22.01., Freitag: Torbay Inlet Camp - Vielbeiniger Besuch im Zelt

 
Wie geplant stehen wir heute eine halbe Stunde später auf. Der Himmel zeigt sich noch durchgehend bedeckt, doch wir sind zuversichtlich, dass es noch aufreißt. Nach dem Frühstück checken wir trotzdem sicherheitshalber den Wetterbericht. Ab 11 Uhr soll es aufklaren. Unserer Wanderung im Torndirrup NP steht daher nichts im Wege. Wir packen ein und reservieren unseren Platz mit Tisch und Stühlen. Das ist hier Gang und Gebe und durchaus empfehlenswert. Bereits jetzt am Morgen kreisen die ersten Camper über den Platz auf der Suche nach einer freien Stellfläche. Da sich in der Umgebung von Albany nur noch ein weiterer kostenfreier Campingplatz befindet, ist der Andrang entsprechend hoch. 
Kurz bevor wir die Hauptstraße nach Albany erreichen, kreuzt eine Entenfamilie die Straße. Das Elternpaar watschelt voran, gefolgt von einem Jungtier. Wir sehen sie zum Glück rechtzeitig und können die kurze Einlage in Ruhe genießen. Nachdem die Straße wieder frei ist geht es weiter und Sarah versucht sofort das Video der Dashcam zu sichern. Allerdings klemmt der entsprechende Knopf. Wir umgehen das Problem zunächst indem wir die SD-Karte ins Tablet einlegen und das Video kopieren. Wir werden später sehen, ob wir den Knopf wieder hinkriegen. Ansonsten müssen wir die Kamera wohl umtauschen.
Der Parkplatz, von dem die Wanderung aus startet, ist leer. Noch kurz eincremen und den Rucksack packen, dann sind wir auch schon unterwegs. Über einen sandigen Pfad geht es durch dichte Vegetation geprägt von niedrigen Büschen. Zwar ist es noch immer bedeckt, aber das ist uns aktuell noch ganz recht. Dadurch ist es nicht ganz so warm. Nett wäre es, wenn sich die Sonne zeigt sobald wir am Lookout angekommen sind. Man darf ja wohl noch träumen. 
Es geht meist bergab. Das wird ein Spaß auf dem Rückweg. Erst kurz vor dem Stony Hill, unserem Ziel, wartet ein knackiger Anstieg auf uns. Über den nackten Fels geht es das letzte Stück bis auf den Hügel. Oben angekommen werden wir von einem großen Skink begrüßt. Sarah schafft es gerade so zwei Bilder zu knipsen, da verschwindet er in einer Felsspalte. Vom Lookout aus hat man einen schönen Blick über die Küstenlinie und über den endlos erscheinenden indischen Ozean. Lange halten wir uns allerdings nicht auf dem Gipfel. Es ist extrem windig hier oben. 
 





 
Wie erwartet wird der Rückweg um einiges anstrengender als die Hintour. Besonders Sarah spürt schmerzhaft ihre Beine, doch auch für Cecil ist es kein Spaziergang. Ordentlich am Schnaufen erreichen wir nach gut 1 ½ Stunden wieder den Parkplatz. Gleich nebenan schließen wir noch einen kurzen Wanderweg an. Der Loop führt über 450 m und bietet leider keinen neuen Aussichten. 
 
 
Weiter geht es zum Bald Head. Hier ist der Parkplatz brechend voll und die Leute parken bereits am Rand der Zufahrtsstraße. In gewohnter Manier steuert Cecil trotzdem den offiziellen Parkplatz an und wie erwartet ist dort noch ein Platz frei. Die meisten Menschen verfallen immer in Panik, wenn sie sehen das andere bereits am Wegesrand geparkt haben und gehen davon aus, dass auf dem Parkplatz eh nichts mehr frei ist. Uns kommt das zugute. 
Der Walk auf den Bald Head ist uns mit 12,5 km Gesamtstrecke ein bisschen zu viel des Guten. Doch bis auf den Isthmus Peak wollen wir noch gehen. Bis dahin sollen es lediglich 600 Meter sein. Ohne Vorbereitung laufen wir direkt los. Ohne Wasser, Rucksack oder Basecaps. Über einen schmalen Weg ähnlich eines Stegs geht es steil bergauf. Kurz darauf stehen wir auf einem Hügel, der vermeintlich der Isthmus Peak ist. Wir hätten damit gerechnet auf eine Traube von Menschen zu treffen, doch es ist niemand außer uns dort. Sind wir hier richtig? Wir können nicht glauben, dass alle den mit 12,5 km doch recht langen Weg wandern. Auch wenn wir unsicher sind, ob wir uns wirklich bereits auf dem Isthmus Peak befinden, genießen wir kurz den Ausblick über die umliegenden Buchten und drehen dann um. Zurück am Parkplatz stellen wir anhand des Info-Schildes fest, dass wir tatsächlich richtig waren. Das könnte man unserer Meinung nach durchaus mal ausschildern.
 

