29.08., Samstag: Gravel Pit vor Timber Creek - Happy Birthday
Wir schreiben den 29.08.2020. Herzlichen Glückwunsch Hermann, zu deinem 1. Geburtstag! Das Cecil am selben Tag seinen 31. feiert, wird vor diesem Hintergrund fast zur Nebensache. Sarah hat ihn jedoch nicht vergessen. Es gibt Kerzen, einen Känguru-Luftballon und ein Fliegennetz für den Kopf. Ab sofort kann sich Cecil auch von den nervigen Viechern abschirmen.
Das heutige Ziel, der “Flora River NP”, wartet mit lediglich zwei kurzen Wanderwegen auf. Wir haben daher die Ruhe weg. Endlich gibt es wieder Toast zum Frühstück, nachdem wir uns seit Tagen morgens nur noch von Joghurt ernährt haben (abgesehen von dem leckeren Bagel gestern morgen).
10 Uhr. Abfahrt. 46 km Gravelroad liegen vor uns. Die Piste ist in einem erstaunlich guten Zustand. Laut einem Informationsblatt, welches Sarah heruntergeladen hat, sind im ganzen Park Drohnen verboten. Sehr wahrscheinlich sind wir jedoch den ganzen Tag alleine hier, also nimmt Cecil sie trotzdem mit.
Zum ersten Wasserfall laufen wir keine 500 m. Anstatt eines Wasseralls liegen allerdings eher kleinerere verstreute Kaskaden vor uns. Zudem ist die Sicht oft durch tief hängende Äste versperrt. Ein wenig fühlen wir uns an die “Indarri Falls” im “Boodjamulla NP” erinnert. Doch diesmal trauen wir uns aus Angst vor Krokodilen nicht näher ans Ufer als nötig.
Mangels eines adäquaten Startplatzes hebt Alli heute von ihrem eigenen Koffer ab. Sofort merkt Cecil, dass sie heute sehr unruhig ist. Dazu ist die Vegetation dicht. Er muss höllisch aufpassen nicht in einem Baum oder Strauch hängen zu bleiben. Trotz aller Widrigkeiten gelingt die ein oder andere Aufnahme. Bleibt nur noch das Problem mit der Landung. Der kleine Koffer ist dafür keine Option. Cecil fliegt Alli zurück zu unserem Standort, “pflückt” sie aus der Luft und Sarah stellt mit einer spezifischen Hebelstellung am Controller die Motoren aus. Gutes Teamwork :)
Den zweiten Wasserfall erreichen wir wieder über einen sehr kurzen Weg. Wandertechnisch hat der “Flora River NP” wohl nicht mehr zu bieten. Noch dazu können wir den Wasserfall vom Ufer aus nur erahnen. Wir lassen Alli zu einer Aufklärungsmission aufsteigen. Der Start erfolgt wieder vom Koffer, doch die Landung findet dieses Mal auf einem Picknicktisch statt. Zwischendurch kann Alli schöne Aufnahmen vom sehr breiten, aber dafür nicht sehr hohen, Wasserfall machen. Also ohne Alli hätte sich der Ausflug hierher wohl eher nicht gelohnt.
Zurück am Parkplatz überlegen wir für einen kurzen Moment hier zu bleiben. Ein Blick auf die sanitären Einrichtungen hält uns jedoch davon ab. Noch dazu währen hier 6,60$ pP/Nacht fällig. Es geht daher zurück über die Gravelroad zum Highway. Unterwegs “spielt” Cecil ein wenig mit dem “bull dust”. Schon von weitem kann man Flächen erkennen, die von sehr feinem Sand bedeckt sind. Fährt man dort hindurch, kann man im Rückspiegel eine regelrechte Staubexplosion bewundern. Das wird niemals langweilig. Allerdings sollte man zusehen, dass die Flecken nicht zu groß sind. Ansonsten kann man auch hervorragend in diesem Pudersand stecken bleiben.
Wir kommen an einer Rest Area vorbei, die uns keinesfalls zum Bleiben animiert. Gut eine Stunde fahren wir weiter zu einem Campingplatz, der bei Wiki-Camps eingetragen ist. Dort angekommen begrüßt uns allerdings ein “Camping verboten”-Schild. Wir müssen weitere 20 Minuten weiter fahen. Dabei haben wir schon seit geraumer Zeit keine Lust mehr zu fahren und noch dazu großen Hunger.
Wir halten unterwegs die Augen offen. Eventuell ist ein Nebenpfad zu erkennen und wir können ein wenig abseits des Highways ein Busch-Camp aufschlagen. Leider ist die Straße fast durchgängig auf beiden Seiten durch Zäune begrenzt. Wir erreichen ein Gravel Pit und parken hinter einem großen Schotterhaufen. Kein Highlight, aber immerhin etwas geschützt von der Straße. Wir essen einen Geburtstags-Schoko-Muffin und schon ist die Welt in Ordnung. Die Kerzen bleiben leider aus, weil es viel zu dolle windet. Aber zumindest ein kurzes Foto-Shooting mit den Geburtstagskindern ist drin.
Nach sehr langer Pause machen wir uns wieder an ein Rätsel. Zuvor haben wir gekniffelt. Cecil hat knapp verloren, obwohl er drei mal einen Kniffel geworfen hat. Anschließend macht Sarah Sport und Cecil schreibt Tagebuch.
Fast könnte man meinen, dass dieser Tag, Cecils 31. Geburtstag, nur ein ganz normaler Tag für uns wäre. Vielleicht ist das so. Wir könnten nichts Schlechtes daran finden. Die Burger, die es zum Abendessen gab, waren wieder einmal perfekt. Wir haben Wasserfälle gesehen, sind mit Alli in ungeahnte Höhen gestiegen und jetzt sitzen wirt hier, satt und zufrieden, unter einem atemberaubenden Sternenhimmel. Und morgen geht das Abenteuer weiter. Es gibt keine normalen Tage... Wir leben den Traum!
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