14.01., Donnerstag: Torbay Inlet Camp Area - Copy, Paste, Fail

Das Wetter in den Stirling Ranges, unserem nächsten Ziel, soll sich erst frühstens Sonntag wieder von einer besseren Seite zeigen. Bis dahin sind Wolken und Regen angesagt. Es fällt uns zwar schwer, doch wir haben daher entschlossen diese Phase hier im Camp auszusitzen. Während dieser kleinen Wanderpause wollen wir die Zeit nutzen, uns zu erholen und anderen Dingen nachzugehen. Mit dem Tagebuch hinken wir chronisch hinterher. Eine gute Gelegenheit daran zu arbeiten. Tage, an den wir keinen wirklichen Plan haben, tendieren dazu zunächst lang zu wirken. Immerhin müssen wir das Zelt nicht einpacken, keinen einzigen Kilometer fahren oder wandern. Wir lassen es daher gemütlich angehen, schlafen bis halb acht und gönnen uns nach dem Frühstück noch eine zweite Tasse Tee bzw. Kaffee und lesen. Sarah nimmt anschließend ihr Strickzeug zur Hand, während Cecil sich ans Backup der Festplatte zu setzen. Dabei wundert er sich ein bisschen. Manche Daten werden immer wieder kopiert, obwohl sie sich bereits auf der Festplatte befinden müssten. Egal, bisher hat es am Ende immer geklappt. Um die Zeit nicht damit zu vergeuden den Statusbalken des Kopiervorgangs anzustarren, widmet sich Cecil wieder seinem Buch.

Nachdem wir eine Runde Beanbag gespielt haben, ist das Kopieren noch immer nicht abgeschlossen. Langsam kommt es Cecil doch komisch vor und er geht auf Spurensuche. Es dauert nicht lange, bis ihm sein Fehler auffällt. Statt nur den Ordner mit den Videos und Fotos der Reise zu kopieren, hat er alle auf der Festplatte befindlichen Daten ausgewählt. Natürlich wäre ein Backup der gesamten Festplatte auch nicht verkehrt, doch es befinden sich einfach zu viele Daten darauf. Vor zwei Stunden hat Cecil den Vorgang gestartet und es würde noch weitere 21 Stunden dauern bis er abgeschlossen ist. Das steht natürlich außer Frage. Etwas zerknirscht, bricht Cecil den aktuellen Prozess ab und startet ihn erneut. Dieses Mal nur mit den gewünschten Daten.  

Um 14 Uhr beginnt Sarahs Sport-Programm. Cecil hat neben dem Laptop das Tablet aufgebaut und schreibt Tagebuch. Von dieser Position aus kann er den Kopiervorgang besser im Auge behalten. Was auch nötig ist, denn plötzlich werden zum Kopieren einiger Daten Adminrechte gefordert. Erteilt man diese, gibt der Computer kurz darauf den gleichen Fehler erneut aus. Am Ende wird es sogar noch besser und die Festplatte wird gar nicht mehr erkannt. Offensichtlich scheint der USB-Anschluss defekt. Die Maus wird noch erkannt, doch die Festplatte nicht mehr. Nicht mehr nur zerknirscht, sondern frustriert und wütend, packt Cecil alles ein. Anscheinend soll es heute nicht sein. Da müssen wir uns wohl eine Lösung einfallen lassen, wenn der USB-Port nicht mehr funktioniert. 

Bis zum Abend verbringen wir unsere Zeit weiter damit Tagebuch zu schreiben und zu stricken. Gegen 18 Uhr steht dann die nächste Runde Burger an. Wenn ein Tag mit einem selbstgemachten Burger endet, ist all der vorherige Ärger vergessen. Als alles vorbereitet ist und das Fleisch fast fertig, begeht Sarah eine kleine Dummheit mit ungeahnten Konsequenzen. 

Die Frau, die hier auf dem Platz der Camp-Host ist, kommt bei uns vorbei. Sie notiert die Kennzeichen der Neuankömmlinge. Wie sie uns erklärt hat, muss sie das wegen des Corona-Viruses machen. Auf ihrem Rückweg spricht Sarah sie an. Nur ein kleiner Ausruf, etwas Smalltalk. So richtig wissen wir schon gar nicht mehr, was Sarah genau gesagt hat. In jedem Fall nimmt die Frau das auf, kommt zu uns herüber und quatscht uns die nächsten 10 Minuten voll. Höflich lächeln und nicken wir, wo es angebracht ist, doch im Grunde ist es eine sehr einseitige Unterhaltung. Auf dem Tisch vor uns brutzelt das Fleisch in der Pfanne. Irgendwann muss Cecil das Gas abdrehen, damit es nicht verbrennt. Endlich kommt ein Auto den schmalen Weg entlang. Offenbar kennt die Frau die Insassen und verspricht noch einen Platz für sie zu finden. Das ist unsere Rettung. Endlich können wir weitermachen. Es beginnt damit das fertige Fleisch wieder aufzuwärmen. Trotz der Unterbrechung schmeckt der Burger wieder hervorragend. Nach dem Abwasch spielen wir eine weitere Runde Beanbag. Ein wenig Bewegung nach dem Essen hilft sicher bei der Verdauung. Lange dauert das Vergnügen allerdings nicht, da es schon bald zu dunkel ist. Sarah will unbedingt noch zum Strand, bevor man gar nichts mehr sieht. Also schnell los. 

Auf halbem Weg brechen wir ab. Cecil zeigt Sarah die Stelle von der aus man den Strand sehen kann. Der ist immer noch ein ordentliches Stück entfernt. Bis wir da sind, ist es bestimmt schon stockduster. Der Stimmung tut es keinen Abbruch, dass wir es nicht bis ans Meer geschafft haben. Für einen kleinen Rave ist der Ort trotzdem perfekt. Wir legen Knicklichter an den Handgelenken an und Hardstyle auf. Für gut eine Stunde gehen wir ziemlich ab und haben eine Menge Spaß dabei. Einen kleinen Teil der Kalorien des Burgers haben wir damit locker wieder abgearbeitet.

Tiere sehen wir auch auf dem Rückweg keine. In der Gegend sollen sich Possums herumtreiben, doch die haben wir mit der lauten Musik sicher vertrieben. Trotzdem ein gelungener Abschluss des Tages.


 

 

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