31.12., Glen Mervyn Dam - New Years Eve
Die Nacht über war es extrem windig. Sarah ist sogar noch einmal aufgestanden und hat nach dem Awning geschaut. Das hat zum Glück alles gut überstanden. Leider erweist sich der Wind weiterhin als sehr ausdauernd und pustet weiterhin fröhlich vor sich hin. Nur mit Mühe schaffen wir es im Windschatten von Koby zu frühstücken. Danach ist es Zeit, uns für die tolle Zeit hier am, und vor allem auf, dem See bei unseren Nachbarn zu bedanken. Morgen geht es für sie zurück nach Hause.
Mit den Worten “Today it's your time to have a biscuit!” (“Heute ist eure Zeit gekommen, einen Biscuit zu haben/”) überreichen wir Luci und Mitch zwei Rollen Kekse, die mit ein wenig Benzingeld drapiert sind. Der Witz kommt an. Wir unterhalten uns noch kurz, dann gehen wir zunächst wieder rüber. Sarah hält es allerdings nicht lange bei uns im Camp. Als sie sieht, dass Mitch das Boot fertig macht, lässt sie sich die Gelegenheit nicht entgehen und springt auf die Rückbank. Sie liebt es einfach über den See zu düsen mit der Sonne im Gesicht. Ehe sie sich versieht, kann sie sogar einen aktivieren Part einnehmen. Auf der Rückfahrt wird ein Platz auf dem Biscuit frei. Natürlich sagt Sarah da nicht nein. Cecil setzt diese Runde aus. Mit den ledierten Rippen spart er sich die Kraft lieber für eine spätere Runde auf dem Kneeboard.
Am Strand kommt für ihn jedoch ebenfalls keine Langeweile auf. Immer wieder muss er seine Schreibtätigkeit einstellen und herumfliegende Sachen einsammeln. Vor allem unser kleines Solarpanel bleibt heute selten an Ort und Stelle. Nachdem Cecil es wieder in Position gebracht hat, dauert es meist nur Minuten bis die nächste Windböe es erneut umweht. Müde von diesem Spielchen, befestigt er es irgendwann auf dem kleinen Strandstuhl und beschwert diesen mit zwei Wasserflaschen. Dagegen kommt selbst der Wind heute nicht an.
Der Vormittag verläuft ansonsten recht ruhig. Sarah steht nochmal auf dem Standup-Paddelboard und ansonsten kümmern wir uns hauptsächlich um den Blog. Der Frieden wird erst gestört, als der große Hund der neuen Nachbarn zu unserer Linken Kontakt aufnimmt. Cecil probiert alles, um die Aufmerksamkeit des Vierbeiners auf sich zu lenken, doch natürlich gerät Sarah wieder in den Fokus. Aufgeregt beschnuppert der Hund Sarah von oben bis unten und sitzt ihr am Ende halb auf dem Schoß. Nachdem der Besitzer das Tier endlich zurückgerufen hat, geht Cecil zu ihm herüber. Mit wenigen aber bestimmten Worten informiert Cecil ihn darüber, dass wir keine ausgesprochenen Hunde-Freunde sind und es hilfreich wäre, wenn er sein Haustier besser unter Kontrolle halten könnte. Es wirkt ein wenig so, als würde der Mann kaum zuhören, doch wir haben anschließend keine Probleme mehr mit ihm oder seinem Hund.
Zum Mittag gibt es heute nur etwas Leichtes. Wrap für Cecil und Salat für Sarah. Danach schnappen wir uns unsere Stühle und gehen rüber zu Luci und Mitch. Wir sitzen mit einem Drink am Strand und genießen das süße Leben. Gegen 17 Uhr ist es dann soweit. Die voraussichtlich letzte Runde mit den Boards steht an. Da heißt es natürlich nochmal alles geben. Beim letzten Sprung riskiert Cecil daher alles. Und eines muss man ihm lassen: es gelingt ihm ein spektakulärer Sturz. Sarah genießt es einfach und versucht ohne fiese Stürze ihre Runden zu drehen ;)
Die Badesachen werden gegen ein paar trockene Klamotten gewechselt und anschließend geht es zurück zu den Nachbarn. In kleiner Runde sitzen wir zusammen und quatschen. Sarah nimmt spontan das Angebot an, hinter dem Caravan zu duschen, mit heißem Wasser. Natürlich kann sie das nicht ablehnen. Dafür entgeht ihr allerdings das Rennen, welches kurz darauf auf dem See stattfindet. Doch auch Cecil wird auf dem falschen Fuß erwischt. Er kriegt Alli erst kurz vor dem zweiten Durchgang in die Luft. Das ist dafür der entscheidende. Abgesehen von einem Jetski, das deutlich sichtbar einen Fehlstart hingelegt hat, gewinnt Mitch die zweite Runde ganz klar.
Zwischendurch haben wir etwas die Zeit aus den Augen verloren, doch unsere Mägen signalisieren es wäre Zeit für das Abendessen. Genau in diesem Moment werden wir eingeladen hier mit der Familie zu essen. Wir sind immer wieder erstaunt, wie nette Australier wir unterwegs treffen. Es gibt Grillhähnchen mit Salat. Wir hätten auch nichts gegen Raclette und Fondue gehabt, doch dass ist halt australisches Silvester und wir sind durchaus anpassungsfähig.
Etwas später am Abend ist Cecil mit Mitch in ein detailliertes Gespräch über unser Batterie-Kühlschrank-Problem vertieft. Mitch bietet an, sein Multimeter rauszusuchen und ein paar Messungen durchzuführen. Gesagt getan. Bei Koby angekommen, zeigt Cecil ihm das Setup. Offensichtlich scheint mit der Verkabelung alles in Ordnung und auch die einzelnen Komponenten weisen keine Defekte auf. Cecil erzählt davon, dass wir die Batterie in Bunbury aufladen lassen wollen. Mitch meint daraufhin, dass wir das auch bei ihnen machen könnten. Wir verbringen einfach eine Nacht bei ihnen im Haus und währenddessen lädt er uns die Batterie. Es wird immer besser und besser.
Mit eisernem Willen und vereinten Kräften schaffen wir es bis Mitternacht durchzuhalten. Hier hat es keine große Tradition die Jahreswende zu 12 Uhr zu feiern. Wohl nur uns zur Liebe sind Luci und Mitch trotzdem wach geblieben. Feuerwerk fällt wegen des totalen Feuerverbots in der Sommerzeit auch flach. Am gegenüberliegenden Ufer werden nach dem Countdown trotzdem ein paar bengalische Lichter gezündet. Die Art, wie man sie von Fußballspielen her kennt. Wir begnügen uns mit ein paar Knicklichtern. Kurz darauf ist die “Party” dann auch schon vorbei. Es war trotzdem ein sehr schöner Tag und wir sind gespannt was 2021 bereithält.
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