09.07., Freitag: Bendeela Recreation Area - Besuch von der Polizei
Von Tag zu Tag geht unsere Disziplin ein wenig mehr flöten. Heute schaffen wir es nur knapp noch vor 8 Uhr aus dem Zelt zu steigen. Das kann aber auch am Wetter liegen. Es ist erneut ungemütlich. Immer wieder Nebel, darüber bewölkt und kalt. Unsere Hoffnung auf Sonne ist ebenfalls nicht sehr hoch. Trotzdem ziehen wir uns nach dem Frühstück nicht direkt wieder zurück. Stoisch bleiben wir draußen und lesen. So schnell lassen wir uns nicht vergraulen.
Wir sind gerade mittendrin unseren Abwasch zu erledigen, da bekommen wir unerwarteten Besuch. Leider nicht in Form eines früh aufgestandenen Wombats oder Kängurus. Die Polizei fährt bei uns vor. In wenigen Metern Entfernung kommt der Geländewagen zum Stehen und der Fahrer lässt das Fenster herunter. Wir überlegen schon angespannt, ob wir etwas falsch gemacht haben. Aber so spontan sind wir uns keiner Schuld bewusst.
Zum Glück stellt sich schnell heraus, dass es nur ein Routinebesuch ist. Der Polizist verwickelt uns direkt in einen Smalltalk. Er sei sehr überrascht, dass es hier so leer ist. Anschließend möchte er wissen, wo wir herkommen. Nach einem kurzen Reisebericht unsererseits lässt er uns auch schon wieder allein. Wir wissen nicht genau, wie wir dieses Erlebnis einordnen sollen. Aber am besten denken wir nicht weiter drüber nach. Es scheint einfach ein Polizist auf Patrouille gewesen zu sein, der gerne ein bisschen quatscht. Warum auch nicht.
Am frühen Vormittag sind wir etwas planlos, was wir mit unserer Zeit anstellen sollen. Eigentlich hatten wir uns fest vorgenommen Koby zu putzen. Innen wie außen. Aber bei dem Wetter hält sich unsere Lust darauf doch stark in Grenzen. Stattdessen holen wir ein Kartenspiel heraus. Kakerlaken-Suppe ist wieder sehr witzig. Das Spiel macht selbst zu zweit großen Spaß. Am Ende ist es da auch nicht wichtig, wer gewonnen hat. Zwischendurch kommt unser Nachbar aus seinem Bau. Der Wombat von Nebenan ist, wie immer, einer der ersten auf dem Platz. Da scheint der Hunger groß zu sein. Genau wie bei uns. Es ist Zeit für ein kleines Mittagessen.
Wieder gut gestärkt, schnappt sich Sarah das Tablet und liest Korrektur. Cecil setzt sich an den Laptop. Es müssen mal wieder Daten gesichert und sortiert werden. Aus den Augenwinkeln entdecken wir dann einen kleinen Wombat auf der Wiese neben den Toiletten. Leider verzieht er sich sofort, als wir noch gut hundert Meter entfernt sind. Wir versuchen ihn nochmal aufzuspüren, bleiben aber erfolglos. Aber es ist ja noch früh. Vielleicht bekommen wir später nochmal eine Chance.
Während sich Sarah für ihren Sport umzieht, taucht der Baby Wombat plötzlich wieder auf. Sie probiert erneut sich heran zu pirschen, aber kommt wieder nicht sehr nah heran.
Dann
beginnt es zu nieseln. Wir bauen besser noch schnell das Awning auf.
Cecil platziert noch die GoPro, um das Vorhaben zu filmen, doch die
hängt sich mal wieder auf. Es ist wirklich zum Verrücktwerden mit diesem
Teil. Wenigstens das Tablet zickt heute nicht rum und Cecil kann
anschließend Tagebuch schreiben. Zwischendurch kann er sehen, dass der
kleine Wombat ganz alleine hinter dem WC-Block unterwegs ist. Dieses Mal
zieht Cecil mit der Kamera los. Obwohl er sich extrem vorsichtig
anschleicht, bekommt er keine brauchbare Aufnahme. Der Racker scheint
einen siebten Sinn zu haben, der ihn vor neugierigen Menschen warnt.
Am späten Nachmittag füllen sich die Wiesen langsam. Immer mehr Kängurus kommen auf den Platz. Natürlich lassen wir uns das nicht entgehen und ziehen mit unseren Kameras im Anschlag los. Unter anderem werden wir Zeuge eines kleinen Trainingskampfes. Der halbstarke Nachwuchs legt sich mit der Mama an. Die hat aufgrund ihrer längeren Arme jedoch keine große Mühe den Kleinen von sich zu halten. Für ein kleines Intermezzo stößt dann auch noch das Geschwisterchen dazu. Eine herrliche Szene. Sogar den kleinen Wombat mit Mama bekommen wir nochmal zu Gesicht. Der Nachmittag hätte dementsprechend kaum besser laufen können.
Zum Abend hin beginnen wir mit den Vorbereitungen für unsere Burger. Als wir diese belegen, ist es schon fast dunkel. Wie gewohnt, schmeckt es sagenhaft. Wie gewohnt sind wir traurig, dass es für jeden nur einen Burger gibt. Davon können wir kaum genug bekommen.
Nach dem Essen hat Sarah Lust ein paar Knicklichter herauszuholen. Es entwickelt sich spontan ein kleiner Rave. Wir können es ja ruhig mal ausnutzen, dass wir das Areal ganz für uns allein haben. Zumindest für den Moment. Später am Abend rollt ein weiteres Fahrzeug an. Wenigstens haben sie genug Anstand, ausreichend Abstand zu uns zu lassen. Abgesehen davon lassen wir uns nicht weiter stören und tanzen einfach weiter.
Gegen halb neun fallen wir ziemlich erschöpft ins unsere Campingstühle. Gefühlt haben wir stundenlang Party gemacht. Es war ein großer Spaß, aber jetzt reicht es uns. Die restliche Abendgestaltung wird wieder etwas gediegener. Sarah geht hoch ins Zelt und Cecil ins Home Office. Dort schafft er es noch einen weiteren Tag zu schreiben und anschließend eine Folge seiner Serie zu gucken. Verhältnismäßig früh geht dann das Licht aus.
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