04.04., Sonntag: Port Hedland Gulf Club - Roadtrain Trains
Sarah wird zu unchristlicher Stunde von unseren Nachbarn aus Frankreich geweckt. Ab halb fünf knallen die in aller Regelmäßigkeit Autotüren zu. Natürlich bekommt Cecil davon mal wieder nichts mit. Der schnarcht einfach in aller Seelenruhe weiter. Selbst der Wecker, der bald darauf zu klingeln beginnt, lässt ihn unbeeindruckt. Da war der Herr gestern wohl wieder ein wenig zu spät im Bett.
Ausnahmsweise ist daher heute Sarah als erstes unten und sie setzt schon einmal Wasser auf, während Cecil langsam zu sich kommt. Während wir frühstücken, herrscht ähnlich wie gestern Nachmittag wieder ordentlich Betrieb auf dem Platz. Der Lookout hier ist heute morgen das Mekka aller Touris. Dabei ist er nicht mal sonderlich bemerkenswert. Okay, man hat einen guten Blick in die Schlucht. Aber mitten hindurch führt der Highway, der das Bild für Freunde der Natur ziemlich vermiest. Das weiß man allerdings erst, wenn man dort war. Von daher ist der Andrang doch irgendwie verständlich.
Am Auski Roadhouse tanken wir voll und füllen die Kanister. Es ist uns immer noch nicht klar, wieso das Benzin hier günstiger ist als in Port Hedland, aber beschweren wollen wir uns auch nicht. Bis zur Stadt sind es jetzt noch 260 km. Unterwegs fällt uns auf, dass heute wieder unglaublich viele Roadtrains unterwegs sind. Dazu fahren die auch noch teilweise in Kolonne. Auf dem Höhepunkt gilt es vier der bis zu 60 Meter langen Gefährte am Stück zu überholen. Wir haben gerade die ersten beiden passiert, da kommt Gegenverkehr. Zum Glück finden wir ein kleine Lücke. Sobald die Gegenspur wieder frei ist, schert Cecil erneut aus. In der Zange zwischen zwei Roadtrains zu fahren ist genauso wenig ein Vergnügen, wie einen zu überholen.
Um viertel nach Zwölf erreichen wir Port Hedland. Erste Anlaufstation ist, wie so oft, McDonalds. Es ist einfach Fakt, dass das Wlan dort in den meisten Fällen besser ist als in der örtlichen Bibliothek oder sonstwo. Endlich kann Sarah also wieder posten. Spätestens nach dem Schlangenbiss ist der Blog etwas aus dem Fokus geraten. Es war sicher nicht unsere Absicht unseren treuen Lesern auf dem Trockenen sitzen zu lassen. Wir versichern euch, dass wir täglich unser Bestes geben so oft wie möglich zu posten. Nur ab und zu wachsen uns die Abenteuer über den Kopf.
Als nächstes bekommt Koby eine dringend nötige Wäsche. Zwar haben wir einen Großteil des roten Staubs bereits unfreiwillig mit unseren Kleidung vom Lack gewischt, doch den Rest würden wir auch noch gerne loswerden. Heute probieren wir sogar die Sitze abzusaugen. Doch selbst nach einem Durchgang im Turbo-Modus ist keine Besserung ersichtlich. Für eine gewissenhafte Reinigung brauchen wir definitiv mehr Zeit.
Der nächste kostenlose Platz, eine Rest Area direkt neben dem Highway, befindet sich gut eine Stunde Fahrt außerhalb der Stadt. Unsere Lust heute erneut überhaupt nur zehn Minuten zu fahren, hält sich sehr in Grenzen. Daher steuern wir erneut den Platz neben dem Golfplatz an, auf dem wir bereits standen, nachdem wir vom Krankenhaus kamen. Wieder bekommen wir problemlos eine Erlaubnis zum Campen und stehen an gewohnter Stelle.
Es folgt ein recht entspannter Nachmittag. Im Schatten von Koby erledigen wir einige organisatorischen Dinge. Sarah fasst sich sogar noch ein Herz und macht unseren Gaskocher sauber. Das war schon lange überfällig. Anschließend schreibt sie Stichpunkte für heute. Cecil übernimmt danach die Tastatur. Damit hat Sarah Zeit für Sport und kann nach dem absolvierten Training noch Stricken. Cecil ist derweil dabei das Tagebuch voran zu bringen. Lediglich von einem kurzen Gespräch mit unserem Nachbarn und einem kurzen Blick auf den Sonnenuntergang unterbrochen, sind wir damit bis kurz vor 21 Uhr beschäftigt.
Sarah geht noch duschen und danach ins Bett. Dort schaut sie noch ein bisschen ihre Serie weiter, bevor sie schläft. Cecil telefoniert bis fast halb elf mit seinen Eltern. Danach schreibt er noch einen bereits angefangenen Tag fertig. Wieder viel zu spät, legt er sich neben Sarah ins Bett.


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