23.05., Samstag: Hallsville - Grillen über dem Lagerfeuer
Das Wetter begrüßt uns heute wieder griesgrämig, aber immerhin regnet es nicht. Während wir ausgedehnt frühstücken, ist Russel bereits zu dieser frühen Stunde in der Scheune Zugange. Da wird gesägt, gehämmert und die Funken fliegen. Cecil fragt sich schon, was er da wohl werkelt und würde gerne helfen. Doch ausnahmsweise haben wir eigene Pläne. Wir wollen den Oxley Lookout erkunden. Außerdem müssen wir den Einkauf für die nächsten Tage erledigen. Nach langen Überlegungen haben wir uns auf Eintopf geeinigt. Sarah kann dabei ihren Kürbis verwerten und Cecil nimmt stattdessen Kartoffeln. Während wir dabei sind Koby abfahrbereit zu machen, kommt Russel vorbei. Zunächst dreht sich alles um den Nachwuchs der kleinen Enten-Familie. Russel ist sehr überrascht, dass jetzt schon kleine Entchen in seinem Teich schwimmen. Normalerweise entspringen die Jungen erst im Juni und Juli ihren Eiern. Dieser Vorgang sei aber, abgesehen von dem Monat, immer der Gleiche. Zu unserer Überraschung pflegen Enten ihr Nest in Bäumen anzulegen. Hoch oben in den Wipfeln kommen die kleinen zur Welt und stürzen sich, sobald sie sich dazu bereit fühlen, einfach heraus. Um den unweigerlich folgenden Aufprall bestmöglich abzudämpfen, ist nicht nur ein super flauschige Gefieder notwendig, sondern auch eine möglichst dicke Schicht aus Laub. Im Mai ist diese Laubschicht, selbst für australische Verhältnisse, sehr dünn. Umso mehr freuen wir uns gemeinsam über die acht putzigen Enten-Nachkömmlinge. Schon jetzt echte Draufgänger. Kurz darauf kann Cecil seinen Blick von den süßen Entchen lösen und entdeckt die Metall-Konstruktion, die Russel mitgebracht hat. Sofort fällt die Ähnlichkeit zu Kerrys Camper-Grill auf. Russel hat kurzerhand einen Rost mit steckbaren Füßen zusammengeschweißt. Eine gusseiserne Platte für sonstige Anwendungen gibt es noch oben drauf. Ehe wir es uns versehen, ist zudem eine kleine Feuerstelle aus L-förmigen Steinen gelegt und drei Schubkarren mit Feuerholz daneben abgeladen. Für das Holz hat Russel alte Paletten mit der Kettensäge zerteilt. Die bestehen zu einem Teil aus Hartholz, aber zum Großteil aus weichem Pine-Wood. Herausfordernd fragt er Cecil nach dem Unterschied zwischen Hart- und Weich-Holz. Endlich kann Cecil einen Konter gegen Russels Camper-Wissen führen. Drei Tage Holzhacken lassen einen den Unterschied zwischen den beiden Hölzern spüren. Es ist der Brennwert, der das eine von dem anderen unterscheidet. Wir werden mit Axt und Brechstange ausgestattet, um das Holz etwas zurecht zu stutzen. Nach den letzten, sehr kalten Abenden haben wir uns so etwas erträumt. Russel, unser Held :) (Er war die letzten, kalten Tage in Sydney…)
Dann müssen wir einpacken, damit wir noch rechtzeitig loskommen. Beim Awning und dem Zelt tun wir uns noch etwas schwer. Im Scherz beschließen wir, dass wir ab sofort täglich üben. Schwere Sachen wie die Wasser-Kanister, das Solar-Panel sowie Tisch und Stühle lassen wir hier, um etwas Sprit zu sparen.
Am Lookout angekommen, ist es überraschend voll. An einem der Picknick-Tische hat sich sogar eine Geburtstags-Runde eingefunden. Das erinnert uns daran, dass wir es vermeiden wollten an Wochenenden wandern oder einkaufen zu gehen. Der Lookout kann unserer Meinung nach jedoch nicht der Grund für den Andrang sein. Er bietet lediglich einen Blick über die Stadt. Am imposantesten ist da vielleicht noch das Bild an einer der Infotafeln, die den selben Ausblick vor etwa 60 Jahren (Gründung/Aufbau Tamworth? Wir können uns nicht genau erinnern und Google hat nicht geholfen) zeigt. Da stehen zwei Herren im Anzug und blicken auf endlose Felder und Brachland. Jetzt sehen wir nur noch Straßen, Häuser und Autos. Ein paar Jahrzehnte früher, hätten wir uns hier wahrscheinlich wohler gefühlt.
