25.08., Dienstag: Kambolgie Campground - Menschenmassen in Maguk

Die vergangene Nacht war sehr kühl, aber deutlich ruhiger als die vorherige. Den Kühlschrank, der bereits gestern Abend erneut seinen Dienst quittiert hat (oder besser gesagt die Batterie), hätten wir wohl glatt offen lassen können. Dann wäre sein Inhalt jetzt wohl weniger warm. Aber die Lebensmittel scheinen die Nacht überstanden zu haben. Während wir frühstücken, flitzt ein kleines Känguru an unserem Platz vorbei. So beginnt man den Tag doch gerne. 
 
Gegen halb 10 erreichen wir “Yellow Waters”. Ein sehr kurzer Wanderweg führt vom Parkplatz entlang der Straße auf einen kleinen Ponton, der neben ein paar Booten im Wasser schwimmt. In der Ferne können wir Büffel erspähen. Am Ufer sitzen ein paar Vögel und für einen kurzen Moment sichten wir eine Art Wels, der an unserer Plattform vorbeizieht. 
 




Auf dem Rückweg passieren wir eine Gruppe Touristen, die uns von einem Krokodil erzählen, welches man von einem nahen Steg beobachten kann. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Auf dem Weg entdecken wir erneut ein Känguru, welches im hohen Gras neben dem Steg gefressen hat. Doch es springt sofort weg. Keine Chance ein gutes Foto zu bekommen. 
 

Und dann ist da das Krokodil auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses. Mit seinen guten zwei Metern Länge bestimmt kein Riese, aber zu nahe möchte man diesem Exemplar auch nicht kommen. Zwei Pärchen, die vor uns den Steg entlang gehen, entdecken es nicht einmal und laufen einfach weiter. Leicht eingerollt und mit offenem Maul liegt es regungslos dort. Diese aggressiv wirkende Pose nehmen die Krokodile ein, um ihr Gehirn zu kühlen. Das befindet sich direkt zwischen den Augen und den Ohren. Mit dem geöffneten Maul sorgt der ein oder andere Luftzug für Abkühlung. Faszinierend, oder?
 



Die “Cooinda Lodge” ist zu unserer Überraschung nicht geschlossen, so wie fast alles andere im Park. Wir halten hier, um an der Tankstelle etwas Wasser aufzufüllen. Mindestens für den Abwasch kann man dieses Wasser durchaus gebrauchen. Da wir uns mit dem EGR-Ventil ebenfalls noch nicht sicher sein können, hätten wir aber auch nichts dagegen ein wenig Sprit nachzutanken. Allerdings wird an der Tankstelle gerade gebaut. Wir kommen daher weder an Wasser noch an Benzin heran. Zum Glück sind unsere Reservekanister gefüllt und das mit dem Wasser kriegen wir auch irgendwie geregelt. 
 
40 km von der Lodge entfernt, biegen wir nach “Maguk” ab. Ein weiterer Wasserfall, der nur über eine 4WD-Piste erreichbar ist. Trotzdem werden wir unterwegs von Autos mit Trailern und Campervans aufgehalten. Der Parkplatz ist so voll, wie wir befürchtet haben. Ganze Großfamilien machen sich, jeder mit einer Schwimmnudel unter dem Arm, auf den Weg zum Wasser. Wir erwarten das Schlimmste.
Zu unserer Freude ist es dann gar nicht so voll, wie befürchtet. Wir schwimmen bis zum Wasserfall und für einen kurzen Moment könnte man sich einbilden ganz allein an diesem wunderschönen Ort zu sein. Cecil hat leider die GoPro vergessen. Doch so können wir dieses Erlebnis einmal ohne jegliche Ablenkung genießen. Die mit Schwimmnudeln bewaffnete Armee, die wir auf dem Herweg überholen konnten, reißt uns aus dieser Idylle. Für uns das Zeichen für den Rückzug. 
 

Ohne Verkehr geht der Rückweg zum Highway deutlich schneller. Mit gut 80 km/h fliegen wir förmlich über die Corrugations. Der “Bukbukluk Lookout”, den wir auf unserem weiteren Weg mitnehmen, ist nach einem sehr kurzen Fußmarsch erreicht und kann uns nicht sonderlich beeindrucken. 
 

Allerdings müssen wir auf dem Weg feststellen, dass uns die Strapazen von gestern doch noch deutlich spürbar in den Knochen stecken. Wir einigen uns daher darauf unseren Stellplatz für die kommende Nacht heute etwas früher anzusteuern. 
Schon morgen werden wir unsere letzte Station im “Kakdu NP” erreichen: die “Gunlom Falls” und die dazugehörigen “Yurmikmik-Walks”. Leider müssen wir bereits auf dem Weg zum Campingplatz erneut einen Einschnitt in unsere Planung hinnehmen. Der obere Bereich der “Gunlom-Falls” ist auf Wunsch der traditionellen Eigner des Landes temporär gesperrt. Eine herbe Enttäuschung. Immerhin soll das dortige Wasserbecken spektakulär sein. Ähnlich eines modernen “Infinity-Pools”. Davon werden wir wohl nur die Bilder in den zahlreichen Prospekten aus dem i-Site zu sehen kriegen. Schade. Immerhin können wir noch zum unteren Pool. Aber dazu morgen mehr. Jetzt heißt es erstmal entspannen und die übliche Nachmittagsroutine aufzunehmen.



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