05.02., Freitag: Hillbilly Hangover Hideout - Kängurus am Strand
Wir starten um kurz vor halb 5 in den Tag. Draußen ist es noch so dunkel, dass wir zum Einpacken des Zeltes unsere Lampen aufzusetzen müssen. Natürlich muckt der Reißverschluss ausgerechnet heute noch schlimmer auf, als sonst schon. Wenn es mal schnell gehen soll …
Trotz dieser Widrigkeiten sind wir noch vor 5 Uhr auf dem Weg zurück in die Lucky Bay, um hoffentlich endlich die Kängurus am Strand zu sehen. Was wir dabei völlig außer Acht gelassen haben, ist, dass uns um diese Uhrzeit schon auf der Straße die ersten Beuteltiere über den Weg laufen. Teilweise muss Cecil ganz schön in die Eisen gehen, um auch ja keines mit Koby zu erwischen. Natürlich fährt er generell bereits langsamer, doch trotzdem tauchen die Tiere oft urplötzlich auf. Andere erspähen wir bereits aus der Ferne, können frühzeitig abbremsen und in Ruhe verfolgen, wie die Kängurus im Busch verschwinden. Zu allem Überfluss gesellen sich auch noch Hasen dazu, die ebenfalls mehrfach vor uns über die Gravelroad hoppeln. Alles in allem sehen wir noch vor unserer Ankunft mehr Tiere, als wir gedacht hätten. Zwar kostet uns das auch ein wenig Zeit, aber natürlich wollen wir auch keines überfahren.
Etwa gegen 6 Uhr erreichen wir die Lucky Bay und das zum Glück ohne
Zwischenfall. Unsere Laune ist daher schon sehr gut. Wir können wieder
auf dem Parkplatz, noch am Strand ein Fahrzeug entdecken. Perfekt.
Schilder am Strand warnen vor einem 2 m großem Hai, der hier am 02.02.
gesichtet wurde. Einen Tag nachdem wir das erste Mal hier waren. Aber
gut, ins Wasser wollten wir primär sowieso nicht. Wir hoffen endlich ein
Känguru am Strand zu entdecken. Tatsächlich ist es heute soweit. Ein
Jungtier hüpft über die Algen auf dem Sand und mümmelt ab und zu etwas.
Leider sind wir doch nicht ganz allein. Eine Frau, etwa in unserem
Alter, ist bereits vor Ort und fleißig am fotografieren. Wir gesellen
uns dazu. Natürlich machen auch wir ein paar Aufnahmen, doch leider ist
das Wetter nicht sehr schön. Der durchgehend bewölkte Himmel sorgt nicht
gerade für eine paradiesische Kulisse.
Wir geben allerdings die Hoffnung nicht auf. Vielleicht zieht es ja noch auf. Bis dahin wollen wir die Zeit nutzen und frühstücken. Bevor wir beginnen, dreht Cecil noch eine Runde mit Alli. Immerhin könnte das Wetter auch noch schlechter werden. Besser jetzt als nie. Währenddessen kommt ein Ranger vorbei und baut die Hai-Warnschilder wieder ab. Offensichtlich ist die Gefahr gebannt.
Kurz bevor Cecil Alli zurückholt, entdeckt Cecil auf seinem Bildschirm, dass mittlerweile drei Kängurus am Strand sitzen. Wir lassen sofort alles andere stehen und liegen und machen uns auf den Weg dorthin.
Bei dem Trio, welches wir kurze Zeit später vor der Linse haben, handelt es sich offensichtlich um zwei Joeys und ihre Mama. Sie bieten uns eine ganz gute Show. Es wird munter gefressen, aus kleinen Wasserlachen getrunken und sie putzen sich. Manchmal sogar gegenseitig. Highlight ist jedoch eine kurze Rangelei zwischen den Teenagern. Einer der Streithähne flüchtet sich hinter das Muttertier, welches daraufhin in die Schusslinie des Verfolger gerät. Doch es kostet sie nur wenige gezielte Handgriffe, man kann nicht ganz Schläge sagen, um den aufmüpfigen Nachwuchs Vernunft zu lehren. Leider entstand diese Szene ansatzlos, sodass wir keine Aufnahmen davon haben. Wir werden das kleine Intermezzo so schnell trotzdem nicht vergessen.
