22.07., Mittwoch: Reid River Rest Area - Jahrestag

Zum Frühstück gibt es endlich wieder Rührei. Nach immerhin einem Tag Pause. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier…
Im Anschluss bereiten wir alles für den Waschtag vor. Wir beide wechseln nochmal komplett unsere Anziehsachen und ziehen das Bettzeug ab. Währenddessen bieten uns drei deutsche Touristinnen den perfekten Stoff zum Lästern. Erst gestern am späten Abend angekommen, haben sie so dicht zwischen zwei Campern geparkt, dass es jedem normalen Menschen unangenehm gewesen wäre. Dazu sind sie jetzt am Morgen sehr laut. Seltsam ist auch, dass sie zwar ein Penthouse haben, doch es nicht mal ausgefahren haben. Stattdessen haben sie lieber im Auto geschlafen. Da es das gleiche Gefährt ist, was wir auf unserer letzten Reise gemietet haben, wissen wir, dass dieses Penthouse einen nicht unerheblichen Preisaufschlag kostet. Zu guter Letzt stellen wir fest, dass sie auch noch ewig mit Schminken und Aufbretzeln verbringen. Wir sind fassungslos. Zum Glück haben wir eigene Probleme ;) 
Wir fahren zu einer Laundry in Townsville, die zwar etwas weiter entfernt ist, aber laut Campermate günstiger. Unterwegs stellen wir fest, dads heute unser 5. Jahrestag ist. Wie romantisch, den Tag im Waschsalon zu verbringen. Wir nehmen es mit Humor und wollen es irgendwann gebührend nachholen. 
Vor der Wäscherei können wir problemlos parken und sogar Geld wechseln. Es ist zwar nicht so günstig, wie wir nach den Kommentaren bei Campermate vermutet hätten, doch nochmal einen anderen Salon ansteuern, darauf haben wir auch keine Lust. Es hat sich eine ganze Menge angesammelt. Wir brauchen eine mittlere Maschine für 8$ und eine große für 12$. Während des 25-minütigen Waschprogramms schreibt Cecil Stichpunkte und Sarah Postkarten. Den Trockner füttern wir anschließend mit 4$ für 32 Minuten. Wieder wird nicht alles beim ersten Anlauf trocken. Was schon fertig ist packen wir, mangels Alternativen, in Mülltüte (saubere natürlich), der Rest geht für weitere 8 Minuten in den Trockner. Währenddessen regnet es immer wieder heftig. Das Gröbste können wir allerdings in der Wäscherei aussitzen. Endlich ist alles trocken und das Auto voller Mülltüten mit frischer Wäsche. Wegen des Wetters muss das einsortieren in die Boxen auf später verschoben werden.
Kurz darauf stehen wir bei Bunnings (Baumarkt) am Service-Schalter und versuchen unser ungenutztes Material vom Solarpanel-Projekt zurückzugeben. Bei einem Winkel haben wir ein Loch aufgebohrt und bei mehreren anderen die Etiketten abgepult. Die junge Dame hinter dem Tresen schaut jedoch so gut wie gar nicht hin und wir bekommen für alles ohne ein Murren den Kaufpreis zurückerstattet. Im Gegenzug kaufen wir zwei Gummi-Spannseile. Mit diesen können wir das Boogy-Board “Ody” unter dem Dachzelt fixieren.
Nachdem wir bei Woolworths unseren Wocheneinkauf erledigt haben, gehen wir unser Vorhaben den Mount Halifax zu besteigen erneut durch. Sarah hat nochmal etwas recherchiert. Die 10 Kilometer sind rein von der Länge her auf den ersten Blick sehr gut machbar. Doch schon die Angabe das man 5-10 Stunden für diese Strecke einplanen soll, macht uns stutzig. Laut mehrerer Kommentare soll der Weg äußerst steil und selbst bei guten Bedingungen beschwerlich sein. Von guten Bedingungen können wir nur träumen. Der Wetterbericht sagt das es noch bis 3 Uhr nachts weiter regnet. Man kann daher davon ausgehen, dass der Track im Schlamm versinkt. Schlussendlich müssten wir noch heute im Regen Sandwiches vorbereiten. Für ein ordentliches Frühstück wäre morgen keine Zeit. Alles in allem scheint die Wanderung zwar genau nach unserem Geschmack zu sein, doch das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Zudem wollen wir nicht schlecht vorbereitet aufbrechen. Auf halber Strecke zum Gipfel umdrehen zu müssen, wäre wohl noch schlimmer als es gar nicht erst zu probieren. Schweren Herzens entscheiden wir uns die Wanderung ausfallen zu lassen. 
 
Da uns jetzt nichts mehr an der Küste hält, setzen wir unseren Weg direkt nach Westen fort. Auf dem Weg ins Northern Territory warten noch der Porcupine und der Boodjamulla NP auf uns. Dort wird unsere Wanderlust ganz sicher wieder befriedigt. Einen Platz für die Nacht finden wir nach einer guten Autostunde von Townsville, eine Rest Area etwa 50 Meter vom Highway entfernt. Der ist aber nicht sehr stark befahren und wir zudem schon einiges schlechteres gewohnt. Für eine Nacht wird es passen.
 
 
Der Regen hat noch immer kein Erbarmen mit uns. Das Abendessen gibt es daher wieder im Schutz unseres kleinen Unterstands vom Dachzelt. Die Wäsche muss wohl noch einen Tag warten. Wir haben heute kein Lust mehr auf das nasse Regenwetter, schnappen uns Nachos und gehen hoch ins Zelt. Nachdem wir “Mrs. Maisel” beendet haben, sind wir mit der Serie “Dark” in ein deutlich anderes Genre eingetaucht. Diese deutsche (!) Netflix-Serie ist deutlich im Krimi-Mistery-Sektor anzusiedeln. Etwas nervig ist am Anfang die deutsche Sprache. Teilweise wirkt es wie schlecht synchronisiert, obwohl deutsch der O-Ton ist. Dazu sind wir nicht sicher, ob es uns etwas zu surreal ist. Doch wir geben dem Ganzen eine Chance.
Nachdem wir uns für Toilette und Zähneputzen nochmal aus dem Zelt gequält haben, lesen wir noch ein wenig. 
 

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