16.05., Sonntag: Hammond Road North - Sport auf der Toilette
Aus einem Impuls heraus haben wir den Wecker für heute auf eine Stunde später gestellt. Er klingelt daher erst gegen halb 8. Dafür kommen wir sehr gut raus. Keine fünfzehn Minuten später sind wir unten. Dort ist es kalt, aber nicht nass, was bei der aktuellen Wetterlage schon wirklich gut ist. Erst kurz bevor Cecil das Rührei zubereiten will, setzt Nieselregen ein. Zwangsläufig ziehen wir daher unters Zelt. Dort ist es wie immer etwas eng, doch daran haben wir uns gewöhnt.
Nach dem üblichen Prozedere sind wir unterwegs nach Colac. Dort müssen wir lediglich für einen schnellen Einkauf anhalten. Es vergehen weitere vierzig Minuten, bis wir einen kostenlosen Campingplatz im Ottway Nationalpark erreichen. Dieser ist aktuell noch komplett leer und wir haben damit die freie Wahl. In weißer Voraussicht bauen wir nach dem Zelt gleich noch das Awning auf. Es sieht nach Regen aus. Tatsächlich sind wir kaum fertig, da fallen die ersten Tropfen.
Beim Mittagessen wird Sarah trotz der Markise nass. Es windet so heftig, dass der Regen horizontal übers Land gefegt wird. Widerwillig treten wir den Rückzug ins Zelt an. Die erste Stunde vertreiben wir uns mit Lesen. Als es danach noch immer regnet, stellen wir das Tablet auf und schauen Fargo. Anschließend scheint es aufgehört zu haben und wir verlassen unseren Kokon wieder. Tatsächlich sind am Himmel sogar ein paar blaue Stellen zu entdecken.
Zum Ausgleich für diesen bisher sehr gemütlichen Tag, möchte Sarah Sport machen. Da der Boden um Koby herum nach dem Regen ziemlich matschig ist, legt sie ihre Matte kurzerhand in einer der Toilettenkabinen aus. Die riechen nicht und es ist sauber und die Behindertentoilette bietet relativ viel Platz. Dazu wäre sie geschützt, falls es abermals einen Wolkenbruch gibt. Sie lässt sich auch nicht davon stören, als irgendwann weitere Camper eintrudeln und die angrenzende Toilette benutzen. Mit der Zeit stumpft man halt doch irgendwie ab.
Cecil versucht derweil die Reparatur am Zelt vorzubereiten. So richtig will jedoch keines der gekauften Teile passen. Das hat Cecil ein Stück weit eingeplant. Frei nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht. Doch alles geht gänzlich vor die Hunde als die Metallsäge versagt. Zwei Sägeblätter verheizt er, aber die Metallplatten zeigen sich unbeeindruckt. Die folgende Stunde verbringt Cecil damit sich eine komplett neue Konstruktion auszudenken. Zum Glück ist die Rückgabe bei Bunnings sehr unkompliziert.
Am Nachmittag finden wir uns wieder bei Koby zusammen. Sarah würde am liebsten bereits zu Abend essen und anschließend hoch ins Zelt. Es ist durchgehend kalt und nass hier draußen. Schlicht ungemütlich. Cecil ist ebenfalls durchgefroren, ist aber fest entschlossen noch wenigstens die Stichpunkte von heute zu schreiben. Zur Überbrückung isst Sarah eine Banane, während Cecil Tablet und Tastatur herausholt. Genau in diesem Moment beginnt es wieder zu regnen. Und wieder sorgt der Wind dafür, dass man im Grunde nirgends Schutz findet. Sarah flüchtet ins Zelt. Cecil ist kurz davor ebenfalls zu resignieren, als er ein Refugium findet. Kalt ist es dort noch immer, doch immerhin nicht mehr nass.
Um halb sechs sind die Stichpunkte eingetippt und sogar noch ein Tag ausfomuliert. Danach hat auch Cecil die Nase voll. Zum Abendessen gibt es die letzte Portion Nudeln Carbonara. Den Abwasch stellen wir einfach vor dem Awning in den Regen. Damit sollte sich die Sache fast von allein erledigt haben. Es reicht uns für heute.
Oben im Zelt läuft erneut Fargo. Bei der zweiten Folge geht plötzlich ein Ruck durch Koby. Wir können überhaupt nicht einordnen, wo das herkam, aber in jedem Fall müssen wir checken, ob alles in Ordnung ist. Cecil macht sich widerwillig auf den Weg. Der Auslöser ist schnell gefunden. Ein Standbein vom Awning hat sich gelöst und ist eingefahren. Schäden gibt es keine zu vermelden und so schnell wie es passiert ist, ist es auch wieder behoben. Schon einmal unten, putzen wir gleich noch Zähne. Dann geht es wieder ins Bett. Nachdem die letzten fünf Minuten der Folge durchgelaufen sind, schalten wir das Licht aus.


Kommentare
Kommentar veröffentlichen