02.07., Donnerstag: New Italy Rest Area - Familien-Zuwachs
Die Nacht war wie erwartet ruhig und zu unserer Freude (bis auf das Kühlschrank-Problem ;)) nicht sehr kalt. Nach dem Frühstück überlegen wir erneut, wie wir den noch verfügbaren Platz auf dem Autodach nutzen könnten. Ein zusätzliches Solarpanel wäre schon nützlich. Dieses würde die Batterie laden, wenn das mobile Panel nicht zur Verfügung steht. Zum Beispiel während wir fahren, wandern oder einfach mal am Strand liegen. Zudem hätten wir so wahrscheinlich genug Energie, um, in Kombination mit einem entsprechenden Spannungswandler, auch mal den Laptop zu laden. Günstig wird das wahrscheinlich nicht, aber wir hätten einige Probleme weniger. Zudem kriegen wir einen Teil der Kosten eventuell beim Verkauf von Koby wieder rein. Aber an diesen Tag wollen wir jetzt noch gar nicht denken.
Bevor wir dieses Projekt angehen, gönnen wir uns heute einen weiteren Tag am Strand. Während wir alles abfahrbereit machen, werden wir von unserem Camper-Nachbarn zugetextet. Viele Camper scheinen einen erhöhten Redebedarf zu haben, nachdem sie wochenlang nur mit Frau und Hund auf engstem Raum gelebt haben. Mitten in unserem Prozess des Einpackens, eröffnet er unvermittelt das Gespräch und hört dann für gute 15 Minuten nicht auf zu reden. Ein recht einseitiges Gespräch, aber das stört ihn nicht weiter. Wir sind froh, als der etwas nervös werdende Hund ihn zum weitergehen bewegen kann. Übrigens hat uns derselbe Mann gestern schon während des Kochens seine Lebensgeschichte erzählt. Also er hatte echt Redebedarf ;)
Wir fahren erneut nach Evan's Head und checken dieses Mal den Main Beach aus. Dort befindet sich, neben einem breiten Sandstrand, noch ein nett aussehendes Kaffee. Bereits jetzt spielen wir mit dem Gedanken uns dort später eine Portion Pommes zu holen. Es ist noch sehr früh und wir sind noch nicht so richtig in der Stimmung uns faul an den Strand zu fletzen. Mit dem Auto geht es daher ein kleines Stück zurück in den Ort. Wir schlendern die Hauptstraße entlang und stöbern ein wenig durch die Läden. Da die Straße nur etwa 100 Meter lang ist, sind wir dementsprechend schnell durch. Highlight ist ein etwa 15-köpfiges Damen-Kränzchen auf der Terrasse eines Cafes. Alle bereits fortgeschrittenen Alters, einheitlich in rot und lila gekleidet und mit Hüten besetzt. Ein herrliches Bild.
Wieder zurück am Strand fällt uns erst jetzt eine Flughund-Kolonie in den Bäumen direkt am Parkplatz auf. Anscheinend kommen sie langsam alle von der nächtlichen Futter-Tour zurück. Da wird laut kreischend um den besten Platz im Baum gekämpft und die ein oder andere Mahlzeit bereits wieder ausgeschieden. Die Geräusch-Kulisse ist enorm und der Gestank teilweise ebenso. Trotzdem sind wir auch von dieses Tieren wieder fasziniert und versuchen für eine gute Aufnahme so dicht es geht heranzukommen.
Im Strand-Cafe kauft sich Sarah einen Mango-Shake. Dieser ist leider eine solche Enttäuschung, dass wir uns entscheiden das Risiko für ein späteres Pommes-Fiasko gar nicht erst einzugehen. Wieder verbringen wir die ersten Minuten am Strand damit die Surfer im Wasser zu beobachten. Doch schon bald darauf entdeckt Cecil etwas noch viel Spannenderes: Delfine. Erst nur sporadisch und ganz sicher kann er auch nicht sagen, ob es sich wirklich um Delfine handelt. Mit Hilfe des Fernglases lassen sich dann aber eindeutige Sichtungen machen.
Neben lesen und stricken verbringen wir noch ein wenig Zeit damit, nach News rund um die Grenzöffnung von Queensland zu suchen. Jeder Einreisende muss eine sogenannte “border declaration” ausfüllen. Mittels dieser erklärt man hauptsächlich, dass man sich während der letzten 14 Tage nicht in Victoria aufgehalten hat. Nach dem erneuten Ausbruch in Melbourne wird Reisenden aus dieser Region der Grenzübergang verwehrt. Ob wir dieses Dokument online ausfüllen können oder erst direkt an der Grenze, finden wir leider nicht heraus. Immerhin scheint unser Weg nach Queensland schon bald frei zu sein und ohne Probleme gelingen.
Nach einem zweiten Sprung in die Fluten duschen wir uns am Café ab und wollen uns anschließend auf den Rückweg zur New Italy Rest Area machen. An ein paar Mülltonnen, nur wenige Meter von der Dusche entfernt, lehnt ein Boogy-Bord. Da wirft Cecil ein genaueren Blick drauf. Wie erwartet, ist es etwas lediert, aber nichts, was sich nicht mit ein wenig Klebeband richten lässt. So ein Bord kostet im Laden gute 50 $. Einen Versuch ist es daher in jedem Fall wert. Vielleicht bekommt unsere kleine Familie bald Zuwachs in Form eines Boogy-Boards.
Zurück auf unserem Stellplatz von letzter Nacht, rätseln wir ein wenig bevor es ans Abendessen geht. Während Sarah strickt und Cecil Tagebuch schreibt, füllt sich der Platz wieder. Heute kommen sogar ein paar Autos an, deren Fahrer ihre Zelte auf dem kalten Boden aufschlagen müssen. Wir sind in diesen Momenten sehr froh unseren Koby mit Dachzelt zu haben. Und im Vergleich zu dem Pärchen auf der anderen Seite des Parkplatzes, haben wir unser Dachzelt schnell und routiniert aufgebaut.
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