Bei dem Trio, welches wir kurze Zeit später vor der Linse haben, handelt es sich offensichtlich um zwei Joeys und ihre Mama. Sie bieten uns eine ganz gute Show. Es wird munter gefressen, aus kleinen Wasserlachen getrunken und sie putzen sich. Manchmal sogar gegenseitig. Highlight ist jedoch eine kurze Rangelei zwischen den Teenagern. Einer der Streithähne flüchtet sich hinter das Muttertier, welches daraufhin in die Schusslinie des Verfolger gerät. Doch es kostet sie nur wenige gezielte Handgriffe, man kann nicht ganz Schläge sagen, um den aufmüpfigen Nachwuchs Vernunft zu lehren. Leider entstand diese Szene ansatzlos, sodass wir keine Aufnahmen davon haben. Wir werden das kleine Intermezzo so schnell trotzdem nicht vergessen.
In der Gewissheit, dass es wohl kaum noch besser werden kann, können wir uns anschließend wieder zu Koby begeben. Hinten am Kofferraum, im Windschatten, bereiten wir erst Rührei und dann Toast zu. Zum Essen können wir auf die Seite umziehen und den Blick über die Bucht genießen. Dort tauchen plötzlich zwei weitere Kängurus auf. Leider lassen uns diese zwei nicht sehr nah heran. Sobald wir uns nähern, verschwinden sie wieder im Gebüsch.
Abwasch und Zähneputzen erledigen wir noch vor Ort, dann hangeln wir uns weiter in Richtung Esperance. Erster Zwischenstopp ist die Thistle Cove. Hier ist es noch einen Zacken windiger und man könnte fast sagen kalt. Trotzdem hat man von ein paar Felsen einen schönen Blick auf das Meer und außerdem kommen wir am Whistling Stone vorbei, der leise Pfeifgeräusche erzeugt, jedes Mal wenn ihn eine Böe streift.
Am Parkplatz vom Frenchman Peak, geraten wir anschließend ein wenig in Eile. Während wir unsere Wanderschuhe anziehen, trifft ein weiteres Auto ein. Um nicht überholt zu werden und den Gipfel möglichst lange für uns allein zu haben, stürzen wir sofort los. Sarah vergisst in der Hektik ihre Sonnenbrille und beklagt das lautstark. Allerdings ist von der Sonne aktuell nichts zu sehen. Die Wolkendecke ist noch immer durchgehend. Cecil beruhigt sie daher, dass sie die Sonnenbrille nicht brauchen wird.
Da der Weg zunächst sehr moderat verläuft, besprechen wir unterwegs
unseren Essensplan für die kommenden Tage. Dann erreichen wir den Fuß
des Berges und müssen schlagartig die Kommunikation auf ein Minimum
reduzieren. Der Aufstieg gestaltet sich deutlich steiler als gedacht.
Über den nackten Fels bahnt man sich mehr oder weniger seinen eigenen
Weg. Wegweiser sind selten und in großen Abständen gesetzt. Zum Glück
bietet der Stein genügend Grip, doch es ist trotzdem äußerst
anstrengend.
Bereits von der Straße konnten wir sehen, dass die Gipfelkuppe des
Frenchman Peak unterhöhlt ist. Besser gesagt ähnelt die Kuppe eher einer
Brücke oder einem Bogen, der auf das ursprüngliche Gipfelplateau
gesetzt wurde. Wenn man dann davor steht, ist der Durchlass erstaunlich
groß. Man bekommt glatt ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken, dass man
in wenigen Minuten oben auf dem Gipfel steht und weiß, dass sich
darunter ein Hohlraum befindet. Trotzdem wagen wir natürlich den
Aufstieg.
