08.07., Donnerstag: Bendeela Recreation Area - Langschläfer

Heute erwartet uns draußen nicht ganz so viel Nebel. Dafür macht es den Anschein, als wäre der Himmel dafür umso bedeckter. Wir stehen gegen kurz vor acht auf. Beim Frühstück frieren wir erneut bitterlich. Nach dem Essen widmen wir uns den Büchern. Da wir mit unserem jeweiligen Exemplar beide gestern fertig geworden sind, haben wir kurzerhand getauscht. In etwa so stellen wir uns einen Buchclub vor. Der Austausch über das Gelesene hat irgendwie etwas. Bis etwa 10:30 Uhr lesen wir. Die Sonne lässt sich bis dahin noch immer nicht blicken. Es ist weiterhin kalt. So kalt das Sarah nach dem Abwaschen es sogar mit ihren Handwärmern probiert. Die sind zwar schön klein, dafür halten sie aber auch nicht sehr lange warm. Das Gadget wird sich am Ende nicht durchsetzen können. 
Obwohl wir bereits mehrfach hier gecampt haben, kennen wir noch längst nicht das ganze Gelände. Den heutigen Tag wollen wir unter anderem dafür nutzen, den hinteren Teil der Anlage zu erkunden. Für Fahrzeuge ist dieser nur zu den Ferien geöffnet. Zu Fuß ist das Gelände aber jederzeit zugänglich. Erst durch diese Erkundung-Tour wird uns das wahre Ausmaß der Bendeela Recreation Area bewusst. Diese ist schlicht gigantisch. Es gibt einen weiteren Block, in dem sich sanitäre Einrichtungen befinden. Am hinteren Ende wurde sogar ein spezieller Bereich eingerichtet, in dem Alkohol verboten ist. Insgesamt legen wir auf unserem Streifzug locker mehr als zwei Kilometer zurück. 
Auf dem Rückweg entdecken wir einen Wombat im Wald. Ganz offensichtlich ein Frühaufsteher. Generell scheint aber auch in diesem Teil des Campingplatzes einiges los zu sein. Immerhin ist das Gras flächendeckend mit Kot überzogen. Es ist bestimmt keine schlechte Idee hier am Abend nochmal her zu kommen. Für den Moment reicht es uns aber und wir gehen zurück zu Koby. Mittlerweile ist die Sonne herausgekommen. Endlich können wir uns ein wenig in ihrem Schein aufwärmen. Vor allem aber können wir die Panele aufbauen und Akkus laden. 
Zur Mittagszeit bietet sich in unserem Camp ein recht gewohntes Bild. Sarah ist dabei Sport zu machen. Cecil versucht ein Nonogramm zu lösen. Gut eine halbe Stunde ist er damit beschäftigt. Am Ende macht er einen kleinen Fehler und das ganze Rätsel ist damit ruiniert. Es fühlt sich dadurch unweigerlich nach einer Zeitverschendung an. Bestimmt ist ihm der Fehler unterlaufen, weil er schon seit Stunden völlig unterzuckert ist. Höchste Zeit für das Mittagessen. Für Sarah gibt es einen Milchshake mit Banane. Anschließend Tischen wir Salami, Käse und Cracker mit Dips auf. Davon kriegen wir wirklich nie genug.
Ab 13 Uhr kommen dann endlich die Wombats aus ihren Höhlen. Auf einen können wir uns dabei immer verlassen. Direkt hinter dem Zaun, in der Nähe unseres Stellplätze, hat ein Tier seinen Bau. Es sieht mühsam aus, wie er sich an die Oberfläche kämpft. Draußen angekommen fläzt er sich auch erstmal faul in die Sonne und bewegt sich in der nächsten halben Stunde kaum. Wir nutzen die Zeit, das defekte Dokument vom Tagebuch in den Griff zu bekommen. Das wollte sich gestern Abend partout nicht mehr öffnen lassen. Ziemlich sicher brauchen wir eine Verbindung zum Internet, um das Problem zu lösen. Nachdem wir mit unseren Handys keinen Erfolg hatten, legen wir die SIM-Karte heute ins Tablet ein. Cecil streckt es daraufhin so hoch es geht in die Luft, in der Hoffnung ein Signal zu empfangen. Und es klappt. Das Dokument lässt sich öffnen und ist anschließend auch wieder offline verfügbar. Jetzt kann es weitergehen. 
 
 
Mehr als eine Stunde später liegt der Wombat noch immer regungslos vor seinem Bau. Sarah hat derweil ihr Strickzeug zur Hand genommen. Cecil schreibt. In der immer noch scheinenden Sonne ist die Außentemperatur aushaltbar. Dann kommt doch noch Bewegung in die Sache. Sofort schnappt sich Cecil die Kamera von Sarah. In solchen Momenten stehen die Chancen gut, einen sich kratzenden Wombat vor die Linse zu kriegen. Für einen besseren Winkel klettert er auf einen der großen Steine. Am Ende gelingt es und Cecil ist zufrieden. Als sich dann auch noch Kängurus dazu gesellen, kann auch Sarah nicht mehr still halten. Sie legt die Wolle beiseite und beobachtet von da an Vollzeit die Tierwelt um uns herum. 
 


