18.08., Dienstag: Beatrice Hill Parking Area - Die Reißverschlussverschluss-Jagd
Die Einkaufs- und ToDo-Liste ist lang. Heute wird Darwin unsicher gemacht. Den ersten Schrottplatz an der Stadtgrenze erreichen wir bereits gegen 09:45 Uhr, nach einer knappen Stunde Fahrt. Einen Ersatz für unser defektes EGR-Ventil kriegen wir hier leider nicht. Auch bei Schrottplatz Nr. 2 schaut es schlecht aus. Einer der Mechaniker will sich jedoch mal den Motor anschauen. Eventuell haben sie ein Ersatzteil von einem anderen Wagen das passt. Wir warten eine gefühlte Ewigkeit, nur um dann zu erfahren, dass nichts zu finden war. Unsere letzte Chance ist “City Wreckers”, ein paar Kilometer weiter. Wieder müssen wir kurz warten. Der Chef des Ladens ist die ganze Zeit mit seinem Mittagessen beschäftigt, während sich einer der Mitarbeiter ganz gemütlich zunächst eine Zigarette dreht, bevor er sich hilfsbereit zeigt. Nachdem wir mittlerweile bereits einige Schrottplätze gesehen haben, kann man sagen: Hier darf man ganz offiziell auch mal eine ruhige Kugel schieben. Cecil folgt dem kurz gewachsenen Typen auf den Hinterhof. Seine Haare sind zu einem langen Pferdeschwanz gebunden, der Körper mit Tattoos versehen. Dazu lässig die Zigarette im Mundwinkel und der Schweiß, der aus jeder Pore kommt. Es ist aber auch wieder ein verdammt heißer Tag. Auf dem Platz stehen bestimmt 5-6 Jackaroos. Leider handelt es sich nur bei zwei Exemplaren um einen Benziner, wie auch Koby einer ist. Diesel-Fahrzeuge verfügen zwar auch über ein entsprechendes Ventil, aber diese sind untereinander nicht kompatibel.
Wir blicken unter die Motorhaube des ersten Wagens. Das Ventil wurde bereits ausgebaut. Jetzt wird es wirklich eng. Beim Zweiten, ist das Ventil zum Glück noch vorhanden. Es wehrt sich zwar vehement gegen den Ausbau, doch gibt irgendwann nach. Zurück im Büro, der Chef isst immernoch, werden stolze 110$ für das Teil aufgerufen. Für das letzte hätten wir nur 60$ bezahlt, gibt Cecil zu bedenken. Kurzes Gemurre, dann geht der Chef immerhin auf 88$ runter.
Zurück bei Koby stellt Cecil fest, dass das Ventil super verdreckt ist. Da sehen unsere “Alten” besser aus. Hoffentlich haben wir uns da nicht über den Tisch ziehen lassen. Am liebsten würde Cecil das Ventil direkt einbauen, doch Sarah muss so dringend auf Toilette, dass wir schnell weiter müssen.
Mit etwas überhöhtem Tempo rasen wir zu Bunnings. Immer eine gute Adresse, wenn man auf der Suche nach einer recht gepflegten Toilette ist. Oder es einfach dringend nötig ist ;) Um die ganze Sache in Wohlgefallen aufzulösen, kaufen wir einen neuen Hammer. Dieses Mal aus Metall. Unser Gummihammer löst sich bereits langsam auf.
Bei “Supercheap Auto” erklärt Cecil einem der Mitarbeiter unser Problem mit der Batterie. Sie lädt offensichtlich nicht mehr ausreichend. Das Testgerät zeigt jedoch keinen Fehler an. Wir könnten die Batterie zum Hersteller schicken, damit der einen genaueren Blick darauf wirft. Das würde allerdings gute zwei Tage dauern. So viel Zeit haben wir nicht.
Nach einem Telefonat mit dem Hersteller wird uns weiß gemacht, dass der Controller im Solarpanel nur bis zu einer bestimmten Voltzahl lädt. Die Spannung hat jedoch wenig mit der verfügbaren Kapazität zu tun. Ein Entladen der Batterie scheint damit unausweichbar. Doch wir werden beruhigt. Wir können die Batterie im Laden vor Ort laden lassen. Unter der Voraussetzung, dass in Zukunft genügend Solarenergie zur Verfügung steht, sollte die Batterie auf einem konstanten Level bleiben. Zum Ladenschluss können wir unsere Batterie wieder abholen.
Direkt nebenan betreten wir eine BCF-Filiale (BCF = Boating, Camping, Fishing). Hauptsächlich suchen wir nach einem Mückennetz. Unsere Wahl fällt auf ein Exemplar, welches im Grunde für ein Queen-Size-Bett gedacht ist. Doch wir können es sicher für unsere Zwecke hinbiegen. Neben dem Mückenschutz erstehen wir ein Paar Heringe für stolze 3$ pro Stück. Erfolglos suchen wir zudem nach einem günstigen Tritt für Sarah (damit sie endlich wieder ohne Mühe an den Besteckkasten kommt) und einer isolierenden Hülle für den Kühlschrank.
