden. Dieser rein wissenschaftliche Fakt verblasst allerdings schnell, wenn man vor diesen riesigen Bäumen steht. Sie beeindrucken allein durch ihre schiere Größe.
Hinter einer Wegbiegung stoßen wir völlig unvermittelt auf einen Lyrebird. Keine 3 Meter von uns entfernt. Ganz entspannt läuft dieser in einem Bogen an uns vorbei, hüpft kurz darauf zurück auf den Weg und beachtet uns nicht weiter. Nicht zuletzt weil diese Vögel als sehr scheu gelten ist es ein seltenes Erlebnis.
Im weiteren Verlauf des Weges treffen wir auf zwei Park-Ranger, ausgestattet mit einer riesigen Kettensäge. Sie seien gerade dabei den Track wieder begehbar zu machen. Einige größere umgestürtzte Bäume konnten sie allerdings noch nicht entfernen. Bevor wir bei dem Versuch sie zu umgehen, den Weg verlieren, sollten wir daher besser umkehren, raten sie uns. Nur kurze Zeit später erreichen wir eine der Stellen, von denen sie wohl gesprochen haben. Da der Stamm zu groß ist, um über ihn klettern zu können, versucht Sarah es links herum über die Baumkrone. Cecil startet derweil vom Wanderweg aus die GoPro. Während er unbekümmert in die Kamera quatscht, bricht Sarah im Hintergrund durch das Geäst in einen unsichtbaren Abgrund. Sie hängt nur noch an wenigen Zweigen. Zum Glück kann Cecil sie herausziehen. Wir haben beide keine Ahnung, ob wirklich ein Abgrund unter dem Dickicht verborgen lag. Aber Sarah hat keinen Boden mehr unter den Füßen gespürt, so war die Situation also auch bedrohlich genug. Über die rechte Seiten schaffen wir es schließlich den umgestürzten Riesen zu passieren. Als Nervennahrung gibt es anschließend einen Oat-Riegel.
Im weiteren Verlauf des Weges treffen wir auf zwei Park-Ranger, ausgestattet mit einer riesigen Kettensäge. Sie seien gerade dabei den Track wieder begehbar zu machen. Einige größere umgestürtzte Bäume konnten sie allerdings noch nicht entfernen. Bevor wir bei dem Versuch sie zu umgehen, den Weg verlieren, sollten wir daher besser umkehren, raten sie uns. Nur kurze Zeit später erreichen wir eine der Stellen, von denen sie wohl gesprochen haben. Da der Stamm zu groß ist, um über ihn klettern zu können, versucht Sarah es links herum über die Baumkrone. Cecil startet derweil vom Wanderweg aus die GoPro. Während er unbekümmert in die Kamera quatscht, bricht Sarah im Hintergrund durch das Geäst in einen unsichtbaren Abgrund. Sie hängt nur noch an wenigen Zweigen. Zum Glück kann Cecil sie herausziehen. Wir haben beide keine Ahnung, ob wirklich ein Abgrund unter dem Dickicht verborgen lag. Aber Sarah hat keinen Boden mehr unter den Füßen gespürt, so war die Situation also auch bedrohlich genug. Über die rechte Seiten schaffen wir es schließlich den umgestürzten Riesen zu passieren. Als Nervennahrung gibt es anschließend einen Oat-Riegel.
Nach 4,5 km, für die wir sagenhafte 2 Stunden benötigt haben, erreichen wir den Abzweig zum Wrights Lookout.
Über gefährlich steile Stufen steigen wir aus dem dunklen Regenwald empor auf ein sonniges Plateau. Es bietet sich uns ein atemberaubender Ausblick. Man entdeckt keinerlei Anzeichen menschlicher Zivilisation: Keine Straßen, keine Städte,... Nur grün bewaldete Hügel, Berge und eine entfernte Küstenlinie am Horizont.
Zurück am Lyrebird Walk entscheiden wir den 3 km langen Cascade Walk wegzulassen. Es ist bereits halb 2. Wir haben noch locker 4 km bis zu Koby vor uns und die werden voraussichtlich ausschließlich bergauf führen. Tatsächlich erreichen wir nach quälenden Steigungen erneut eine Art Hoch-Plateau. Die Vegetation wechselt zu lichterem Buschland, das durch deutlich kleinere Bäume und etliche Gräser geprägt ist. Sofort denken wir an Kängurus. Solche Landschaften sind einfach prädestiniert. Wie aufs Stichwort sehen wir drei der Beuteltieres nur wenige Meter darauf vor uns weghopsen.
