20.02., Samstag: Denham Seaside Caravan Park - Tauchen fällt ins Wasser
Nachdem die letzten Tage äußerst ereignisreich waren, gönnen wir uns heute einen Tag Erholung. Erst gegen halb 9 klettern wir aus dem Zelt. In der Camperküche bereiten wir unser Frühstück. Der Abwasch ist mit Hilfe einer echten Spüle noch schneller erledigt als sonst immer. Da haben wir mehr Zeit zu entspannen. Der Himmel ist strahlend blau und es weht kaum Wind. Dementsprechend warm ist es. Abhilfe schafft da ein erfrischender Sprung ins Meer. In unserem Fall ist es allerdings eher ein Lauf. Das Wasser ist sehr flach und will auch einfach nicht tiefer werden. Egal wie weit wir uns vom Ufer entfernen. Dazu ist der Untergrund eklig schleimig. Zum Abkühlen langt es, doch länger als nötig halten wir uns aus besagten Gründen nicht im Wasser auf.
Den restlichen Vormittag verbringen wir mit Reparaturen und Instandhaltung unseres fahrbaren Heims. Zunächst legt Sarah vor, indem sie den Gaskocher säubert und die vorderen Türen von Koby. Danach ist Cecil am Zug. Am Dachzelt hat sich eine Vierkant-Eisenstange durch den Boden gedrückt. Mit Hilfe einer in Teamarbeit erdachten Konstruktion aus Winkel und Klebeband, versucht er dem Problem Herr zu werden. Anschließend haben wir uns beide ein Eis redlich verdient. Überraschenderweise hat unser Lieblingseis tatsächlich satte 100 kCal mehr, als die vegane Variante, die wir neulich notgedrungen probiert haben. Aber in diesem Fall sind es uns die zusätzlichen Dickmacher wert. Es schmeckt schon eine ganze Ecke besser als das Eis auf Pflanzenbasis. Um ein paar der aufgenommen Kalorien direkt wieder abzubauen, spielen wir eine Runde Beanbag.
Gegen 15 Uhr bekommen wir den Anruf, mit dem wir im Grunde bereits gerechnet haben. Außer uns hat sich keiner für die morgige Tauch-Tour eingebucht. Der Trip fällt damit ins Wasser. Vor kommendem Donnerstag sehen die weiteren Chancen aufs Tauchen ebenfalls schlecht aus. Offensichtlich soll es nicht sein. Die Nebensaison hat halt Vor- und Nachteile.
Um uns von dieser enttäuschenden Nachricht abzulenken, stürzen wir uns auf die Arbeit. Sarah beginnt damit Fotos zu sichern, Cecil schreibt Stichpunkte. Anschließend gibt Sarah den Laptop an Cecil ab. Sie startet daraufhin ein ziemlich schweißtreibendes Workout. Das hilft ziemlich gut auf andere Gedanken zu kommen. Nicht aufgeben, zum Beispiel. Doch natürlich zieht sie, wie immer, knallhart durch. Cecil sortiert derweil die Videos und erstellt daraufhin ein Backup unserer Daten.
Frisch geduscht sind am Abend fast alle schlechten Gedanken an den gecancelten Tauch-Ausflug verflogen. Um dem Nachdruck zu verleihen, zieht es uns heute in den Ort. Von der Terrasse einer Bar aus, wollen wir den Sonnenuntergang genießen. So ganz geht dieser Plan allerdings nicht auf. Die Getränke schlagen mit über 10$ pro Glas zu Buche und die Sicht auf das Wasser und die Sonne wird von einem offensichtlich erst vor kurzem errichteten WC-Block versperrt. Doch gemeinsam sind wir stark und lassen uns davon nicht die Laune verderben, die nach einer zweiten Runde gerade dabei ist wieder besser zu werden.
In der Hoffnung auf günstigere Preise, sowohl bei den Getränken, als auch beim Essen, laufen wir ein paar Meter weiter zu einem Restaurant. Allerdings wirkt der fast vollkommen leere Laden dermaßen traurig, dass wir lediglich einen weiteren Drink bestellen und uns anschließend auf den Rückweg zum Campingplatz machen. So wie es aussieht, müssen wir heute doch noch selber kochen. Die Camperküche ist zum Glück leer. Bis auf das Pärchen aus England, die uns ohnehin schon nerven seit wir sie zum ersten Mal gesehen haben. Es gibt dazu keinen besonderen Anlass, doch gegen manche Menschen verspürt man einfach diese gewisse Abneigung. Heute bestätigen sie uns, dass wir mit unserer Grundhaltung nicht falsch lagen. Während wir eine rote Linsensuppe kochen, schauen die zwei ein Fußballspiel der englischen Premier-League. Dabei nehmen sie in keinster Weise Rücksicht auf uns. Die Lautstärke der blökenden Kommentatoren bleibt unverändert und auch die beiden fühlen sich weiterhin als wären sie allein auf der Welt.
Cecil raubt das den letzten Nerv. Um kurz nach 22 Uhr ruft er seine Schwester an, doch lediglich um ihr mitzuteilen, dass er für heute genug hat und ins Bett geht. Das ursprünglich länger geplante Telefonat kann zum Glück auch morgen stattfinden. Cecil verabschiedet sich daraufhin ins Zelt. Oben angekommen beginnt er noch “Zurück in die Zukunft” zu gucken, schläft aber ein kurz nachdem Marty in die Vergangenheit düst.
Sarah dagegen hält deutlich länger durch. Offensichtlich nutzt sie es aus endlich mal den längeren Atem zu haben. Bis kurz vor 1 Uhr in der Nacht telefoniert sie mit ihren Eltern. Danach legt sie sich zu Cecil ins Bett, doch schlafen hat sie dabei nicht im Sinn. Bevor auch sie den Tag beendet, schaut sie noch eine Folge ihrer Serie auf dem Handy. Dann heißt es auch für sie “Feierabend”.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen