06.03., Samstag: Temple Gorge Campground - Ufo-Sichtung
Draußen ist es noch dunkel, als unser Wecker klingelt. Cecil lässt sich davon nicht stören, doch Sarah weckt ihn kurz darauf. Gemeinsam schauen wir uns den Sonnenaufgang durch unser Zeltfenster an. Die Felswand direkt vor unserem Fenster leuchtet rot im ersten Licht des Tages. Anschließend dösen wir nochmal ein wenig und starten dann in den Tag.
Obwohl es noch so früh ist, sind auch unsere Freunde die Fliegen bereits wieder wach. Es sind so viele, dass Cecil direkt das Netz über den Kopf zieht. Nach Tee und Kaffee gibt es Rührei. Natürlich rasten die Fliegen dabei wieder besonders aus. Bei dem anschließenden Pfirsich und Toast beruhigen sie sich zum Glück wieder etwas. Cecil dreht eine Runde mit Alli bevor wir den Abwasch erledigen und uns fertig machen. Allerdings nicht fertig zur Abfahrt, sondern für eine weitere Wanderung. Wir bleiben noch eine weitere Nacht. Ein kostenloser Platz vor so einer tollen Kulisse, das sollte man nutzen.
Um halb 10 brechen wir auf. Noch ist es nicht ganz so warm. Perfekt für den Escarpment Track, der auf die Kennedy Range hinauf führt. Der Anstieg ist stetig, aber erträglich. Durch einen Einschnitt im Fels geht es über Felsbrocken bergauf. Nach einiger Zeit beginnen jedoch Hitze, Fliegen und Spinnennetze vor allem an Cecils Nerven zu zerren. Die gut 35 Minuten bis zum Lookout am Ende des Weges kommen ihm daher mindestens doppelt so lang vor. Von einer kleinen Bank am Rande der Klippe genießen wir ausgiebig die Aussicht.
Auf dem Rückweg lassen uns plötzlich erschallende Geräusche direkt vor uns abrupt stoppen. Zunächst klingt es wie ein kleiner Steinschlag. Haben uns die Ziegen wieder im Visier? Doch dann wird das Geräusch regelmäßiger. Ein stetiges Klopfen auf Fels. Im nächsten Moment klingt es als würde ein Ast über die Steine gezogen werden. Das kann wohl nur ein Ranger sein, der den Wanderweg in Stand hält. Während wir in diesem Glauben weitergehen, überlegen wir uns eine Strategie wie wir reagieren, falls wir auf die fälligen Campinggebühren angesprochen werden.
Doch soweit kommt es nicht. Es ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Die Geräusche dagegen sind noch immer deutlich zu vernehmen. Es scheint, als würden sie von oberhalb des Weges kommen, ein paar Meter weiter den Hang hinauf. Angestrengt versuchen wir etwas zu erkennen, können aber nichts entdecken. Kurz darauf verstummen die Töne. Die Herkunft bleibt wohl auf alle Zeit ungeklärt. Sehr mysteriös das Ganze.
Die Temperatur war auf dem Rückweg weiterhin erträglich. Aber diese Fliegen treiben uns langsam aber sicher in den Wahnsinn. Nach knapp zwei Stunden sind wir zurück bei Koby. Im Grunde war die Wanderung nicht sehr fordernd. Wir entscheiden es für heute trotzdem bei dieser einen zu belassen. Cecil spielt unten an seinem Handy, während es Sarah oben im Zelt probiert. Dort ist es zwar unglaublich warm, doch immerhin ist es frei von Fliegen.
Gegen Mittag schnappt sich Sarah ihr Buch. Cecil recherchiert derweil ein wenig unsere weitere Route und wo wir Wasser finden können. Der Hahn vom Tank hier auf dem Platz ist mit einem Schloss versehen. Nachdem er anschließend etwas Stichpunkte geschrieben hat, steigt er beim Lesen mit ein.