Tatsächlich haben wir den Gipfel ein paar Minuten ganz für uns allein. Sofort lässt Cecil Alli aufsteigen und macht ein paar Aufnahmen. Wenig später kommt ein weiteres Pärchen oben an. Wir geraten sogar in einen kurzen Smalltalk. Nachdem wir gegenseitig angeboten haben Bilder der jeweils anderen zu Knipsen.
Auf dem Rückweg erkunden wir noch kurz die Höhle unter dem Gipfel und Cecil lässt auch hier Alli nochmals fliegen.
Während wir weiter den Hang hinuntergehen, kommen uns immer mehr Leute entgegen. Erst ein junges Paar, dann eine vierköpfige Familie und ein altes Ehepaar. Jetzt wird es da oben so richtig voll. Trotzdem war unser Timing nicht ideal, denn langsam öffnet sich die Wolkendecke und die Sonne kommt durch. Als wir am Fuß des Berges ankommen, ist fast nur noch blauer Himmel zu sehen. Da sind wir schon ein wenig enttäuscht. Die Sicht muss jetzt grandios sein. Ein bisschen tröstet uns ein großer Waran, der wohl von der Sonne hervorgelockt wurde und uns recht nah an sich heran lässt. Mit Pausen haben wir am Ende etwas mehr als eine Stunde für die 3 km Wegstrecke und 262 Höhenmeter benötigt.
Letzte Station ist der Le Grand Beach. Dort erwarten uns vielversprechend aussehende Wellen. Cecil überlegt für einen Moment sich das Board zu schnappen und sich hineinzustürzen. Doch just in diesem Moment werden sie immer unregelmäßige und kleiner. Stattdessen unternehmen wir einen kurzen Spaziergang über den Strand und zurück über den hiesigen Campingplatz.
Wir nutzen die Gelegenheit und gehen auf die Toiletten. Dort bemerkt Cecil, dass sein Reißverschluss am Hosenstall nicht mehr schließt. Noch einer, der nicht mehr macht, was er soll. In diesem Fall könnte es aber peinlich werden. Hoffentlich lässt er sich reparieren. Noch auf dem Parkplatz am Strand isst Sarah ein bisschen Mango, während Cecil den 20 Liter Benzinkanister einfüllt. Sarah kümmert sich danach um den 10 und 5 Liter Kanister. Nachdem alles wieder verstaut ist, geht es zurück nach Esperance. Den Cape Le Grand Nationalpark haben wir komplett abgegrast.
In der Stadt angekommen, füllen wir am i-Site unsere Trinkwasservoräte wieder auf. Anschließend geht es in die Bibliothek. Am Ende verbringen wir dort geschlagene drei Stunden. Cecil versucht sich hauptsächlich daran die NFL Championship-Spiele herunterzuladen. Sarah dagegen ist weitaus produktiver. Sie postet am laufenden Band neue Blog-Einträge. Zumindest so schnell es das langsame Internet hier zulässt. Nebenbei erkundigen wir uns zu der aktuellen Situation in Perth. Dort wird der Lockdown heute Abend beendet, doch einige Regeln bleiben trotzdem in Kraft. Unter anderen sind Reisen in und aus den betroffenen Regionen bis zum 14.02. untersagt. Damit können wir uns einen Besuch bei Roseanna in Perth und unseren Freunden in Bunbury wohl endgültig abschminken. Zudem wüten in der Umgebung verheerende Waldbrände. Es wird wirklich das Beste sein, wir umfahren das Gebiet großräumig.
