10.03., Mittwoch: Carnarvon Capricorn Holiday Park - Ungewohnte Stille
Würde die Sonne nicht dafür sorgen, dass es im Zelt schon zu früher Stunde kaum noch auszuhalten ist, würden wir wohl noch eine ganze Weile liegen bleiben. Spontan entscheiden wir erst in Carnarvon zu frühstücken. Wir haben absolut keine Lust mehr unser Rührei mit den Fliegen teilen zu müssen. Um kurz nach 8 sind wir unterwegs.
Nur ein paar Kilometer vom Highway entfernt, befindet sich der Rocky Pool. Wir nehmen diesen kleinen Umweg in Kauf. Allerdings werden unsere Erwartungen ein wenig enttäuscht. Das Gewässer ist zwar schön anzusehen, aber mehr auch nicht. Da es mittlerweile brütend heiß ist, verbringen wir hier nur ein paar Minuten. Cecil dreht eine schnelle Runde mit Alli, dann geht es zurück ins Auto. Gelobt sei die Klimaanlage.
In Carnarvon gilt es zunächst unsere Vorräte wieder aufzufüllen. Wasser bekommen wir wieder kostenlos an einem Parkplatz nahe des Caravan Parks. Der Einkauf fällt verhältnismäßig klein aus. Wir besorgen erstmal nur das Nötigste für die kommenden zwei Tage, die wir in der Stadt eingeplant haben.
Auf dem Campingplatz werden wir noch vor dem Büro von einer Frau abgefangen. Das Office sei derzeit nicht besetzt, aber wir könnten bestimmt telefonisch jemanden erreichen. Gesagt getan haben wir kurz darauf einen Mitarbeiter am Hörer. Fünf Minuten müssten wir uns gedulden, dann kommt jemand. Wir vertreiben uns die Zeit mit weiterem Smalltalk. Sarah hat die Frau erkannt. Eine Dauer-Camperin, die mit ihrem Mann hinten auf Platz Nr. 1 wohnt. Quasi unsere Nachbarn, da wir bisher immer auf Platz Nr. 3 standen. Als wir von unseren Reiseplänen berichten, warnt sie uns vor, dass ab 01.04. Schulferien sind. Zu dieser Zeit sind beliebte Plätze bereits Monate im Voraus ausgebucht. Schon wieder Ferien? Wir sind gespannt, ob sich das negativ auf unsere Vorhaben auswirken wird.
Ein paar Minuten später haben wir eingecheckt und beziehen unseren Platz. Natürlich wieder die Nr. 3. Irgendwie schön mal eine Konstante in unserem Nomadenleben zu haben. Nachdem wir ein paar unserer Einkäufe im Tiefkühler der Camperküche verstaut haben, gibt es endlich Frühstück. Den Abwasch lassen wir anschließend erstmal stehen. Einen Moment der Entspannung haben wir uns unserer Meinung nach zunächst redlich verdient. Diese Stille, wenn keine Fliegen um einen herumschwirren, ist fast zu viel für uns.
Den restlichen Vormittag verbringen wir am Handy. Cecil muss enttäuscht feststellen, dass er noch immer kein Visum erhalten hat. Das ist schon ein bisschen frech. Uns wurden pausenlos enge Fristen gesetzt, aber selber lassen sie sich schier endlos Zeit. Behörden scheinen überall auf der Welt gleich zu sein. Um den Frust wenigstens kurz zu vergessen, gönnen wir uns ein Eis. Natürlich wieder Cookies&Cream und das ist natürlich wieder super lecker. Fast bereuen wir es, nicht mehr als eine Viererpackung gekauft zu haben.
Nachdem wir das Zelt aufgebaut haben, brauchen wir dringend eine Abkühlung. Wie gut, dass es auf dem Platz einen Pool gibt. Besonders Cecil hat so richtig Spaß. Offensichtlich entlädt sich all der Stress mit Visum und dergleichen hier im Wasser. Er springt herum, macht Blödeleien und taucht bis ihm fast die Luft ausgeht.
Um 15 Uhr entscheiden wir genug prokastiniert zu haben. Sarah schnappt sich den Laptop und liest Korrektur, während Cecil Tagebuch schreibt. Knapp zwei Stunden später beginnt Sarah mit ihrem Sport. Gut eine Stunde lang trainiert sie. Ungefähr zeitgleich wird Cecil mit dem Schreiben des 07.02. fertig. Perfekt um eine Pause einzulegen und das Abendessen anzugehen.
Die Burger werden heute richtig gut. Statt mit Spinat probieren wir es dieses Mal mit Eisbergsalat. Diese Änderung nehmen wir beim nächsten Mal wieder zurück, aber ansonsten schmeckt es grandios. Cecil meint heute sogar den zweiten Burger mit Hähnchen auch noch zu schaffen. Sarah isst dagegen nur das Fleisch mit etwas Salat. Eine weise Entscheidung, denn Cecil droht danach fast zu platzen.
Am Abend geht es für Sarah produktiv weiter. Sie sortiert und bearbeitet fleißig Fotos, bevor sie ins Zelt geht und auf dem Tablet ihre Serie weiter guckt. Derweil telefoniert Cecil mit seinen Eltern. Anschließend schnappt er sich das Tablet aus dem Zelt und schreibt die Stichpunkte von heute. Danach guckt er noch eine Folge seiner Serie, bevor er sich auch ins Zelt zurückzieht.
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