Wir landen irgendwann bei “Spotlight” und erkundigen uns nach einem Ersatz für unseren kaputten Reißverschluss. Einen Reißverschlussverschluss in einer solchen Größe führen sie hier jedoch nicht. Um wenigstens die Zelt plane wieder instand zu setzen, kaufen wir ein paar dicke Nadeln. Sarah er steht außerdem ein kleines Heftchen mit verschiedenensten Strickanleitungen.
Unsere Einkaufstour setzen wir bei “BigW” fort. Cecil ersteht eine neue Badehose. Die ist vielleicht ein wenig zu kurz, aber immerhin rutscht sie nicht und die Farbe ist schön. Dazu gibt es ein paar neue Flip Flops für wenig Geld. Sarah schaut ebenfalls, aber findet leider nichts in einer Größe, die klein genug ist. Völlig überraschend können wir allerdings ein 4er-Pack Plastikteller für läppsiche 2$ erstehen. Zwei in einem dunklen Blau; zwei in einem türkisen Farbton. Von den schweren Tellern aus Porzellan können wir uns daher demnächst trennen.
In der Hoffnung hier ein paar Treter für Sarah zu erstehen, halten wir kurz darauf noch bei Kmart. Es landen zwei Schlüpper und neue Latschen im Korb. Auf der praktischen Seite erstehen wir drei 3er-Packs Butangas für unseren Kocher. Wir wollen da lieber auf “Nummer Sicher” gehen.
Nachdem wir uns in einer Drogerie mit neuem Mundwasser, Deo und ein paar Einwegrasierern ausgestattet haben, wollen wir uns einen “echten” Burger gönnen. Doch alle Restaurants, die einen guten Burger versprechen, befinden sich im Zentrum. Hin und zurück bräuchten wir locker 40 Minuten. Noch dazu käme die Wartezeit und das Essen an sich. Die Uhr zeigt kurz nach 4. Die Geschäfte, darunter “Supercheap Auto”, von denen wir noch unsere Batterie einsammeln müssen, haben nur bis 17:30 Uhr auf. Etwas geknickt müssen wir uns eingestehen, dass wir das heute wohl nicht mehr schaffen.
Nachdem wir uns in einer Drogerie mit neuem Mundwasser, Deo und ein paar Einwegrasierern ausgestattet haben, wollen wir uns einen “echten” Burger gönnen. Doch alle Restaurants, die einen guten Burger versprechen, befinden sich im Zentrum. Hin und zurück bräuchten wir locker 40 Minuten. Noch dazu käme die Wartezeit und das Essen an sich. Die Uhr zeigt kurz nach 4. Die Geschäfte, darunter “Supercheap Auto”, von denen wir noch unsere Batterie einsammeln müssen, haben nur bis 17:30 Uhr auf. Etwas geknickt müssen wir uns eingestehen, dass wir das heute wohl nicht mehr schaffen.
Stattdessen gibt es Fastfood. Am Tresen von “Hungry Jacks” sind wir zunächst ein wenig überfordert. Als kleine “McDonalds”-Kinder müssen wir uns zunächst in dieser neuen Welt zurecht finden. Der “Whopper” ist geschmacksmäßig sehr mit einem “Royal TS” zu vergleichen. Nur größer. Wir sind daher zumindest satt.
Der Tag in Darwin war bisher schon stressig, aber auch recht erfolgreich. Als letztes gilt es das Problem mit unserem Reißverschluss zu lösen. Wir starten eine erneute Recherche und finden einen Laden, der offiziell “Adventure Kings”-Artikel vertreibt. Ladenschluss ist 17 Uhr und wir haben es aktuell 16:15 Uhr. Nichts wie los!
Wir landen mitten im Berufsverkehr. Gegen 16:40 Uhr stehen wir vor einem Laden, der wohl schon seit längerer Zeit dauerhaft geschlossen ist. Etwas frustriert, aber doch noch mit ein wenig Hoffnung, halten wir auf dem Weg zu “Supercheap Auto” Ausschau nach einem alternativen Gechäft. Bei einem Ausstatter für 4x4-Zubehör werden wir nicht fündig. Die Verkäuferin gibt uns allerdings einen heißen Tipp. In der Stadt soll es einen Laden geben, der sicher solche Zipper im Sortiment hat. Das Gechäft heißt “Canvas Man” oder “Canopy Man”. Ganz sicher ist sie sich offensichtlich nicht. Doch da hier gegen 17:30 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden, verfolgen wir diese Spur. Es wird langsam stressig.Von außen sieht das Geschäft leer und abweisend aus. Ohne Hoffnung zieht Cecil am Türgriff, der völlig überraschend nachgibt und die Schiebetür öffnet. Der etwas ältere Mann, der kurz darauf am Tresen auftaucht, versteht das Problem sofort. Endlich mal ein Mann mit Ahnung. Nur kann er nicht garantieren, dass sein Zipper bei uns passt. Cecil fragt kurzerhand, ob er es einfach mal probieren könnte. Kein Problem.
