22.06., Montag: Lilydale Camping Park - Die Launen der Natur

Am Morgen steigen wir über unsere Leiter hinunter in den fast schon all morgendlichen Nebel. Noch während des Frühstücks gewinnt allerdings die Sonne die Oberhand. Unserem Vorhaben, heute den Dreck der vergangenen Tage loszuwerden, steht damit nichts im Wege. Wir sind noch unsicher, ob wir in den Fluss springen oder die Camper-Dusche nutzen. Zur Sicherheit befüllen wir das gute Stück und dann heißt es nur noch abwarten, bis sich die 20 Liter Flusswasser erwärmt haben. 

Währenddessen planen wir den morgigen Tag. Wir wollen weiter Richtung Inland und die ersten Wandermöglichkeiten auf diesem Weg bieten der Gibraltar Range und der Washpool Nationalpark. Wegen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft werden beide häufig gemeinsam betrachtet. Neben einer Sichtung der Wanderwege liegt unser Hauptaugenmerk darauf einen Stellplatz in der Nähe zu finden. Kostenlose Campingmöglichkeiten sind nur sehr rar gesäht. Wir können aber einen Platz finden, der nicht direkt am Highway liegt und lassen es dann morgen darauf ankommen. Auf dem Weg müssen wir ebenfalls darauf hoffen, noch einen kleinen Ort zu passieren. Beide Parks sind kostenpflichtig und verlangen 8 $ Eintritt pro Fahrzeug. Passend natürlich und wir haben lediglich 6 $ in Kleingeld. Doch auch um dieses Problem, wollen wir uns dann final morgen kümmern. Irgendwie kriegen wir das schon geregelt und aktuell können wir eh nichts ändern. 

Da wir die Möglichkeit eines Bads im Fluss noch nicht gänzlich ausgeschlossen haben, erkunden wir ein wenig das Gelände auf der Suche nach einer Art Strand. Die Stelle, an der wir unsere Wasserflaschen auffüllen, taugt dazu nicht, da das Wasser dort viel zu flach ist. Wir laufen zwar nicht weit, können aber trotzdem erahnen wie riesig der Platz hier ist. Doch eine geeignete Badestelle entdecken wir in der Nähe von Koby nicht. Zudem lockt die Camperdusche angenehm warm zu werden. Wir genießen strahlend blauen Himmel mit nur vereinzelten Wolkenfetzen. 

Damit es sich so richtig lohnt, macht Sarah zuvor noch Sport und Yoga. Cecil kann sich dazu nicht hinreißen lassen und schreibt stattdessen am Tagebuch weiter. Im Campingstuhl frontal zur prallen Sonne, kommt aber auch er ganz schön ins Schwitzen. Endlich haben wir mal richtig gutes Wetter :)

Nach ein wenig Gerödel schaffen wir es die Dusche an einem Baum in der Nähe aufzuhängen. Wir fangen zunächst mit der Haarwäsche an. Es ist zwar kein anderer Camper im Umkreis von 50 Metern, doch wir zieren uns trotzdem ein wenig hier auf fast offenem Feld blankzuziehen. Doch es hilft ja nichts. Wir geben uns einen Ruck und die letzten Hüllen fallen. Prompt biegt ein älteres Ehepaar mit Hund um die Ecke. Kurz unterbrechen wir die Dusche, doch der Wind ist eisig und wir frieren. Dann denken wir uns: “Jetzt ist's auch egal”, und Seifen uns weiter ein. Das Wasser ist, wie erwartet, angenehm warm. Nur knappe 3 Stunden hat der Beutel in der Sonne gelegen. Doch der Wind pfeift heute unerbittlich. Etwas fröstelnd, aber sauber, suchen wir kurz darauf Schutz im Windschatten von Koby.

Bis in die Abendstunden hinein halten uns die teils heftigen Böen auf Trab. Einmal nicht aufgepasst und schon liegt der Campingstuhl halb im Lagerfeuer. Nach bitterer Kälte und heftigem Regen fährt Mutter Natur also das Wind-Geschütz auf. Jetzt haben wir doch so langsam alles durch, oder? Extreme Hitze fehlt noch. Wir sind nur zu gern bereit, es auch damit aufzunehmen. 

Gegen 20 Uhr lässt der Wind allmählich nach. Endlich kann Sarah ihre Arbeit als kleiner Feuerteufel beginnen. Wochenlang haben wir Pappe gehortet, um damit im Fall der Fälle ein Lagerfeuer zu entzünden. Es stellte sich aber heraus, dass wir dazu nicht mehr als einen halben Eierkarton oder wahlweise einen Grillanzünder benötigen. Da trifft es sich gut, dass Sarah einen Heidenspaß daran hat, die Pappe einfach so ins Feuer zu werfen. Zugegeben ist das teilweise recht spektakulär. Da gibt es riesige Stichflammen sowie Feuer in allen möglichen Farben, je nach Aufdruck des Kartons.

Während wir am Tablet einige Kreuzworträtsel lösen, werden wir so ganz nebenbei einen Großteil unseres Papp-Mülls los. Ein gutes Gefühl. Da haben wir heute doch noch so richtig was geschafft…

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