 
 

Als dann aber ein Auto unnötig rasant über den Platz donnert, ziehen sich alle vorerst zurück. Das bewegt uns dazu, nochmal den hinteren Teil anzusteuern. 
Sehr früh auf unserer Tour kreuzen wir den Weg eines noch sehr kleinen Wombats. Bestimmt kein Baby mehr, aber sicher auch noch nicht ausgewachsen. Es handelt sich wohl um einen Teenager. Schreckhaft ist er trotzdem noch immer sehr. Sofort rennt er los und versteckt sich in einem nahen Erdloch. 
 
 





Weiter hinten finden wir auch ein paar Kängurus. Ganz zum Ende des Platzes stoßen wir dann auf den Sammelplatz der Beuteltiere. Bestimmt acht Wombats und mehr als zehn Kängurus zählen wir. Bei einem der Wombats können wir sogar einen Joey im Beutel ausmachen. Der Größe nach dauert es nicht mehr lange, bis dieser auf eigenen Beinen steht. Immer ein wirklich wunderbares Erlebnis.
 




 







 
Auf dem Rückweg begegnen wir erneut dem Teenager-Wombat. Ängstlich versteckt sich dieser daraufhin hinter seiner Mama. Wir bekommen ein paar schöne Aufnahmen von diesem Moment. 
 



 

Zurück bei Koby, haben sich auch in unserer Nähe mehrere Tiere eingefunden. Wir starten daher in bester Gesellschaft mit den Vorbereitungen für unser Abendessen. Heute gibt es Burger. Obwohl das letzte Mal noch nicht sehr lange her ist, freuen wir uns schon wieder darauf. Von den wohl weltbesten Burgern kann man einfach nicht genug bekommen. Wir können unsere Meisterwerke im letzten Licht des Tages genießen. 
 
 
Anschließend überkommt uns ein eher melancholisches Gefühl. Schon sehr bald werden wir auf diesen Genuss verzichten müssen. Unter anderem. Aber wir versuchen diesen Gedanken beiseite zu stoßen. Noch sind wir hier.
Der Abwasch sorgt für extrem kalte Hände. Auch sonst ist es nicht mehr wirklich gemütlich draußen. Nebel bildet sich und die Temperatur fällt stetig. Zu allem Überfluss haben wir auch noch einen Nachbarn bekommen. Erst durch die Anfahrt, anschließend dann mit lauter Musik, vertreibt er die letzten Wombats aus unserer Nähe. Immerhin ist wenig später wieder Ruhe im Karton. Uns hält danach trotzdem nicht mehr viel im Freien. Für einen Moment genießen wir allerdings noch den Schein unserer Lichterkette. Deren Akku hält noch. Es scheint doch noch nicht Hopfen und Malz verloren zu sein. 
Auf dem gemeinsamen Hinweg zur Toilette sichten wir nochmal zwei Wombats. Auf dem Rückweg zählen wir sogar fünf. Dazu haben sich ein paar Kängurus gesellt. Wenn möglich, versuchen wir sie nicht mit der Taschenlampe zu blenden. Aber auch ohne Licht wissen wir meistens ganz genau, wo sich die Beuteltiere befinden. Ihr lautes Mampfen ist kaum zu überhören. Uns macht das immer wieder gute Laune. Sowohl der Anblick als auch ihre reinen Geräusche. 
Nach dem Gang zu den WCs trennen sich unsere Wege. In gewohnter Manier zieht es Sarah ins Zelt und Cecil ins Home Office. Allerdings hat Sarah den Laptop im Schlepptau. Vielleicht findet sie auch nochmal die Motivation ein wenig zu arbeiten. Cecil widmet sich jedenfalls direkt den Stichpunkten. Um die Laune hoch zu halten, gibt es gute Musik in angemessener Lautstärke auf die Ohren. 
Zwischendurch wackelt das ganze Auto. Cecil geht davon aus, dass Sarah versucht seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er nimmt die Kopfhörer heraus und erkundigt sich. Für die Verständigung müssen wir beide ganz schön schreien. Am Ende handelt es sich um einen Fehlalarm. Ganz offensichtlich kratzt sich da schon wieder ein Wombat an Koby. Das zaubert uns jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. 
Um halb zehn hat Cecil es geschafft zwei weitere Tage zu schreiben. Nur kurz zuvor hat sich Sarah nochmal aus dem Zelt gequält und sich bettfertig gemacht. Erstaunt stellen wir fest, dass die Lichterkette noch immer leuchtet. Sogar Stunden später, brennen die Birnen noch. Immerhin ist es bereits 1 Uhr, als auch Cecil ins Bett geht. Bis dahin hat er Videos bearbeitet. Aber jetzt kann auch er kaum noch die Augen auf halten. Gute Nacht.

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