Um 15 Uhr sind wir endlich fertig mit allem. Es wird auch höchste Zeit. Ein Typ neben uns hat schon seit Stunden vor sich hingebrabbelt, geflucht und mehrfach laut telefoniert. Das Personal der Bibliothek hat teilweise munter mitgemacht. Manche Menschen haben einfach keine Manieren. Oder gibt es in den Bibliotheken Australiens andere Regeln? Kann uns jetzt auch egal sein. Wir wollen einfach nur noch schnellstmöglich hier raus. Wir kommen fast um vor Hunger und entscheiden uns dazu die Annehmlichkeiten der Stadt zu nutzen. Es gibt Pizza.
Bevor wir weiter zum Einkaufen bei Woolworths nebenan gehen, verstauen wir noch schnell die Reste im Kühlschrank. Dabei bemerken wir, dass wir diesen nicht von der Autobatterie auf die zweite Batterie im Kofferraum umgesteckt hatten, bevor wir in die Bibliothek gegangen sind. Das heißt der Kühlschrank war mehr als drei Stunden ohne Strom. Wir befürchten bereits das Schlimmste. In unserem alten Gerät würden jetzt bestimmt an die 40° herrschen. Doch nicht unser neuer Freund. Auf dem Display werden 6° angezeigt, als wir den Kühlschrank wieder in Betrieb nehmen. Das ist wohl noch einmal gut gegangen.
Bevor wir die Stadt verlassen, müssen wir noch tanken und in den Baumarkt. Wie auch schon im Pizza-Laden und bei Woolworths, müssen wir uns jedes Mal zwingend per Hand registrieren oder per SafeWA-App einchecken. Dies wurde zuvor noch nicht so streng gehandhabt. Auf einem Zettel lesen wir nach, dass das Prozedere angeblich seit Dezember 2020 Pflicht ist. Doch wir sind sicher, dass erst seit dem Lockdown in Perth wieder stärker darauf geachtet wird. Natürlich eine gute Sache im Sinne der Rückverfolgung im Falle eines Ausbruchs, aber irgendwie auch ein klein wenig nervig.
Wir steuern erneut den Hillbilly Hangover Hideout an, der uns bereits auf dem Hinweg als Rastplatz diente. Wieder ist der gesamte Wendekreis noch frei und wir können auf unsere gewohnte Stelle. Nachdem uns der Reißverschluss an der Zeltplane heute morgen locker zehn Minuten Zeit gekostet hat bis er endlich zu war, wird er jetzt ordentlich gereinigt. Zunächst mit dem Handfeger, dann mit einem Lappen. Anschließend kommt eine frische Schicht Silikon-Öl drauf. Wir werden morgen früh sehen, ob es den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Während die Sonne bereits langsam untergeht, lassen wir die News zum Lockdown erneut Revue passieren. Aktuell lässt uns das ein wenig planlos zurück. Ein weiterer Trip nach Rottnest Island ist damit unmöglich, genau wie der Besuch des Yanchep NP ein paar Kilometer nördlich von Perth. Dort soll es vor Kängurus nur so wimmeln. Doch das Risiko ist uns zu hoch. Was wenn die Region erneut in einen Lockdown geschickt wird. Dann stecken wir dort fest. Wenn wir diese Ziele jedoch einfach überspringen, sind wir viel zu früh im Norden. Dort sind sogar noch viele Nationalparks geschlossen, weil es in diesen Tagen schlicht zu heiß ist. Irgendwann schwirrt uns der Kopf und wir hören auf damit unsere Optionen wieder und wieder durchzugehen. Am Ende können wir nicht groß im Voraus planen, müssen es nehmen, wie es kommt und probieren flexibel zu bleiben. Ein Känguru hüpft über den Platz. Fast wirkt es so als wollte es genau in diesem Moment hier vorbeikommen, um uns ein wenig aufzumuntern. Hat geklappt. Danke.
Wir bauen das Zelt auf und Sarah geht nochmal ein paar Schritte um nach weiteren Kängurus zu suchen. Auf dem Rückweg bemerkt sie, dass die Scheinwerfer von Koby noch an sind. Heute morgen ist erneut die Sicherung durchgebrannt, deshalb ertönte wieder kein entsprechender Signalton. Für den Moment können wir nur hoffen, dass Koby morgen ohne Starthilfe anspringt.
