03.03., Mittwoch: Carnarvon Capricorn Holiday Park - Unser Alltag
Am frühen Morgen hat es erneut einen ordentlichen Guss gegeben, doch das Wetter hat sich beruhigt bevor der Wecker klingelt. Als es gegen acht Uhr langsam zu warm im Zelt wird, ist es für uns Zeit aufzustehen. Noch vor dem Frühstück steht eine große Entscheidung an. Bleiben wir noch eine Nacht oder brechen wir auf. Aktuell habe wir noch keinen Plan wie es weitergehen soll und außerdem liegt ein großer Haufen feuchter Wäsche auf der Rückbank. Wir entscheiden noch eine Nacht zu bleiben doch verabscheuen uns dafür. Was ist aus uns geworden? Statt täglich einem Abenteuer hinterherzujagen, gammeln wir stattdessen lieber auf einem Caravan Park. Wir nehmen uns fest vor unser Leben ab morgen wieder auf die Reihe zu kriegen.
Das Frühstück müssen wir im Schutz des Zeltes einnehmen. Es nieselt weiterhin und manchmal weht der Wind etwas Regen von den Blättern auf uns hinunter. Anschließend geht Sarah zur Rezeption und verlängert unseren Aufenthalt um eine weitere Nacht. Cecil macht sich derweil auf den Weg zur Camperküche. Wir müssen unseren Beutel im Kühlschrank mit dem neuen Abreisedatum versehen. Im gleichen Zuge kocht Cecil etwas Wasser auf und bringt es zurück zu Koby. Dort brühen wir damit eine Tasse Tee und Kaffee auf. Cecil liest ein Kapitel, Sarah löst ein Sudoku und legt eine Runde Gehirnjogging ein.
Die Zeit scheint heute regelrecht zu verfliegen, denn es ist bereits kurz vor 12 als wir das nächste Mal auf die Uhr schauen. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen. Sarah übernimmt es die noch feuchte Wäsche erneut aufzuhängen. Danach klappt sie den Laptop auf und sichert die Daten der vergangenen Tage. Noch immer läuft der Computer ohne zu murren. Offensichtlich hat unsere kleine Reinigungsaktion wahre Wunder gewirkt.
In der Zwischenzeit nimmt sich Cecil ein paar längst überfälligen Reinigungsarbeiten an. Vor allem unsere Kopfhörer haben in den letzten Monaten gelitten. Statt in strahlendem Weiß erscheinen sie in einem dunklen Grau. Hier und da zieren Flecken anderer Farben die Kabelage. Besonders bei Dingen in der Farbe weiß haben wir in letzter Zeit das Gefühl es würde eh nichts bringen diese zu reinigen. Zu schnell ist alles wieder dreckig. Es ist dennoch sehr befriedigend die Kopfhörer nach einer Behandlung mit einem Magic-Schwamm wieder glänzen zu sehen. Sei es auch nur für ein paar Minuten.
Nach der Putzaktion versucht Cecil die Stichpunkte der Vergangenheit zu schreiben. Manchmal ist es gar nicht so leicht sich auch nur an den vorangegangenen Tag zu erinnern. Meistens passiert uns das, wenn an dem Tag nicht besonders viel los war. An die abenteuerlichen Tage können wir uns oft bis ins kleinste Detail erinnern. Als es endlich geschafft ist, schließt Cecil direkt mit dem Schreiben des Tagebuches an. Sarah liest derweil bereits geschriebene Tage Korrektur und postet diese danach.
Zum Mittag gibt es heute Joghurt mit Müsli und Apfel. Danach schauen wir die Tauchangebote an, die uns in Coral Bay zur Verfügung stehen. Per Mail fragen wir schließlich bei einer Basis an. Recht schnell kriegen wir eine Antwort. Uns wird eine Tour angeboten, die zwei Tauchgänge beinhaltet sowie das Schnorcheln mit Mantas. Das Ganze soll 225$ kosten. Kein Pappenstiel aber für eine 8-stündige Tour auch keine Unverschämtheit. Für einen kurzen Moment gehen wir unsere Optionen durch. Eigentlich hatten wir vor von Carnarvon aus die Kennedy Range und den Mount Augustus zu erkunden. Beides ist jedoch aufgrund anhaltender Flutschäden weiterhin gesperrt. Daher erscheint uns das Angebot am kommenden Sonntag zum Tauchen aufzubrechen als annehmbar. Die Zeit dazwischen können wir sicherlich noch sinnvoll verbringen. Einen Tag brauchen wir allein um von Carnarvon nach Coral Bay zu fahren.
Sarah ruft bei der Basis an und bucht uns ein. Am Telefon erfährt sie, dass noch ein weiterer Teilnehmer aussteht, damit die Tour bestätigt werden kann. Aber noch ist Zeit. Außerdem müssen wir zunächst nur eine Anzahlung über 25% des Gesamtpreises leisten. Sollte die Tour nicht stattfinden, erhalten wir eine vollständige Rückerstattung. Auf die Mail mit der Rechnung warten wir daraufhin ein paar Minuten bis es uns zu blöd wird. Sicher kriegen wir später eine entsprechende Nachricht.
Während Sarah Sport macht, sichert Cecil sämtliche Videodaten der letzten Tage. Dabei kommt immer eine ganze Menge zusammen. Natürlich werden die Videos der GoPro und von Alli gespeichert, doch auch die Dashcam produziert einiges an Material. Das wichtigste sortieren wir direkt aus, aber sicher lassen sich besonders hier noch versteckte Perlen entdecken. Das aber wahrscheinlich erst im heimischen Studio. Das Backup der Daten dauert anschließend ungefähr nochmal so lang.
Sarah hüpft nach dem Training in den Pool. Cecil versucht derweil das Tagebuch voranzutreiben. Nachdem Sarah wieder zu ihm gestoßen ist, schreibt sie eine weitere Mail an die Tauchbasis . Bisher haben wir keine Bestätigungsmail für unsere Buchung erhalten. Dabei bleibt es auch für heute. Bis in die Nacht hinein erhalten wir keine Information von dem Anbieter. Schon etwas komisch. Da müssen wir offensichtlich morgen erneut nachhaken.
Das Warten auf einen Hähnchen-Burger dagegen hat endlich ein Ende. Wir haben dafür kein profanes Fleisch aus dem Regal erstanden, sondern zwei Filets von der Frischetheke. Pub-Style. Allerdings hoffen wir niemals in einem Pub zu landen, in dem so ein Fleisch unter die Leute gebracht wird. Es ist genießbar, aber nur wenn man darüber hinweg sieht, dass es wirklich fest ist und mehr als einen Knorpel enthält. Wir sind gelinde gesagt recht enttäuscht. Offenbar sollten wir Burger mit Hähnchen aus dem Programm nehmen bis wir zurück an der Ostküste sind.
Es ist weit nach 21 Uhr, als wir mit dem Abwasch fertig sind. Sarah geht direkt im Anschluss hoch ins Zelt und guckt ihre Serie weiter. Riverdale übrigens, worüber Cecil nicht sehr viel sagen kann. Aber sie scheint schon ganz gut zu sein, denn in letzter Zeit ist Sarah dafür Feuer und Flamme. Cecil schreibt noch einen Tag zu Ende und legt dann ebenfalls noch eine Folge seiner Serie ein. Um kurz vor Zwölf geht auch er hoch. Der Vorsatz, heute mal etwas früher ins Bett zu gehen, ist damit etwa zur Hälfte erfüllt.
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