01.07., Donnerstag: North Head Campground - Beanbag Duell

Unser Wecker klingelt um 7 Uhr. Wir bleiben bewusst noch liegen. Mit dem Rauschen der Wellen im Hintergrund und bei lieblichem Vogelgesang lassen wir uns heute gerne Zeit mit dem Aufstehen. Es wäre töricht so einen Moment nicht zu genießen. Die Idylle wird dann leider unsanft gestört, als die Nachbarn ihren furchtbar lauten Generator starten. Zum Glück lassen sie diesen nicht sehr lange laufen. Bis zum Frühstück ist auf dem Platz wieder Ruhe eingekehrt. 
 
 
Sarah hatte gleich früh kurz ihr Handy im Netz. Von Facebook hat sie die Nachricht, dass das erste Inserat erneut geprüft wurde und der Vorwurf, es würde gegen die Gesundheitsregeln verstoßen, wurde bestätigt. Schon witzig, jetzt wo wir wissen, dass es sich vermutlich um ein technisches Problem handelt. Geprüft hat da offensichtlich keiner etwas. Sonst hätte der Fehler auch Facebook auffallen müssen. Kann uns aber auch egal sein. Der zweite Versuch hat geklappt und wir geben uns damit zufrieden. Trotzdem gibt es schlechte Nachrichten.
Diese überbringt Sarah an Cecil noch während wir frühstücken. Aus Berlin wurde ihr gemeldet, dass es Probleme mit Cecils Auto gibt. Eine teure Reparatur steht an und sie weiß gar nicht, wie sie die Hiobsbotschaft überbringen soll. Schließlich rutscht es ihr einfach raus. Cecil vergeht sofort der Appetit. Ein Glück war er schon fast fertig mit dem Essen. Er schafft es aber die schlechte Neuigkeit zunächst wieder zu verdrängen. Die Angelegenheit muss er mit seinem Vater klären und das geht durch die Zeitverschiebung frühestens heute Abend. Bis dahin versucht er nicht weiter daran zu denken. 
Bei einer Tasse Tee und Kaffee machen wir es uns gemütlich und lesen. Immer wieder lassen wir aber auch den Blick schweifen und genießen die Umgebung. Es ist schon schön hier. Vor allem das Rauschen der Wellen wirkt sehr entspannend. Was noch fehlt zur Perfektion, wäre ein bisschen mehr Sonne. Die hat es heute schwer sich gegen Wolken und Wald durchzusetzen. Unsere geplante Wanderung an der Küste entlang, verschieben wir daher lieber auf morgen.
Nach diesem sehr gemütlichen Start in den Tag geht es jetzt ans Eingemachte. Cecil nimmt sich abermals die Tür hinten links vor. Bei der hakt die Verriegelung immer noch. Sarah liest Korrektur und postet dann noch schnell. Damit bleibt unsere aktuelle Serie veröffentlichter Blog-Posts weiterhin ungebrochen. Aber langsam wird es eng. Wir träumen davon, irgendwann wieder einen kleinen Vorlauf zu haben. In diesem Sinne kümmert sich Sarah gleich im Anschluss noch um die Stichpunkte von heute. Was wir haben, haben wir. 
Es dauert nicht lange, bis Cecil die Verkleidung der Tür abmontiert hat. Mittlerweile hat er darin eine gewisse Übung. Eine Reparatur der Verriegelung scheint jedoch aussichtslos. Der Mechanismus aus Gelenken und Stangen ist schlicht abgenutzt und ausgeleihert. Die Kraft reicht nicht mehr aus, den Türverriegelungsstift weit genug hoch zu drücken. Uns wird nichts weiter übrig bleiben, als weiterhin manuell von Innen zu öffnen. Aber Cecil lässt sich nicht entmutigen. Auch bei den anderen Türen gibt es kleinere Probleme. Vielleicht lassen die sich lösen. 
 

Bei der Beifahrertür baut Cecil ebenfalls die Verkleidung ab und sprüht den Mechanismus des Fensterhebers ausgiebig mit WD40 ein. Der hat in letzter Zeit nur noch widerwillig seine Arbeit verrichtet. Bei den Gurtstraffern verhält es sich ähnlich. Etwas WD40 und Silikonöl sollen auch hier zum Erfolg führen. Als letztes ist die Tür hinten rechts dran. Bei dieser lässt sich das Fenster gar nicht mehr öffnen. Der Motor funktioniert offensichtlich noch aber es bewegt sich nichts weiter. An dieser Stelle hat Cecil keine Chance. Selbst wenn er die Tür noch weiter auseinander baut, kann er den Fehler vermeintlich nicht beheben. Am Ende gelingt also nur ein Bruchteil der Reparaturen, aber immerhin haben wir es probiert. 
Da Cecil sich jetzt sowieso schon dreckig gemacht hat, entscheidet er gleich im Anschluss noch etwas Holz zu sägen. Sarah schaut derweil, ob unsere abgereisten Nachbarn etwas Brennbares dagelassen haben. Die Ausbeute ist am Ende gar nicht schlecht. Auf das Mittagessen verzichten wir heute. Stattdessen nehmen wir uns vor, wieder früh zu Abend zu essen und anschließend Stockbrot zu machen. Zum Überbrücken gibt es lediglich ein bisschen Knabberzeug. Anschließend tauschen wir die Rollen. Cecil übernimmt das Tablet und für Sarah wird es Zeit aktiv zu werden. Reparaturen stehen bei ihr nicht auf dem Programm, aber natürlich Sport. 
 