  

Bevor es zurück zum Platz geht, fahren wir einen Strand in der Nähe von Cosy Corner an. Allerdings verpassen wir im ersten Anlauf den Abzweig, was sich daraufhin aber als Glücksfall herausstellt. Sarah schaut erneut auf die Karte und stellt dabei fest, dass der Strand nur über einen 4-WD-Track erreichbar ist. Darauf haben wir heute keine Lust mehr. Alternativ fahren wir zu einem Strand im West Cape Howe NP. Zum Shelly Beach führt eine Gravelroad. Die ist streckenweise äußerst ruppig und gegen Ende auch nicht mehr als eine einspurige Schotterpiste, aber bestimmt trotzdem noch weniger nervenaufreibend als ein Allrad-Pfad.
Die Wellen am Shelly Beach sind zu klein zum Surfen, daher gehen wir direkt zum Mittagessen über. Direkt am Strand gibt es eine Nektarine, ein paar Shapes und dazu kalten Eistee aus dem Kühlschrank. Obwohl uns hier gar nicht unbedingt der Sinn nach einer Erfrischung steht. Es ist extrem windig und wir müssen sogar unsere Jacken anziehen, um uns dagegen zu schützen. 
 
 
Zurück im Torbay Inlet Camp verbringen wir ein wenig Zeit am Handy. Dann ist es Zeit das Zelt aufzubauen. Zu Sarahs Freude entdeckt sie dabei zwei Spinnen unter dem Vorzelt an der Leiter. Eine können wir noch entfernen, die zweite wird auf unerklärliche Weise zwischen einer Zeltstange und dem Stoff zerquetscht. Kurz darauf entdeckt Sarah auch noch einen Achtbeiner im Zelt. Dieses Mal muss Cecil ran. Zum Glück lässt sich das Viech recht leicht mit einem Becher einfangen. 
 
 
Am Nachmittag macht sich Cecil daran unsere Schuhsäcke zu nähen. Wir haben jeder einen Sack, in dem wir nachts unsere Schuhe verstauen und vor dem Zelteingang an einer Stange festknoten. Eigentlich werden die Dinger über ein Autofenster gestülpt und sorgen dort für Schatten. Da sie sich für unsere Fenster als zu klein erwiesen, nutzen wir sie seither für unsere Schuhe. Der anderen Belastung offenbar nicht ganz gewachsen, reißen sie hier und da auf. Doch mit ein bisschen Angelschnur sind die Löcher ruckzuck zugenäht. Sarah prüft währenddessen alle unsere Kisten im Auto. Einiges wird neu sortiert und etliches auch aussortiert. 
Bis zum Abendessen gegen 18:30 Uhr beschäftigten wir uns anschließend mit dem Tagebuch und Sarah strickt zwischendurch ein wenig. Nach dem Essen geht es genauso weiter. Die Arbeit wird lediglich unterbrochen, um mit der Taschenlampe das Gebüsch abzusuchen. Oft raschelt es dort wieder verdächtig. Tatsächlich können wir erneut das rattenartiger Tier von gestern sichten, doch wieder nur für wenige Sekunden.
Am späten Abend sind die nächsten Blog-Einträge eingeplant und wir machen Schluss für heute. Sarah zieht es direkt ins Bett, Cecil bleibt noch ein wenig unten und guckt Football. Morgen steht ein recht entspannter Tag an. Wir müssen lediglich einkaufen und dann geht es zurück in die Stirling Ranges. Die Besteigung des Toolbrunup ist für Übermorgen geplant. Hoffentlich spielt dieses Mal das Wetter mit.

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