20.04., Dienstag: Fish Hole - Walk-Drive-Balance

Gut eine Stunde früher als üblich, klingelt der Wecker heute um halb 6. Das stellt erstaunlicherweise kein Problem dar. Wir sind nicht müder als sonst. Es folgt Business as usual. Frühstück, Zähneputzen, einpacken. 
 

 
Schon um 07:30 Uhr sind wir unterwegs. Heute steht einiges auf dem Programm. Als erstes halten wir bei den Zebedee Hot Springs. Trotz der frühen Stunde sind wir nicht allein auf dem Parkplatz. Vier weitere Autos stehen dort bereits, ein Produkt der obskuren Öffnungszeiten der heißen Quellen. Besucher werden täglich nur zwischen 7-12 Uhr eingelassen. Warum das so ist, erschließt sich uns bis zum Ende nicht. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichen wir das Wasser. Wir legen unsere Sachen ab und klettern ein Stück weit den Hang hinauf. Entgegen unserer Hoffnung finden wir jedoch keinen freien Badepool mehr. Wir nehmen daraufhin vorlieb mit einem sehr kleinen Becken. Doch jeglicher Groll über die anderen Touristen ist vergessen, sobald wir in das Wasser sinken. Es ist tatsächlich angenehm warm und wirkt direkt sehr entspannend. Wir schaffen es daraufhin alles Störende um uns herum auszublenden und genießen die heißen Quellen in vollen Zügen. Wie zwei Kinder klettern wir über die Felsen und planschen in jedem Pool, der tief genug ist. Sarah entdeckt einen kleinen Wasserfall, an dem es uns einen heidenspaß macht die Köpfe direkt unter den Wasserschwall zu halten. Hätten wir für heute nichts mehr vor, würden wir wohl den ganzen Tag hier bleiben. Oder besser den halben, denn um 12 Uhr ist hier wie gesagt Feierabend. Doch es warten noch andere Orte darauf von uns erkundet zu werden. Äußerst entspannt und durchaus sauber machen wir uns auf den Rückweg zu Koby. 
 




 
 
Als nächstes steuern wir die El Questro Gorge an. Kurz vor dem Parkplatz gilt es einen Fluss zu durchqueren, dessen Wasser laut der Dame, von der wir gestern den Park-Pass erstanden haben, locker 60 Zentimeter tief ist. Ein anderer Besucher ist bereits dabei die genaue Tiefe mittels einer eher altmodischen Methode auszuloten. Er läuft schlicht zu Fuß in das Flussbett. Bei seiner Rückkehr signalisiert er eindeutig, es nicht mit seinem Wagen riskieren zu wollen. Dabei verfügt sein Fahrzeug sogar über einen Schnorchel. Für uns ist damit klar, dass wir es erst recht nicht probieren werden. Es steht noch ein weiteres Auto vor dem Fluss. Die Insassen, ein sehr fröhliches Frauen-Duo, erzählt, dass man den Fluss großzügig umgehen muss, wenn man ihn nicht in einem Fahrzeug durchquert. Die Gefahr auf ein Salzwasserkrokodil zu treffen, sei hier sehr hoch. Kurz nachdem sie diese Information mit uns geteilt haben, wagen sie die Überfahrt und das, obwohl ihr Auto offensichtlich gemietet ist und nicht über einen Schnorchel verfügt. Es rumpelt gelegentlich heftig und das Wasser verdeckt teils den gesamten Radkasten, doch sie schaffen es ans andere Ufer. So viel Mut muss man erstmal haben.
 