 
Im Kampf um auch das kleinste Fitzelchen Sonnenlicht, sind wir den ganzen Tag über damit beschäftigt die Solarpanele zu verrücken. Das ist aber auch nötig, denn langsam geht uns der Strom aus. Um wichtige Geräte zu laden, muss sogar schon ein Akku von Alli angezapft werden. Wir können nur hoffen, dass sich die Sonne morgen wirklich etwas öfter zeigt. 
Um für etwas Abwechslung zu sorgen, machen wir am frühen Nachmittag einen kleinen Spaziergang zum Strand. Über den Sand laufen wir bis zum anderen Ende. Dort schlagen große Wellen an die vorgelagerten Felsen. Am Ufer zeichnen die Ausläufer hypnotisierende Muster aus Wasser und Schaum.
 


 




Auf dem Rückweg nimmt Cecil noch einen dicken Holzstamm mit. Man kann nie genug Feuerholz haben. Wieder bei Koby packen wir das Beanbag-Spiel aus. Das heutige Duell entpuppt sich dann als wahrer Krimi. Den ersten Durchgang kann Cecil knapp für sich entscheiden. Im zweiten geht Sarah deutlich in Führung, doch dann setzen die Nerven ein. Cecil erkennt diesen Moment der Schwäche und startet sein Comeback. In einem Versuch wirft er 90 Punkte. Damit hat er Sarah in Sachen Highscore eingeholt. Am Ende kann sich Sarah ins Ziel retten und sie gewinnt mit 10:8. Eine Entscheidung wollen wir heute nicht erzwingen. Dafür reichen die Kräfte auch nicht mehr. Wir fangen lieber an zu kochen.
Heute gibt es Nudeln mit Bolognese-Sauce. Sarah macht sich noch Zucchini dazu, für Cecil gibt es Mais. Und oben drauf gibt es endlich wieder Mozzarella. Den hatten wir schon seit Monaten nicht mehr, da wir immer einen Käseblock hatten. Das war schlicht praktischer, da wir von diesen auch Scheiben für das Frühstück abschneiden konnten. Darüber hinaus mag es Sarah mit der Sorte auch lieber. Cecil aber schwebt jetzt mit dem Mozzarella im siebten Himmel. 
 
 
Bevor wir uns dem Lagerfeuer zuwenden können, gilt es noch den Abwasch zu erledigen. Aus einer Laune heraus, sägt Cecil dann auch noch den neuen Stamm zurecht. Dann ist es Zeit zum Anfeuern. Ein halber Grillanzünder reicht heute dafür. Schnell bekommen wir das Feuer anschließend auf eine ordentliche Größe. Schon bald können wir das frische Holz zum Trocknen darüber platzieren. 
Unterdessen kommen Neuigkeiten zu Cecil Auto rein. Plötzlich muss alles ganz schnell gehen. Der Wagen steht bereits bei einer Werkstatt und die erwartet eine Entscheidung. Sollte die Reparatur nicht durchgeführt werden sollen, müsse der Seat wieder abgeschleppt werden. Vor Ort sei kein Platz. Cecil zögert nicht lange und ruft direkt seinen Vater an. Der teilt mit, dass die Reparaturkosten unverhofft auf 1.400€ reduziert wurden. Danach sei er dafür auch wieder so gut wie neu. Cecil ist sich nicht sicher, ob das wirklich gute Nachrichten sind. Das ist immer noch eine ganze Stange Geld. Aber es bleibt im Grunde keine Wahl. Ohne eine Instandsetzung wäre der Seat nur noch Schrott. Cecil gibt dementsprechend sein Einverständnis.
Zu etwas späterer Stunde ist es Zeit für das Stockbrot. Wir probieren verschiedene Varianten durch. Klassisch mit etwas Knoblauchbutter schmeckt schonmal ganz gut. Etwas besser ist aber das mit Mozzarella gefüllte. Gerade als wir zum dritten Streich ansetzen wollen, beginnt es zu regnen. Natürlich versuchen wir diesen zunächst zu ignorieren. Mit etwas Glück hört es bald wieder auf. Doch es hört nicht auf. Wir müssen schleunigst zusehen, das schöne Holz in Sicherheit zu bringen. 
 


 

Sarah hat daraufhin genug. Sie macht sich bettfertig und zieht sich ins Zelt zurück. So ohne Feuer ist es auch ganz schön kalt. Cecil packt sich dick ein und geht ins Home Office. Um kurz nach 21 Uhr schreibt er an den Stichpunkten und danach am Tagebuch weiter. Die Sitzung wird recht ausgedehnt. Bis kurz vor eins wird in die Tasten gehauen. Danach siegt die Vernunft und Cecil geht ebenfalls ins Bett. Gute Nacht. 

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