10.12., Donnerstag: North Fremantle - Führungszeugnisse

Heute zieht es uns auch wieder früh aus dem Bett. Sogar Cecil hat kaum Probleme, obwohl seine Nacht deutlich kürzer war als die von Sarah. Dafür lässt er es im Anschluss auch gemütlich angehen. Sarah macht Sport. Cecil guckt Sport. Es steht wieder Football auf dem Programm. Neben dem normalen Frühstück gibt es heute noch einen Kirsch-Bananen-Shake. Sehr lecker. 
Wir genießen das Leben weiter in vollen Zügen. Gut gesättigt geht es nach dem Frühstück zum Cottesloe Beach im Norden von Fremantle. Hier schützt ein großes Netz die Badegäste vor Haien und Quallen. Außerdem soll es von Zeit zu Zeit eine gute Welle für Surfer geben. Von diesen sehen wir zwar wenig, doch der Strand an sich ist trotzdem schön. Ganz entspannt beobachten wir von unserem Strandtuch aus das bunte Treiben. Gnädigerweise weht hier kaum ein Lüftchen, anders als am “Hausstrand”, dem Leighton Beach, bei Rose und Mitch. Einzig die vielen Wolken am Himmel stören ein wenig die Idylle. 
Im flachen Wasser haben ein paar Kinder einen Mordsspaß mit den spät brechenden Wellen. Den wollen wir auch. Es kostet uns einiges an Überwindung ins kalte Wasser zu gehen. Kaum haben wir uns einigermaßen gewöhnt, da ist der Ozean flach wie ein Brett. Kaum noch eine Welle schafft es bis an den Strand. Da haben wir wohl ein wenig zu lang auf unserem Tuch gelümmelt. Alternativ schwimmen wir ein bisschen durch das eingezäunte Areal. Dann auf dem Weg aus dem Wasser haben wir doch noch Glück. Es rollen wieder ein paar Wellen an. Bei einer kann Cecil nicht widerstehen und surft auf ihr. Natürlich landet er in sehr flachem Wasser. Nach dieser Aktion hat er einiges an Mühe sich vom Sand zu befreien. Doch das war es wert. 
Gegen 12 Uhr machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt von Fremantle. Unterwegs geben wir nochmals Pfand ab. Ganze 1,90$ bekommen wir ausgezahlt. So richtig lohnt sich das nicht. Sobald wir wieder in ländliche Gebiet unterwegs sind, werden wir den Pfand wohl nicht mehr sammeln. Im Zentrum angekommen ist unser einziges Ziel “Ben&Jerrys”. Cecil gönnt sich zwei Kugeln “New York Super Fudge Chunk”. Sarah scheint sich auf “Chunky Monkey” eingeschossen zu haben. Die Basis aus Bananeneis ist gespickt mit Walnüssen und Schokostückchen. 
Zurück im Haus machen wir uns daran unsere dreckige Wäsche zu waschen. Unter anderem landet der Matratzenschoner mit in der Maschine. 45 Minuten später gilt es alles aufzuhängen. Doch zunächst gibt es ein Problem. Am Matratzenschoner befinden sich Klettverschlüsse, die die Matratze am Boden des Zeltes halten sollen. Diese haben während des Waschgangs magisch Sarahs Unterwäsche angezogen. Einiges davon war noch ganz neu, gerade erst letzte Woche in Perth gekauft. Der Versuch sie abzulösen, geht natürlich nicht schadlos an der filigranen Wäsche vorrüber. Bei Sarah herrscht dementsprechend finstere Stimmung.
 
Für etwas Zerstreuung sorgt daraufhin Mitch, der vorschlägt zum Einkaufen für den Campingtrip am Wochenende aufzubrechen. Dafür geht es zunächst zu Aldi und anschließend zu Woolworths. Wir sind meistens getrennt voneinander unterwegs und machen unsere Besorgungen. Auf wirklich ganz andere Gedanken werden wir auf dem Rückweg gebracht. Fast zeitgleich erhalten wir eine Email von der australischen Einwanderungsbehörde. Für unseren Antrag auf ein Touristenvisum werden weiterführende Informationen benötigt. Konkreter ausgedrückt sollen wir binnen 28 Tagen ein polizeiliches Führungszeugnis einreichen, sowohl ein deutsches, als auch ein australisches. Da steht uns wohl eine Menge Arbeit ins Haus. Kurz bereuen wir die Zusage für den Campingtrip, doch jetzt gibt es kein Zurück mehr.
Natürlich lässt uns dieses neue Problem keine Ruhe mehr. Sobald wir alle Vorbereitungen für morgen getroffen haben, setzen wir uns auf die Terrasse und recherchieren, wie wir an die angeforderten Führungszeugnisse kommen. Bestimmt eine Stunde durchforsten wir dazu alles, was wir im Netz finden. Am Ende müssen wir für das deutsche Führungszeugnis wohl einen Termin beim zuständigen Honorarkonsul in Perth machen. Kostenpunkt: voraussichtlich 33€. Wir buchen online einen Termin für kommenden Mittwoch. Das australische können wir online beantragen. Sofern wir die dafür nötigen Ausweisdokumente zur Verfügung stellen können. Dabei wird auf ein Punktesystem zurückgegriffen und 100 Punkte müssen erreicht werden. Für einen ausländischen Reisepass gibt es beispielsweise 70 Punkte. Den können wir problemlos zur Verfügung stellen. Danach wird es deutlich kniffliger. Wir werden an anderer Stelle näher darauf eingehen. Für heute müssen wir es mit dieser Informations-Sammlung belassen. Alles weitere klären wir, sobald wir am Montag vom Campen zurück sind. 
In dem Versuch uns von dem Visa-Stress abzulenken, packen wir Koby fürs Camping. Alles was wir nicht brauchen, landet bei uns im Gästezimmer. Alles was wir mitnehmen wollen, aber heute nicht mehr benötigen, packen wir bereits ins Auto. Nach einem sehr späten Abendessen, es gab Quiche von gestern, gehen wir nacheinander duschen. Wir schaffen es beide noch ein paar wenige Seiten zu lesen, dann geht gegen 23 Uhr das Licht aus. Hoffentlich können wir die Gedanken an unsere Visa am Wochenende abstellen.

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