Völlig überhastet lösen wir die Sicherungen am Reißverschluss. Doch wir kriegen den neuen Reißverschlussverschluss partou nicht eingefädelt. Die Größe passt. Es liegt ganz klar an uns. Da wir nur noch ca. 10 Minuten haben, um die Batterie von “Supercheap” abzuholen, wollen wir das Teil einfach kaufen und ein anderes Mal in Ruhe anbringen.
Cecil geht zurück in den Laden, um das Ding zu erwerben. Es dauert eine Weile, bis sich jemand hinter den Tresen bemüht. Das Teil soll 2$ kosten. Kurz kramt Cecil im Portmonaie, doch er findet nur noch 1$ darin. “Ist auch okay”, meint sein Gegenüber. Mit einem breiten Grinsen kommt Cecil wieder bei Sarah und Koby an. Es wird langsam.
Cecil geht zurück in den Laden, um das Ding zu erwerben. Es dauert eine Weile, bis sich jemand hinter den Tresen bemüht. Das Teil soll 2$ kosten. Kurz kramt Cecil im Portmonaie, doch er findet nur noch 1$ darin. “Ist auch okay”, meint sein Gegenüber. Mit einem breiten Grinsen kommt Cecil wieder bei Sarah und Koby an. Es wird langsam.
Als wir bei “Supercheap Auto” ankommen, sind sie im Grunde schon dabei die Pforten zu schließen. Das Sichtfenster unserer Batterie zeigt weiterhin “recharge” an. Aber das war im Grunde klar, nach gerade mal 5 Std. Ladezeit. Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als die Batterie zu einer anderen Zeit ein wenig länger laden zu lassen. Am besten über 24h.
Es ist 17:30 Uhr. Die magische Grenze ist erreicht. Ab jetzt hat kein Geschäft mehr offen. Außer die großen Suermärkte. Schnell und routiniert kaufen wir alles nötig für die nächsten Tage ein. Sogar Cookies können wir erstehen.
Während wir einräumen, merken wir, dass wir den falschen Saft gegriffen haben. Statt “Apple-Mango”, unserem Lieblingssaft, ist ein “Breakfast-Juice” im Korb gelandet. Für uns bricht eine Welt zusammen. Wir haben uns so sehr auf diesen Saft gefreut. Doch jetzt ist es wie es ist. Embrace it.
Wir sitzen wieder im Auto. Die Sonne ist bereits untergegangen. Cecil versucht noch auf die Schnelle ein “Drohnen-Permit” zu beantragen. Für die kommenden Nationalsparks wäre es hilfreich, wenn er nicht illlegal fliegen müsste. Das Formular ist abgesandt. Ab jetzt dauert es bis zu fünf Werktage, bis eine Antwort zu erwarten ist.
Unseren Weg zum Campingplatz müssen wir durch die Dunkelheit zurücklegen. Cecil startet den Wagen und schaltet das Licht ein. Die Anzeigen leuchten für einen kurzen Moment auf, dann ist alles schwarz. Klasse! Jetzt ist wohl auch noch eine Sicherung durchgebrannt und die Beleuchtung des Armaturenbretts streikt. Sarah hilft mit ihrem Handy aus und Cecil schaltet daraufhin den Tempomat ein.
Es ist 17:30 Uhr. Die magische Grenze ist erreicht. Ab jetzt hat kein Geschäft mehr offen. Außer die großen Suermärkte. Schnell und routiniert kaufen wir alles nötig für die nächsten Tage ein. Sogar Cookies können wir erstehen.
Während wir einräumen, merken wir, dass wir den falschen Saft gegriffen haben. Statt “Apple-Mango”, unserem Lieblingssaft, ist ein “Breakfast-Juice” im Korb gelandet. Für uns bricht eine Welt zusammen. Wir haben uns so sehr auf diesen Saft gefreut. Doch jetzt ist es wie es ist. Embrace it.
Wir sitzen wieder im Auto. Die Sonne ist bereits untergegangen. Cecil versucht noch auf die Schnelle ein “Drohnen-Permit” zu beantragen. Für die kommenden Nationalsparks wäre es hilfreich, wenn er nicht illlegal fliegen müsste. Das Formular ist abgesandt. Ab jetzt dauert es bis zu fünf Werktage, bis eine Antwort zu erwarten ist.
Unseren Weg zum Campingplatz müssen wir durch die Dunkelheit zurücklegen. Cecil startet den Wagen und schaltet das Licht ein. Die Anzeigen leuchten für einen kurzen Moment auf, dann ist alles schwarz. Klasse! Jetzt ist wohl auch noch eine Sicherung durchgebrannt und die Beleuchtung des Armaturenbretts streikt. Sarah hilft mit ihrem Handy aus und Cecil schaltet daraufhin den Tempomat ein.
Um 20:30 Uhr erreichen wir den einzigen freien Campground zwischen Darwin und dem Kakadu NP. Wir sind daher überrascht, dass nur zwei weitere Camper vor Ort sind. Schon während wir das Zelt aufbauen, werden wir von blutrünstigen Mücken attackiert. Wir sind eh zu fertig und lassen uns bereitwillig in unser Dachzelt zurückdrängen. Immerhin schaffen wir es noch eine Folge zu gucken, bevor wir schlafen.
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