Sarah geht heute bereits um 19:40 Uhr ins Bett. Abendessen fällt heute aus. Wir sind beide noch satt von der Pizza. Cecil bleibt noch ein wenig draußen, schreibt Stichpunkte und Tagebuch. Anschließend werden die Videos von Alli, GoPro und der Dashcam gesichert, sortiert und ein Backup erstellt.
Heute in der Bibliothek ist es übrigens nicht geglückt Football herunterzuladen. Stattdessen hat Cecil eine Serie bei Netflix gefunden und erfolgreich aufs Tablet speichern können. “Disenchantment” ist von dem Macher der Simpsons, aber sicherlich nichts für Kinder. Zudem auch bestimmt nicht Sarahs Humor, daher kann Cecil ruhigen Gewissens noch eine Folge davon gucken, bevor er gegen Mitternacht auch ins Zelt geht. Ein klein wenig entschädigt das für die verpassten Footballspiele, denn seinen Humor trifft die Serie ziemlich gut.
In der Stadt angekommen, füllen wir am i-Site unsere Trinkwasservoräte wieder auf. Anschließend geht es in die Bibliothek. Am Ende verbringen wir dort geschlagene drei Stunden. Cecil versucht sich hauptsächlich daran die NFL Championship-Spiele herunterzuladen. Sarah dagegen ist weitaus produktiver. Sie postet am laufenden Band neue Blog-Einträge. Zumindest so schnell es das langsame Internet hier zulässt. Nebenbei erkundigen wir uns zu der aktuellen Situation in Perth. Dort wird der Lockdown heute Abend beendet, doch einige Regeln bleiben trotzdem in Kraft. Unter anderen sind Reisen in und aus den betroffenen Regionen bis zum 14.02. untersagt. Damit können wir uns einen Besuch bei Roseanna in Perth und unseren Freunden in Bunbury wohl endgültig abschminken. Zudem wüten in der Umgebung verheerende Waldbrände. Es wird wirklich das Beste sein, wir umfahren das Gebiet großräumig.
Um 15 Uhr sind wir endlich fertig mit allem. Es wird auch höchste Zeit. Ein Typ neben uns hat schon seit Stunden vor sich hingebrabbelt, geflucht und mehrfach laut telefoniert. Das Personal der Bibliothek hat teilweise munter mitgemacht. Manche Menschen haben einfach keine Manieren. Oder gibt es in den Bibliotheken Australiens andere Regeln? Kann uns jetzt auch egal sein. Wir wollen einfach nur noch schnellstmöglich hier raus. Wir kommen fast um vor Hunger und entscheiden uns dazu die Annehmlichkeiten der Stadt zu nutzen. Es gibt Pizza.
Bevor wir weiter zum Einkaufen bei Woolworths nebenan gehen, verstauen wir noch schnell die Reste im Kühlschrank. Dabei bemerken wir, dass wir diesen nicht von der Autobatterie auf die zweite Batterie im Kofferraum umgesteckt hatten, bevor wir in die Bibliothek gegangen sind. Das heißt der Kühlschrank war mehr als drei Stunden ohne Strom. Wir befürchten bereits das Schlimmste. In unserem alten Gerät würden jetzt bestimmt an die 40° herrschen. Doch nicht unser neuer Freund. Auf dem Display werden 6° angezeigt, als wir den Kühlschrank wieder in Betrieb nehmen. Das ist wohl noch einmal gut gegangen.