 
Die Gruppe neben uns kann sich als erstes aus dem Bann lösen, den die vorangegangene Szene auf uns alle ausgewirkt hat. Sie machen sich zu Fuß daran, den Fluss zu durchqueren. Wir machen uns so schnell es geht fertig und folgen ihnen. Die Chance von einem Krokodil angegriffen zu werden, ist individuell kleiner, je mehr Menschen sich im Wasser befinden. Uns ist schon mulmig zumute, doch wir schaffen es unversehrt auf die andere Seite. Wir überholen die Damen in ihrem Auto, die aktuell noch nach Schäden gucken.
Noch immer in unseren Badeschuhen laufen wir die matschige Piste entlang. Kurze Zeit später schließt das Auto zu uns auf. Die beiden Frauen fragen, ob sie uns bis zum Parkplatz mitnehmen sollen. Wir zögern kurz, denn die anderen vier Wanderer haben sie bereits eingeladen. Doch uns wird versichert, dass genug Platz für alle ist. Okay, dann quetschen wir uns mal mit rein. Ohne Rücksicht auf das Material heizen wir Sekunden später über die grobe Strecke. Es wird gar nicht erst versucht den größeren Steinen auszuweichen. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Es dauert nicht lange und wir sind am Parkplatz angekommen. Dort wechseln wir von den Badeschuhen zurück in die Wanderschuhe und es kann losgehen. 
Am Anfang ist die Schlucht noch sehr breit, doch schon bald verengt sich die El Questro Gorge auf keine zehn Meter. Dafür werden die Wände immer höher. Wahrscheinlich nichts für Menschen mit Klaustrophobie. Alles ist überwuchert von Farnen und Moos. Es ist wie in einem Dschungel. 
Pausenlos hüpfen wir über lose Steine. Immer wieder gilt es den schmalen Fluss zu kreuzen, der in der Mitte der Schlucht fließt. Wir wissen ausnahmsweise nicht genau wie lang unsere Wanderung wird. Die Aussagen darüber sind sehr unterschiedlich und durchaus verwirrend. 
 

 
 
Ziemlich früh erreichen wir einen großen Felsen. Dieser ist unter anderem in unserem Reiseführer beschrieben und markiert angeblich das Ende des moderaten Pfades. Danach wird es anspruchsvoller. Davor allerdings auch schon, denn man muss zwangsläufig durchs Wasser, um den Fels zu überwinden. Wieder mit den Badeschuhen an den Füßen, geht Cecil voran. Von einem Stein am Grund rutscht er ab und sinkt so tief, dass der Rucksack ins Wasser dippt. Sofort erinnert er sich daran, dass sich darin Alli befindet. So schnell es geht, läuft er zurück ans Ufer. Nachdem er sich vergewissert hat, dass es im Inneren des Rucksacks trocken geblieben ist, folgt ein weiterer Versuch. Den Rucksack hebt Cecil dabei so hoch es geht über den Kopf. Nachdem der Pool durchquert ist, gilt es den Fels hinauf zu klettern. Das wird ein ganz schöner Kraftakt. Mit einer Hand sichert Cecil seinen Rucksack auf einer Felskante, mit der anderen versucht er sich hochzuziehen. Es gelingt schlussendlich.
Oben angekommen, sichert Cecil den Rucksack an einer trockenen Stelle und nimmt Sarah anschließend die restlichen Sachen ab. Hinter uns kommen die zwei Frauen am Pool an. Sarah ist so nett und hilft ihrerseits, deren Sachen nach oben zu hieven. Wir sind ein wenig erstaunt, wie nah uns die beiden auf den Fersen sind. So sportlich sehen sie nämlich nicht aus. 
 
 
Nachdem unser Karmakonto nun wieder ausgeglichen ist, ziehen wir das Tempo ein wenig an. Am Wasserfall wären wir doch gerne zunächst allein.
Der Weg wird immer abenteuerlicher. Die Klettereinlagen nehmen zu und die Steine werden immer rutschiger. Doch wir haben es nicht mehr weit, bis wir das Ende der Schlucht erreichen. 
 



 
Dort angekommen, wartet ein kleiner Pool auf uns, der von einem pittoresken Wasserfall gespeist wird. Im Moment sind wir ganz allein, aber wer weiß, für wie lange. Es gilt keine Zeit zu verlieren. Ab ins Wasser! Positiv formuliert ist das Wasser sehr erfrischend. Um halbwegs auf Temperatur zu bleiben, bewegen wir uns so viel es geht und machen das Gebiet kurzerhand zu unserem Abenteuerspielplatz. Als unsere Verfolger den Ort erreichen, können wir uns bereits zurücklehnen und einen Müsliriegel genießen. Doch bevor wir uns auf den Rückweg machen, geht es für uns auch nochmal ins Wasser. Ein gemeinsames Foto vorm Wasserfall wäre schon noch nett.
 



