16.07., Freitag: Termeil Forest - Der erste Interessent

Wie schön es doch ist, einfach ausschlafen zu können, wenn man möchte. Wir genießen diesen Luxus in vollen Zügen und dösen noch eine ganze Weile, nachdem der Wecker geklingelt hat. Derzeit können wir auch nicht viel anderes machen. Im Grunde gilt es Koby zu verkaufen und unsere Abreise vorzubereiten. Dafür müssen wir erreichbar bleiben. Längere Ausflüge in abgelegene Gebiete fallen damit weg. Abgesehen davon bleibt es dabei, dass viele Nationalparks nach Buschfeuern und Überflutungen gesperrt sind. Dazu ist die Region um Sydney weitläufig wegen Corona abgeriegelt. Selbst wenn wir wollten, hätten wir derzeit kaum Möglichkeiten. Dieser Umstand zieht uns regelmäßig ganz schön runter. Aber wir versuchen positiv zu bleiben. Noch sind wir hier und haben Koby. Machen wir das Beste daraus. 
Das Wetter begrüßt uns heute vor allem mit Wind. Der schiebt immer wieder dicke Wolken vor die Sonne. Es ist also auch nicht gerade warm. Zum Frühstück haben wir heute nur noch ein Brötchen zur Verfügung. Das reicht natürlich nicht und wir müssen noch etwas Flatbread nachlegen. Das haben wir recht lange nicht mehr gegessen und sorgt heute für eine nette Abwechslung. Wie die Tage zuvor holen wir anschließend unsere Bücher heraus und lesen. Es ist schon halb elf, als wir uns danach an den Abwasch machen. 
Gegen Mittag checken wir unsere Handys nach neuen Nachrichten. Tatsächlich haben wir eine Anfrage über Gumtree erhalten. Allerdings würde der Interessent gerne mehr Bilder sehen, bevor er ein Angebot abgibt. Wir machen uns also direkt ans Werk. Erst bringen wir den vorderen Bereich in Ordnung. Während wir campen, stehen Kisten auf den Sitzen. Das muss für ein Foto jetzt alles raus. Nachdem das geschafft ist, wischen wir nochmal über die Oberflächen und machen die Bilder. 
 


 
Das gleiche Prozedere ziehen wir im Bereich der Rückbank durch. Alles was nicht Niet und Nagelfest ist, räumen wir aus. Bilder mit den Kisten im Innenraum gibt es bereits. Jetzt wo alles leer ist, bekommt man vielleicht nochmal einen anderen Eindruck von den Platzverhältnissen. So oder so schadet es bestimmt nicht, von beiden Situationen ein Foto zu haben. Nur der Kühlschrank darf an seinem Platz bleiben. Den zu bewegen ist immer eine ganz schöne Plackerei. 
 


 
Als letztes ist der Kofferraum an der Reihe. Nachdem wir auch von diesem weitere Bilder gemacht haben, ist es an der Zeit alles wieder an seinen Platz zu bringen. 
 