Bevor wir die Stadt verlassen, müssen wir noch tanken und in den Baumarkt. Wie auch schon im Pizza-Laden und bei Woolworths, müssen wir uns jedes Mal zwingend per Hand registrieren oder per SafeWA-App einchecken. Dies wurde zuvor noch nicht so streng gehandhabt. Auf einem Zettel lesen wir nach, dass das Prozedere angeblich seit Dezember 2020 Pflicht ist. Doch wir sind sicher, dass erst seit dem Lockdown in Perth wieder stärker darauf geachtet wird. Natürlich eine gute Sache im Sinne der Rückverfolgung im Falle eines Ausbruchs, aber irgendwie auch ein klein wenig nervig.
Wir steuern erneut den Hillbilly Hangover Hideout an, der uns bereits auf dem Hinweg als Rastplatz diente. Wieder ist der gesamte Wendekreis noch frei und wir können auf unsere gewohnte Stelle. Nachdem uns der Reißverschluss an der Zeltplane heute morgen locker zehn Minuten Zeit gekostet hat bis er endlich zu war, wird er jetzt ordentlich gereinigt. Zunächst mit dem Handfeger, dann mit einem Lappen. Anschließend kommt eine frische Schicht Silikon-Öl drauf. Wir werden morgen früh sehen, ob es den gewünschten Erfolg gebracht hat.
Während die Sonne bereits langsam untergeht, lassen wir die News zum Lockdown erneut Revue passieren. Aktuell lässt uns das ein wenig planlos zurück. Ein weiterer Trip nach Rottnest Island ist damit unmöglich, genau wie der Besuch des Yanchep NP ein paar Kilometer nördlich von Perth. Dort soll es vor Kängurus nur so wimmeln. Doch das Risiko ist uns zu hoch. Was wenn die Region erneut in einen Lockdown geschickt wird. Dann stecken wir dort fest. Wenn wir diese Ziele jedoch einfach überspringen, sind wir viel zu früh im Norden. Dort sind sogar noch viele Nationalparks geschlossen, weil es in diesen Tagen schlicht zu heiß ist. Irgendwann schwirrt uns der Kopf und wir hören auf damit unsere Optionen wieder und wieder durchzugehen. Am Ende können wir nicht groß im Voraus planen, müssen es nehmen, wie es kommt und probieren flexibel zu bleiben. Ein Känguru hüpft über den Platz. Fast wirkt es so als wollte es genau in diesem Moment hier vorbeikommen, um uns ein wenig aufzumuntern. Hat geklappt. Danke.
Wir bauen das Zelt auf und Sarah geht nochmal ein paar Schritte um nach weiteren Kängurus zu suchen. Auf dem Rückweg bemerkt sie, dass die Scheinwerfer von Koby noch an sind. Heute morgen ist erneut die Sicherung durchgebrannt, deshalb ertönte wieder kein entsprechender Signalton. Für den Moment können wir nur hoffen, dass Koby morgen ohne Starthilfe anspringt.
Sarah geht heute bereits um 19:40 Uhr ins Bett. Abendessen fällt heute aus. Wir sind beide noch satt von der Pizza. Cecil bleibt noch ein wenig draußen, schreibt Stichpunkte und Tagebuch. Anschließend werden die Videos von Alli, GoPro und der Dashcam gesichert, sortiert und ein Backup erstellt.
Heute in der Bibliothek ist es übrigens nicht geglückt Football herunterzuladen. Stattdessen hat Cecil eine Serie bei Netflix gefunden und erfolgreich aufs Tablet speichern können. “Disenchantment” ist von dem Macher der Simpsons, aber sicherlich nichts für Kinder. Zudem auch bestimmt nicht Sarahs Humor, daher kann Cecil ruhigen Gewissens noch eine Folge davon gucken, bevor er gegen Mitternacht auch ins Zelt geht. Ein klein wenig entschädigt das für die verpassten Footballspiele, denn seinen Humor trifft die Serie ziemlich gut.
Wieder ein erlebnisreicher Tag mit wunderschönen Bildern und Videos. Besonders das Känguru auf der Straße war sehr lustig anzusehen. Habe mir auch den Videochannel gefunden. Klasse.
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