 
Voller Energie durch das erfrischende Bad und die herrliche Natur, geht der Weg zurück leichtfüßig von statten. Bis Sarah auf einem großen Stein ausrutscht und voll auf den Hintern knallt. Das tut im ersten Moment tierisch weh, doch es scheint noch alles heil zu sein. Zumindest, wenn es um ihren Körper geht. Bei der Kamera sieht das anders aus. Offensichtlich hat das Objektiv etwas abbekommen. Oder besser gesagt, die Schutzkappe, die sich bei dem Schlag im UV-Filter verkantet hat und sich daraufhin nicht mehr abnehmen lässt. Später im Camp kriegen wir das aber sicherlich wieder gerichtet. Bis es soweit ist, schraubt Sarah die Kappe einfach mitsamt des Filters ab, um ein Foto zu schießen. 
Viel schneller als gedacht, stehen wir wieder an dem großen Felsen, der auf dem Hinweg für einige Probleme gesorgt hat. Wir wechseln zurück in unsere Badesachen. Der Weg zurück ist daraufhin viel einfacher. Cecil springt einfach vom Stein ins Wasser. Danach nimmt er von Sarah unsere Sachen entgegen und bringt sie in zwei Touren zum anderen Ufer. Zurück in die Wanderschuhe dauert es deutlich länger. Die Füße sollten davor zumindest halbwegs trocken sein. 
Zurück am Parkplatz ist niemand unserer Gefährten vom Hinweg zu sehen. Dafür steht ein neues Auto da. Die Insassen, ein Pärchen im mittleren Alter, fragt uns, wie es war. Wir erzählen, dass man definitiv nass wird bereits bevor man den Wasserfall erreicht. Die Frau scherzt, dass ihr ein paar nasse Füße nichts ausmachen. Ihr entgleist jedoch das Gesicht, als wir erzählen, dass es nicht nur um die Füße geht, sondern ein Stück weit sogar geschwommen werden muss. Amüsiert darüber wünschen wir viel Spaß und setzen unseren Weg fort. Die Strecke, die wir auf dem Hinweg glücklicherweise mit dem Auto zurücklegen konnten, zieht sich zu Fuß ganz schön. Endlich am Fluss angekommen, geht es ein weiteres Mal in die Badeschuhe. Von Krokodilen ist auch während dieser Durchquerung nichts zu sehen. Ein Glück! Unbeschadet erreichen wir das andere Ufer. 
 
 
Zurück bei Koby gibt es zunächst eine Stärkung in Form eines halben Cookies für jeden. Dann müssen wir auch schon weiter. Es wartet noch die Amalia Gorge auf uns. 
Auf dem Parkplatz der Amalia Gorge geht es zurück in die nassen Socken und Schuhe. Dann machen wir uns auf. Es wartet eine weitere Schlucht und ein Wasserfall, an deren Ende darauf von uns erkundet zu werden. 3,4 km kommen dabei zusammen. 
Wieder müssen wir über Gestein und lose Felsbrocken tänzeln. Das geht langsam auf den Nacken, da wir pausenlos nach unten schauen müssen, um den nächsten Schritt zu koordinieren. Nach einer Weile geht es dann gnädigerweise auch mal über den blanken Waldboden oder immerhin größere Felsblöcke. Da kann man ab und zu den Kopf heben und die Umgebung bestaunen. Wir kommen an eine besonders knifflige Stelle. Die Felskante, die als Trittleiste zur Verfügung steht, ist keine zwanzig Zentimeter breit. Dazu muss man in Rücklage gehen, um sich am Gestein vorbeizudrücken. Die Metallkette, die als Hilfsmittel im Gestein verankert wurde, leistet dabei gute Arbeit. Gleich darauf genießen wir eine herrliche Aussicht über ein fast kreisrundes Wasserloch.
Ein paar Meter weiter stoßen wir auf andere Wanderer. Diese sitzen in Badesachen um einen Pool herum, doch keiner traut sich ins Wasser aus Angst vor Krokodilen. Wir schätzen diese Gefahr hier als eher gering ein, aber gut. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Ohnehin wollen wir, wenn überhaupt, erst am Wasserfall ins kühle Nass springen. Also weiter gehts. 