Dann müssen wir einpacken, damit wir noch rechtzeitig loskommen. Beim Awning und dem Zelt tun wir uns noch etwas schwer. Im Scherz beschließen wir, dass wir ab sofort täglich üben. Schwere Sachen wie die Wasser-Kanister, das Solar-Panel sowie Tisch und Stühle lassen wir hier, um etwas Sprit zu sparen.
Am Lookout angekommen, ist es überraschend voll. An einem der Picknick-Tische hat sich sogar eine Geburtstags-Runde eingefunden. Das erinnert uns daran, dass wir es vermeiden wollten an Wochenenden wandern oder einkaufen zu gehen. Der Lookout kann unserer Meinung nach jedoch nicht der Grund für den Andrang sein. Er bietet lediglich einen Blick über die Stadt. Am imposantesten ist da vielleicht noch das Bild an einer der Infotafeln, die den selben Ausblick vor etwa 60 Jahren (Gründung/Aufbau Tamworth? Wir können uns nicht genau erinnern und Google hat nicht geholfen) zeigt. Da stehen zwei Herren im Anzug und blicken auf endlose Felder und Brachland. Jetzt sehen wir nur noch Straßen, Häuser und Autos. Ein paar Jahrzehnte früher, hätten wir uns hier wahrscheinlich wohler gefühlt.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Parkplatzes studieren wir die Karte mit sämtlichen Wanderwegen, die allesamt recht kurz scheinen. Spontan entschließen wir einen nach dem anderen abzulaufen und gehen auch gleich los. Die Kameras haben wir sowieso schon dabei und Wasser brauchen wir sicher nicht. In einer Stunde sind wir bestimmt zurück am Auto. Nach nur wenigen Metern hat Cecil einen beachtlichen Abstand zwischen sich und Sarah gebracht. Kein Wunder. Sarah ist stark in ihrer Bewegung und Atmung eingeschränkt. Da es heute morgen so kalt war, hat sie fast alle Kleidung an, die sie dabei hat. Nachdem wir so spontan zu unserer Wanderung aufgebrochen sind, war keine Zeit mehr sich von der ein oder anderen Schicht zu trennen. Jetzt läuft bereits nach kurzer Zeit der Schweiß. Mitten auf dem Weg halten wir daher an und zumindest eine Hose und ein Pulli müssen ausgezogen werden. Abgesehen von zu viel getragener Kleidung treffen wir auch zu viele Menschen auf dem Weg. Aus besagten Gründen entscheiden wir uns dazu, die geplante Route erheblich zu kürzen. Außerdem müssen wir auch noch einkaufen. Wenn es im Supermarkt so voll ist wie hier auf dem Wanderweg, dann sollten wir besser genügend Zeit einplanen. Zudem wird es heute ein ganz besonderes Abendessen geben: nachdem wir unverhofft einen Grill geschenkt bekommen haben, wollen wir diesen gleich heute einweihen. Endlich gibt es dann auch Cecils lang ersehntes Stockbrot. Seit bestimmt 10 Jahren hatte er das nicht mehr und nie war die Gelegenheit günstiger. Nach immerhin 3 km wandern, sind wir zurück am Auto und fahren zu Woolworth's.
Wie erwartet, ist auch hier die Hölle los. Doch wir kommen recht unbeschadet durch. Eigentlich wollten wir auch noch zu “Big W”, eine Kaufhauskette, und u.a. nach einer Haarschere gucken. Doch am Eingang wird angestanden und das ist es uns dann doch nicht wert. Wenigstens kriegen wir heute alles schnell im Auto unter. Weil wir so viel auf der Farm gelassen haben, ist mal richtig Platz.
Zurück in Hallsville bauen wir Zelt und Awning wieder auf und räumen die Sachen vom Zaun zurück ins Auto. Leichter Nieselregen setzt ein. Zwei Stöcke für das Stockbrot sind schnell gefunden und mit Cecils Tool zurecht geschnitzt. Dann geht es an den Teig. Ein Rezept ist zwar vorhanden, doch ohne Waage oder Messbecher Mehl, Backpulver, Salz, Butter und Milch im richtigen Verhältnis zusammenstellen, gestaltet sich schwierig. Am Ende geht es nur Freischnauze und immerhin schmeckt es nach Teig.
Während Cecil sich um das Feuer kümmert, bereitet Sarah das Grillgut vor. Wieder stellt Russel eine Art sechsten Sinn unter Beweis. Gerade als Cecil das Feuer mithilfe von etwas Pappe anfeuern möchte, kommt er vorbei. In der einen Hand einen alten Lumpen voll mit Fett und Öl, in der anderen eine Dose mit Grillanzündern. Seine Empfehlungen, um schnell und stressfrei ein Feuer in Gang zu kriegen. Tatsächlich ist so in nullkommanichts ein Feuer entfacht. Etwas länger dauert es anschließend genug Hartholz für eine schöne Schicht Grillkohle zu verbrennen.