 
Mittlerweile hat der Wind immer weiter aufgefrischt. Das nervt langsam ziemlich. Denn dadurch ist es kalt, laut und immer wieder werden Sachen weggeweht. Aber zum Glück bekommen wir das immer mit und können die Ausreißer wieder einfangen. Nachdem Cecil die neuen Fotos im Inserat hinzugefügt hat, informiert er den Interessenten. Jetzt bleibt uns mal wieder nicht viel mehr übrig als abzuwarten. 
Zwischen den Wolken lässt sich auch immer mal wieder die Sonne blicken. Sarah nutzt diese Gelegenheit dafür den Stabmixer zu benutzen. Sie bereitet uns einen Bananen-Shake zu. Dazu gibt es ein bisschen Salami, Käse und Cracker. Aber von allem weniger als üblich. Heute Abend wollen wir nach dem Essen noch Stockbrot machen. Da ist ein etwas weniger üppiges Mahl zum Mittag durchaus angebracht. Damit wir das Stockbrot auch sicher zubereiten können, zieht Cecil nochmal los, etwas mehr Holz besorgen. Große Äste haben wir noch genügend, aber es fehlt ein wenig Kleinzeug für die Anfangsphase. Sarah sitzt derweil am Laptop und postet den nächsten Tag. Danach sichert sie die jüngsten Aufnahmen. 
Um 14 Uhr nimmt sich Cecil das Tablet und beginnt mit dem Schreiben der Stichpunkte. Sarah ist noch immer dabei die Daten zu sichern. Sie hat den Aufwand heute ziemlich unterschätzt. Erst um kurz nach 15 Uhr ist der Vorgang abgeschlossen. Jetzt kann sie endlich Sport machen. Cecil schreibt munter weiter, gönnt sich aber auch kleinere Pausen. Unter anderem schaut er die zweite Hälfte der letzten Folge von gestern nochmal. Da war er schon so müde, dass er doch einiges verpasst hatte. 
Am frühen Abend sehen wir uns fast gezwungen unseren Plan, wieder am Lagerfeuer zu sitzen, verwerfen zu müssen. Es ist noch immer ganz schön windig. Wir versuchen mit ein paar zusätzlichen Steinen für mehr Schutz zu sorgen und probieren es dann einfach mal. Damit wir nicht zu schnell zu viel Holz verbrennen, halten wir das Ganze heute etwas kleiner als gewöhnlich. Trotzdem erfüllt es seinen Zweck. Recht schnell spendet es uns etwas Wärme. 
 
 
Die Zubereitung unseres Abendessens ist heute angenehm einfach. Wir brauchen lediglich die Reispfanne von gestern aufzuwärmen. Sehr darauf bedacht noch Platz für das Stockbrot zu lassen, lassen wir beide von unsere Portionen noch etwas übrig. Das wandert einfach zurück in den Kühlschrank. Dann haben wir morgen mehr. Bevor es aber Zeit für das Stockbrot ist, legen wir eine kleine Pause ein. Zeit ein paar Lieder mitzusingen und Sarah ist noch mit ihrer Schwester zum Telefonat verabredet.
Um 20:30 Uhr klingeln sich die beiden zusammen. Da wir das Gefühl hatten, dass in letzter Zeit nicht sehr viel los war, dachten wir beide das Gespräch würde nicht sehr lange dauern. Falsch gedacht. Am Ende verquatschen sich die beiden total. Immerhin kann Cecil den Hotspot von Sarahs Handy nutzen und ein paar Nachrichten beantworten. Danach bereitet er den Teig für das Stockbrot vor und reibt Käse. Zeitgleich mit dem Ende von Sarahs Telefonat wird er damit fertig. Es kann losgehen. 
Leider wird das Stockbrot nicht so toll wie gedacht. Als erstes wären da unsere Stöcker, die gefühlt von mal zu mal kürzer werden. Cecil muss sich ganz schön krumm machen, um den Teig daran über dem Feuer zu drehen. Das geht total auf den Rücken. Noch größer aber ist der Frust, als das fertige Stockbrot ziemlich penetrant nach Backpulver schmeckt. Da lag Cecil bei der Herstellung des Teigs heute wohl mit seinem Gefühl ziemlich daneben. Am Ende machen wir daher nur zwei Brote, dann reicht es uns schon. 
Wir haben zwar noch eine Menge Holz übrig, doch trotzdem wollen wir lieber hoch ins Zelt. Der Wind will einfach nicht weniger werden. Je später es wird, desto unangenehmer fällt uns das auf. Dazu ist die Stunde auch schon recht fortgeschritten. Keine Schande also ans Bett zu denken. Oben angekommen schläft Cecil auch direkt ein. Sarah beschäftigt sich noch ein wenig mit ihrem Handy. Es wird noch ein Sudoku und danach ein Nonogramm gelöst. Mit dem guten Gefühl noch etwas geschafft zu haben, macht sie auch die Augen zu.

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