 

 
 
Die nächste Klettereinlage ist gar nicht ohne. Dann gilt es erneut über ein paar Steine zu balancieren und matschige Pfade hinter uns zu bringen. Am Ende liegt der Amalia Wasserfall vor uns. Es stürzt einiges an Wasser über die Klippe und landet in einem rundem Becken. Bestimmt zwanzig Meter fällt es dabei. Allein sind wir dieses Mal leider nicht. Eine sechsköpfige Frauenrunde ist bereits vor Ort. Deren lautes Gerede zerstört zwar ein wenig die Idylle, doch sobald wir im Wasser sind, können wir ihre Stimmen ausblenden. Nach der Wanderung sind unsere Körper aufgeheizt und das Wasser umso kälter. Den größten Teil des Tages liegt der Pool im Schatten. Es ist wirklich äußerst erfrischend. Wir schwimmen einmal quer durch bis wir den Wasserfall erreichen. Angst vor Krokodilen haben wir dabei nur ein ganz bisschen. Die Kulisse ist schlicht zu idyllisch, um jetzt an etwas Schlechtes zu denken. Wir klettern die Felsen am Wasserfall ein Stück weit hinauf und lassen uns die Tropfen auf die Köpfe prasseln. Von dem Podest geht es mit einem beherzten Sprung zurück ins Wasser. Cecil probiert einen Vorwärtssalto und der Versuch scheitert spektakulär. Sarah filmt es zum Glück. Die Szene kann zu Hause sicherlich für ein paar Lacher sorgen. Allein dafür haben sich die Schmerzen schon gelohnt. 
 




 
Zurück am Ufer trocknen wir in der Sonne und genießen die Atmosphäre. Sarah zaubert ein paar Cracker aus dem Rucksack und wir mümmeln ein paar, bis die Frauengruppe abgezogen ist. Dann hat Allis Stunde geschlagen. Die Enttäuschung ist kurz darauf jedoch groß. Es können nicht genug Satelliten gefunden werden, daher ist die maximale Flughöhe auf fünf Meter begrenzt. Um einen Wasserfall aus der Luft zu filmen, ist das natürlich viel zu niedrig. Eigentlich fragt man sich, was man aus dieser Höhe überhaupt machen soll. Doch Cecil gibt so schnell nicht auf. Wir ziehen uns um und machen uns auf den Rückweg. Alli bleibt für den Moment aufgeklappt. Nachdem sich die Schlucht ein wenig geöffnet hat, wird ein weiterer Versuch gestartet. Zunächst sieht es weiterhin schlecht aus. Doch am Ende zahlt sich die Geduld aus. Die Aufnahmen sind durchaus sehenswert. Auch die Landung klappt einwandfrei, obwohl die Landezone sehr uneben ist. 
 

Damit haben wir alles geschafft, was wir uns für heute vorgenommen haben. Blöd nur, dass wir auch noch zurück zu Koby laufen müssen. Wirklich Lust haben wir beide nicht mehr, aber es hilft ja nichts. Es gilt weiterhin einen Fuß vor den anderen zu setzen. An der Passage, die bereits auf dem Hinweg eine akrobatische Klettereinlage abverlangt hat, schlägt sich Sarah ziemlich heftig das linke Knie an. Mit voller Wucht prallt sie damit gegen den Fels. Es dauert einige Minuten bevor sie das Gelenk überhaupt wieder bewegen kann. Sie muss auf den weiteren Metern ordentlich die Zähne zusammenbeißen. Um kurz vor halb fünf sind wir zurück bei unserem treuen Koby. 
 
Oh, das Schild hatten wir beim Losgehen übersehen...

 
 