Um kurz nach 13 Uhr breitet sich Cecil die Yoga-Matte von Sarah unterm Awning aus. Zeit für einen kleinen Mittagsschlaf. Sarah probiert das Gleiche oben im Zelt. Die Hitze und die Fliegen machen uns irgendwie fertig. So richtig entspannen können wir jedoch beide nicht. Cecil schafft es nicht die Fliegen gänzlich zu ignorieren, Sarahs Schlaf wird von der drückenden Hitze verhindert. Aus diesen Gründen werden wir wohl morgen weiter zum Mount Augustus fahren. Wir machen uns keinerlei Illusionen, dass es dort besser wird. Doch je früher wir alles erkundet haben, desto früher sind wir wieder in Carnarvon. So weit sind wir mittlerweile schon. Wir ziehen die Stadt dem Outback vor. Dieses Mal ist es aber auch besonders fordernd.
Am frühen Nachmittag haben wir nur noch hinter dem Kofferraum Schatten. Wir ziehen mit unseren Stühlen dorthin um und legen die Füße auf der Stoßstange ab. Für eine ungesund lange Zeit starren wir daraufhin mit leerem Blick in den Kofferraum. Die Hitze lähmt uns. Nur mit Mühe können wir uns zu einer Runde Karten Spielen aufraffen. Bei Bohnanza gewinnt Cecil nur knapp vor Sarah. Für die ist es danach an der Zeit zu stricken. Cecil fliegt erneut mit Alli. Allerdings machen ihm immer wieder Verbindungsprobleme einen Strich durch die Rechnung. Besonders bei gewagten Manövern dicht an den Felsen entlang, ist das natürlich gar nicht gut. Etwas frustriert landet er die Drohne wieder.
Ab 17 Uhr schreibt Cecil Tagebuch. Sarah ist weiter mit ihrem Kleid beschäftigt. Es ist der zweite Versuch und nachdem der erste zu weit wurde, droht es dieses Mal zu eng zu werden. Doch noch sieht es nicht zu schlecht aus und bisher haben sich die Maschen meistens noch etwas gedehnt. Es gibt daher durchaus noch Hoffnung für dieses anspruchsvolle Projekt.
Als Cecil mit dem Schreiben des 05.02.2021 fertig ist, ein Tag an dem einiges los war, ist er bereit für Feierabend. Es ist bereits dunkel, während wir die letzte Portion Reis mit Hähnchen und Gemüse essen. Nach dem Abwasch halten wir es noch eine ganze Weile draußen aus. So wie wir es uns gestern vorgenommen haben und das trotz Mücken und riesigen Nachtfaltern. Während wir so in die Sterne schauen, taucht plötzlich etwas großes am Nachthimmel auf. Wir können bis heute nicht sagen, was es war. Es ist deutlich größer als alle Sterne, die wir sehen. Dazu bewegt es sich mit ordentlichem Tempo. Ein riesiger Satellit vielleicht oder ein Flugzeug mit eingeschalteten Scheinwerfern. Wahrscheinlich war es ein UFO. Das ist es zumindest, worauf wir uns am Ende noch am ehesten einigen können.
Oben im Zelt gucken wir noch die ersten Folgen der dritten Staffel Élite. Wir hätten nicht gedacht, dass uns diese Serie so in ihren Bann zieht. Danach ist Schluss für heute. Morgen wollen wir erneut früh raus und den Sonnenaufgang bewundern.
Klasse Aufnahmen, wenn euch Alli beim Wandern filmt.
AntwortenLöschenJa, die Clips sind wirklich sehr schön. Euer UFO war vielleicht die ISS... hell, relativ groß wirkend und schnell, da sie nur in ca. 400 Km Höhe fliegt.
AntwortenLöschenDanke. Ja unsere Alli hat es echt drauf und Cecil natürlich :)
AntwortenLöschenAh das könnte sein mit der ISS. Danke für die Aufklärung.