Zurück am Lyrebird Walk entscheiden wir den 3 km langen Cascade Walk wegzulassen. Es ist bereits halb 2. Wir haben noch locker 4 km bis zu Koby vor uns und die werden voraussichtlich ausschließlich bergauf führen. Tatsächlich erreichen wir nach quälenden Steigungen erneut eine Art Hoch-Plateau. Die Vegetation wechselt zu lichterem Buschland, das durch deutlich kleinere Bäume und etliche Gräser geprägt ist. Sofort denken wir an Kängurus. Solche Landschaften sind einfach prädestiniert. Wie aufs Stichwort sehen wir drei der Beuteltieres nur wenige Meter darauf vor uns weghopsen.
Im Verlauf des Weges bieten uns natürliche Aussichtspunkte sogar noch bessere Blicke, als wir sie vom Wrights Lookout genießen durften. Tatsächlich können wir nicht selten den Wrights Lookout in einiger Entfernung auf niedrigerem Niveau erspähen. Wer so oder so den Lyrebird Walk für eine Wanderung im New England NP wählt, kann diesen daher getrost auslassen.
Nach dem aussichtsreichen Plateau finden wir uns kurz danach in einem Sumpfgebiet wieder. Teils führt der Weg über Holzplanken über den matschigen Untergrund. Hier und da geben sie bedenklich unter unseren Füßen nach. Im Dickicht der Farne sind sie zudem teils schwer auszumachen und scheinen urplötzlich vor einem zu enden.
Bankias |
Fuschia Heath |
Kurz vor dem Ende unserer Wanderung treffen wir auf eine andere Wandergruppe. Zwei, der drei Wanderer in diesem Trio stehen halb im Wald, weit abseits des Weges. Ein Lyrebird führe dort seine Aufführung durch, mit der er hofft ein Weibchen anzulocken, sagen sie uns, während wir uns vorsichtig nähern. Wir warten bis sie ihre Fotos geschossen haben, dann verlassen auch wir den angelegten Pfad, in der Hoffnung eine gute Aufnahme zu bekommen. Er lässt weder einen seiner vielfältigen Rufe (neben eigenen Tönen, kopiert der Lyrebird gerne andere Vögel und Geräusche seiner Umgebung), noch spreizt er seinen auffällig schönen Schweif. Doch er lässt uns bis auf wenige Meter herankommen, während er im Laub nach Futter wühlt.
Nach 4 Stunden und 10,5 km erreichen wir Koby und sind ganz schön geschafft. Das war bei weitem nicht unsere längste Wanderung, doch der Weg war recht anspruchsvoll und forderte oft vollstes Konzentration auf den nächsten Schritt. Da haben wir uns einen Cookie zur Belohnung redlich verdient.
Um uns die Fahrerei zu ersparen, entscheiden wir die kommende Nacht wieder auf dem gleichen Campingplatz zu verbringen. Es könnte natürlich wieder extrem kalt werden, aber so kriegen wir vielleicht heute noch ein wenig Sonne vor Ort.
Als wir ankommen, sind ein Caravan und zwei Autos bereits da. Unser Platz von gestern wird in diesem Moment von einem Pickup mit riesigem Trailer ins Visier genommen. Unser zurückgelassen Feuerholz verbrennt stark qualmend an der Feuerstelle des Caravans. Ein ganz schöner Ansturm, wenn man den direkten Vergleich hat. Wir finden in der Nähe der Straße einen Platz mit ein wenig Sonne und einer halbwegs ebenen Fläche. Doch nach 10 Minuten ist die Sonne hinter den Baumwipfeln verschwunden.
Die Kälte treibt uns erneut früh unter die Decken. Im Schein der Stirnlampen können wir unseren Atem sehen. Wir hoffen auf einen besseren Morgen...
Die Polenta von gestern ist hart geworden und kann jetzt in der Pfanne angebraten werden. |
Die Kälte treibt uns erneut früh unter die Decken. Im Schein der Stirnlampen können wir unseren Atem sehen. Wir hoffen auf einen besseren Morgen...
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