Auf der Rückfahrt gilt es erneut Flüsse zu queren und steinige Gravelroads zu passieren. Die Reifen stecken jedoch erneut alle Strapazen ohne offensichtlichen Schaden weg. Damit wurde unsere erste Hoffnung nicht enttäuscht. Als nächstes haben wir uns gewünscht, dass unser Platz von gestern noch nicht belegt ist. Dieser Wunsch geht leider nicht in Erfüllung.
Im ersten Moment sieht es gut aus. Hinter dem hohen Gras ist kein Fahrzeug zu erkennen. Sarah munkelt schon, es könnte jemand einen Swag aufgebaut haben. Sie hat wohl kaum damit gerechnet, dass dem wirklich so ist. Ein Pärchen hat ihren Kombi hinter dem Gras geparkt und sie haben Swags an der Stelle aufgebaut, an der wir gestern geparkt haben. Wir sind wirklich angefressen. Es gibt nicht viele Stellflächen an diesem Platz und uns wurde die definitiv Beste weggeschnappt. Dazu noch von einem Subaru Forester. Cecil hasst dieses Auto. Erstens tut es von der Optik her so, als wäre es ein Offroad-Auto. Ist es aber nicht. Obendrauf wird es von Franzosen bevorzugt und die waren bisher wirklich nicht unsere bevorzugten Nachbarn. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Vorurteil von Cecil, der einen bekannten Groll gegen Franzosen hegt. Sarah kann bezeugen, dass die französischen Backpacker in Australien einfach nur laut sind und keinerlei Anstand haben. Mehr als einmal hatten wir schon unangenehme Erfahrungen zu machen. Deutlich verärgert, müssen wir uns also auf die Suche nach einer Alternative machen. Der Platz, auf dem gestern ein anderer Camper stand, sieht gar nicht so schlecht aus. Auf drei Seiten vom hohen Gras geschützt, bietet er genug Abgeschiedenheit von unseren Nachbarn. Wir bauen direkt das Zelt auf und hängen unsere nassen Sachen zum Trocknen auf. 
Priorität Eins ist danach die eingedrückte Schutzkappe an Sarahs Kamera in Ordnung zu bringen. Durch den Aufprall auf einen Fels während unserer Wanderung in der El Questro Gorge, hat sich diese mit dem UV-Filter verkantet. Am Ende muss Cecil ein Messer einsetzen. Mit viel Gefühl schafft er es, ohne weiteren Schaden anzurichten, damit beide Gegenstände wieder voneinander zu trennen. Beides funktioniert daraufhin wieder einwandfrei. 
Es ist endlich an der Zeit etwas zu essen. Die letzte Portion Nudeln mit Bolo schmeckt besonders gut. Der Abwasch im Anschluss macht natürlich weniger Spaß, doch wir wickeln ihn routiniert wie immer ab. Schon kurz nachdem wir unser Camp errichtet haben, ist uns ein ungewöhnliches Geräusch aufgefallen. Ein Klackern, eher ein Prasseln. Wie von einem Feuer. Wir erinnern uns an die vielen kontrolliert gelegten Brände in der Umgebung, die wir in den vergangenen Tagen gesehen haben. Tatsächlich befindet sich eines dieser Feuer heute ganz in unserer Nähe. Doch wir denken uns noch nicht zu viel dabei. Immerhin handelt es sich um einen “kontrollierten” Brand und dieser scheint sich zudem auf der anderen Straßenseite zu befinden. Diese sollte das Feuer wohl nur schwer überbrücken können. 
Nach diesem sehr bewegungsreichen Tag haben wir heute keine Kraft mehr großartig am Tagebuch zu arbeiten. Cecil schafft es gerade so sich zu motivieren, die Stichpunkte von heute zu tippen. Gegen 19 Uhr ist er damit fertig. Damit wars das für heute. Morgen haben wir nochmals viel geplant. Anschließend stehen voraussichtlich ruhigere Zeiten an. Da haben wir dann sicher wieder mehr Zeit und vor allem Kraft das Tagebuch fortzuführen. Im Moment legen wir den Fokus darauf etwas zu erleben. Ansonsten gäbe es ja auch nichts, worüber wir schreiben könnten. Die Prioritäten sind dahingehend meist klar gesetzt. 
Im Zelt angekommen, lassen wir uns noch ein wenig berieseln. Nach zwei Folgen Fargo wollen wir dann versuchen zu schlafen. Aus dem großen Fenster am Kopfende können wir das Buschfeuer deutlich erkennen. Es wirkt durchaus bedrohlich, doch es scheint noch ein gutes Stück entfernt. Außerdem ist noch immer die Straße zwischen uns und den Flammen. 
Um wirklich auf Nummer Sicher zu gehen, stellt Sarah einen Wecker. Dieser klingelt um 22:45 Uhr. Der Brand scheint nicht näher gekommen zu sein. Die Flammen sind deutlich zu sehen, das Knistern zu hören und vor allem riechen wir das Feuer. Doch wir sehen keine direkte Gefahr. Nur eine weitere verrückte Erfahrung hier in Australien. 

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