Wie erwartet, ist auch hier die Hölle los. Doch wir kommen recht unbeschadet durch. Eigentlich wollten wir auch noch zu “Big W”, eine Kaufhauskette, und u.a. nach einer Haarschere gucken. Doch am Eingang wird angestanden und das ist es uns dann doch nicht wert. Wenigstens kriegen wir heute alles schnell im Auto unter. Weil wir so viel auf der Farm gelassen haben, ist mal richtig Platz.
Zurück in Hallsville bauen wir Zelt und Awning wieder auf und räumen die Sachen vom Zaun zurück ins Auto. Leichter Nieselregen setzt ein. Zwei Stöcke für das Stockbrot sind schnell gefunden und mit Cecils Tool zurecht geschnitzt. Dann geht es an den Teig. Ein Rezept ist zwar vorhanden, doch ohne Waage oder Messbecher Mehl, Backpulver, Salz, Butter und Milch im richtigen Verhältnis zusammenstellen, gestaltet sich schwierig. Am Ende geht es nur Freischnauze und immerhin schmeckt es nach Teig.
Während Cecil sich um das Feuer kümmert, bereitet Sarah das Grillgut vor. Wieder stellt Russel eine Art sechsten Sinn unter Beweis. Gerade als Cecil das Feuer mithilfe von etwas Pappe anfeuern möchte, kommt er vorbei. In der einen Hand einen alten Lumpen voll mit Fett und Öl, in der anderen eine Dose mit Grillanzündern. Seine Empfehlungen, um schnell und stressfrei ein Feuer in Gang zu kriegen. Tatsächlich ist so in nullkommanichts ein Feuer entfacht. Etwas länger dauert es anschließend genug Hartholz für eine schöne Schicht Grillkohle zu verbrennen.
Mit dem Grillen können wir dann erst bei Einsetzen der Dunkelheit beginnen. Dazu wird der Regen noch etwas doller und zwingt uns zum Rückzug unter das Awning. In der Folge rennt Cecil dauernd zwischen Grill und Tisch hin und her. Aber man kennt das ja, dass Grillen auch oft ein wenig Stress bedeutet.
Mental etwas geschwächt, da er mindestens fünf Mal gegen die Metall-Leiste vom Awning gelaufen ist, schafft es Cecil trotzdem Kartoffeln, Kürbis, Zucchini, Maiskolben und Halloumi perfekt zu grillen. Dazu Sarahs selbstgemachte Guacamole… ein Gedicht. Nur die Spieße mit Hackfleisch-Bällchen und Paprika zicken rum. Sie brauchen erst ewig und schmecken am Ende nicht besonders toll.
Mental etwas geschwächt, da er mindestens fünf Mal gegen die Metall-Leiste vom Awning gelaufen ist, schafft es Cecil trotzdem Kartoffeln, Kürbis, Zucchini, Maiskolben und Halloumi perfekt zu grillen. Dazu Sarahs selbstgemachte Guacamole… ein Gedicht. Nur die Spieße mit Hackfleisch-Bällchen und Paprika zicken rum. Sie brauchen erst ewig und schmecken am Ende nicht besonders toll.
Nachdem das Grillgut verzehrt ist und es gnädigerweise auch nicht mehr
regnet, ist endlich Platz für den Topf mit Sarahs selbstgemachtem
Glühwein. Dazu hat sie Rotwein mit etwas Orange, Zimt und einem Schuss
Honig aufgepeppt. Klar, bei euch ist gerade Sommer. Aber wir frieren uns
hier den A***h ab und da ist ein schöner Glühwein am Lagerfeuer einfach
perfekt.
Zu guter Letzt probieren wir uns noch am Stockbrot. Sarah ist zunächst etwas skeptisch. Aber die Qualität spricht für sich. Wie durch ein Wunder ist Cecil ein wirklich guter Teig gelungen. Richtig gegart, schmeckt es wie eine frisch gebackenen Bretzel.
Zu guter Letzt probieren wir uns noch am Stockbrot. Sarah ist zunächst etwas skeptisch. Aber die Qualität spricht für sich. Wie durch ein Wunder ist Cecil ein wirklich guter Teig gelungen. Richtig gegart, schmeckt es wie eine frisch gebackenen Bretzel.
Am Ende wollen wir gar nicht mehr weg vom Feuer. Einerseits ist es abseits davon viel zu kalt und anderseits könnten wir einfach ewig hier sitzen, Glühwein trinken und Stockbrot essen.
Irgendwann siegt die Vernunft und wir gehen Zähneputzen. Ohne das wärmende Feuer ist es tatsächlich sehr kalt. Oben im Dachzelt macht Sarah direkt die Augen zu, Cecil schafft es, mit etwas Mühe, noch ein Kapitel zu lesen.
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