24.09., Donnerstag: Finke 2-Mile Camp - Auf dem Gipfel des Mt. Sonder

Wir kommen leider nicht ganz so fix aus den Federn wie geplant. Der Reißverschluss von der Zeltplane macht passend dazu auch wieder Mucken. Doch wir hinken unserem Zeitplan nur leicht hinterher. Gegen kurz nach 7 Uhr erreichen wir den Parkplatz und nur 15 Minuten darauf sind wir auch schon unterwegs. Der Parkplatz war für diese Uhrzeit bereits erstaunlich voll. Wir hoffen, dass die Fahrer alle den “Larapinta Trail” wandern und wir sie dementsprechend nicht alle auf dem Gipfel vom “Mount Sonder” treffen. 
“Mount Sonder” ist mit 1380 Metern der vierthöchste Berg im Northern Territory. Läppische 9 Meter kleiner als “Mount Giles” auf Platz 3. Die erste Passage des Gipfelpfades liegt noch komplett im Schatten. Fast schon ist es etwas zu frisch. Doch es wird bestimmt noch früh genug heiß. Nach 500 Metern wird der Weg zunehmend steiler. Bis zum “Mount Sonder Lookout” legen wir 2,5 km zurück. Dort angekommen sind wir bereits ordentlich am Pumpen. Es ging stetig bergauf. Dafür können wir unsere Sandwiches bereits hier vor einer tollen Kulisse genießen. 
 
 
Aus der Ferne trägt der Wind laute Stimmen zu uns. Ein paar der Autofahrer haben wohl doch den “Mount Sonder”-Walk gewählt. Allerdings passieren wir die Gruppe nach kurzer Zeit als sie uns entgegenkommen. Anscheinend waren etliche Wanderer auf dem Gipfel, um von dort den Sonnenaufgang zu sehen. Jetzt kommen sie uns alle entgegen. Für einen kurzen Moment fragen wir uns, ob wir auch schon viel früher hätten losgehen sollen. Der Gedanke daran uns den Gipfel dann mit etlichen anderen Menschen teilen zu müssen, lässt unsere Selbstzweifel jedoch schnell verschwinden. 
Es geht weiterhin steil bergauf. Gelegentlich sind die Passagen recht knackig. Schon bald brennen uns ordentlich die Waden. Dafür scheint es hier oben keine Fliegen zu geben. Eine Sorge weniger. Vom Bergrücken aus haben wir zudem weiterhin fantastische Blicke auf die Ebenen und Berggipfel, die den “Mount Sonder” umgeben. 
 




Als wir den Gipfel erreichen, verschlägt es uns glatt die Sprache. Die Aussicht ist atemberaubend. Und das Beste: Wir haben sie ganz für uns allein. Für den acht Kilometer langen Track haben wir 1:52 h gebraucht. Bevor wir Fotos und Videos machen, nehmen wir uns Zeit diese unglaubliche Aussicht in uns aufzusaugen. 
Am Ende verbringen wir eine halbe Stunde auf dem Gipfel. Für unsere Verhältnisse ist das recht lang. Wir machen Fotos, Videos, Selfies und natürlich bekommt auch Alli die Gelegenheit eine Runde zu drehen. 
 



 






Auch auf dem Rückweg treffen wir keine Menschenseele. Anscheinend ist hier nur zum Sonnenaufgang Rush-Hour. Unterwegs machen wir noch weitere Drohnenaufnahmen. An einer Stelle stolpert Sarah fast über einen kleine Schlange oder einen flap-footed Lizard. Leider verschwindet der sofort in einem Busch, sodass wir keine Chance auf eine Aufnahme haben. Cecil bekommt ihn gar nicht erst zu Gesicht. Wir haben allerdings mehr Glück als wir erneut am Lookout vorbeikommen.
 

 

 



Hier wartet ein kleiner Lizard geradezu darauf ausgiebig fotografiert und gefilmt zu werden. 
 




Die letzten Meter des Abstiegs haben es dann nochmal in sich. Es geht ordentlich auf die Gelenke und die Knie zicken etwas rum. Das Alter hat auch bei uns erste Spuren hinterlassen. Wir schaffen es jedoch ohne größere Fehltritte zurück ins Tal. An einem Wassertank füllen wir unsere leeren Flaschen auf. Das ist zwar unbehandelt nicht als Trinkwasser geeignet, doch zum Abwaschen können wir es durchaus verwenden.  
 
Von der “Redbank Gorge” geht es weiter in Richtung Osten. Von einem Lookout können wir zurück auf den “Mount Sonder” schauen. Kaum zu glauben, dass wir vor ein paar Stunden noch hoch oben auf dessen Gipfel standen. 
 

 
Unser Camp schlagen wir heute direkt am “Finke River” auf. Ein kleiner Abschnitt, der nur mit einem 4WD-Fahrzeug erreichbar ist, wurde zum kostenlosen Campen freigegeben. Rückblickend bräuchte man nicht unbedingt ein Allradfahrzeug. Der Sand ist meist recht fest und auch das steinige Ufer am Fluss wartet nicht mit unvorhersehbaren Überraschungen auf. Allerdings hält das den Touristenansturm etwas im Zaum, daher wollen wir uns mal nicht beschweren. 
Wir finden einen Platz direkt am Ufer. Ein anderes Zelt und ein weiterer Wagen mit Dachzelt befinden sich mit jeweils 100 m Abstand zu beiden Seiten von uns, doch der Platz ist trotzdem sehr schön. Schnell bauen wir Awning und Zelt auf. 
 
 
Wir haben Hunger. Für ausreichend Schatten, stehen wir im Grunde falsch herum. Doch so genießen wir einen schönen Blick auf den kleinen Fluss vor uns, während wir Rührei essen. Die heutige Wanderung fordert langsam ihren Tribut. Wir sind ziemlich platt und die Beine schmerzen. Morgen und Übermorgen stehen allerdings erneut lange Wandertage an. Wir müssen stark bleiben. 
Im Verlauf des Nachmittags müssen wir doch auf die andere Seite von Koby ziehen, um etwas Schatten zu kriegen. Wir rätseln ein wenig, Sarah strickt und Cecil schreibt Tagebuch. Nach dem Abendessen wollen wir allerdings nur noch ins Bett. Endlich in der Horizontalen, schauen wir die ersten zwei Folgen “Haus des Geldes” Staffel 4. Ein vielversprechender Anfang. Wir sind versucht weiterzugucken, doch die Vernunft siegt. Wir lassen die Augen endlich zufallen.
 

 



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