26.12., Samstag: Glen Mervyn Dam - Unser Freund: “Adrenalin”

In der Nacht ist ein ungemütlicher Wind aufgekomemen. Wir haben uns dagegen mit Kapuzen und Schlafmützen gewappnet, doch es bleibt unangenehm frisch. Obwohl die letzten Tage eher entspannt verliefen, sind wir trotzdem total platt heute morgen. Gekonnt ignorieren wir daher alle Wecker, bis wir uns gegen halb 8 endlich aufraffen können. Der Kühlschrank ist aus und die Batterie zeigt nur noch 3,2V, ein absoluter Tiefstand. Für ein paar Minuten schließen wir den Kühlschrank an die Batterie von Koby an. 19 Grad zeigt der Bildschirm. Das ist nicht gut!
Bevor wir frühstücken, macht Sarah Sport. Cecil beschäftigt sich damit, sämtliche Flüssigkeiten, die Koby benötigt, nachzufüllen und beginnt anschließend den Kofferraum aufzuräumen. Als Sarahs Workout beendet ist, steigt sie mit ein und schon bald herrscht wieder halbwegs Ordnung. Nebenbei können wir beobachten, wie unser Nachbar sein Boot aus dem Wasser holt. Es sieht ganz danach aus, als würden sie heute abreisen. Wir ärgern uns erneut tierisch das Angebot von gestern ausgeschlagen zu haben. Eine weitere Gelegenheit eine Runde über den See zu drehen, bekommen wir anscheinend nicht. Verfluchte Sprachbarriere.
Etwas geknickt machen wir uns ans Frühstück und haben nun doch ein erstes Opfer zu beklagen. Der Rest Toastbrot ist flächendeckend verschimmelt. Unsere Laune hebt das natürlich nicht gerade. Dafür sorgt später die Musik von Frank Schöbel, die wir zum Abwasch auflegen. 
 
Im heutigen Knallbonon waren alle Puzzleteile enthalten :)
 
Den Großteil des Tages verbringen wir heute mit weiteren Aufräumaktionen und lesen. Zwischendurch flitzen wir immer wieder kurz ins Wasser, sobald es uns unter dem Awning zu heiß wird. Die Sonne hat die Kühle der Nacht erfolgreich verdrängt und die Temperatur ist mühelos auf über 30 Grad geklettert. Nachdem Cecil einen weiteren Blogeintrag geschrieben hat, macht sich Sarah umgehend daran diesen zu Posten.
 
 
Zu unserer Freude sind die Nachbarn nicht abgereist und das Boot ist schon wieder im Wasser. Offensichtlich war nur eine kleine Reparatur an Land fällig. Am späten Nachmittag springt Cecil über seinen Schatten und geht rüber. Das Missverständnis von gestern ist schnell aufgeklärt und wir sind weiterhin herzlich eingeladen. Bei der nächsten Runde können wir dabei sein. Wir haben kaum unsere Badesachen angezogen, da bekommen wir auch schon ein Zeichen, dass es losgehen kann. 
Wenig später stehen wir mit Schwimmwesten aufgestattet am Ufer. Kurz bekommen wir eine Einweisung in die wichtigsten Handzeichen. Im Grunde sind es nur drei. Mit der flachen Hand auf den Kopf tippen bedeutet: “Wir wollen zurück ans Ufer”. Daumen runter heißt: “Langsamer” und Daumen hoch: “Schneller”. Wir sind sicher, dass wir einzig das letzte Zeichen benötigen werden. Auf dem Bauch liegend, machen wir es uns auf einer Art Luftmatratze so bequem wie es geht. An ein paar Schlaufen können wir uns festhalten. Dann geht es auch schon los. 
Das Boot hat ordentlich Power. Auf der Luftmatratze zischen wir regelrecht über das Wasser. Trifft man auf Wellen der anderen Boote, hebt man schon ganz ordentlich ab. Da heißt es, gut festhalten. Vor allem in den Kurven ist das leichter gesagt als getan. Oft liegen wir nach einer Kurve nur noch halb auf der Matratze und das nur wenn es gut läuft. Mehr als einmal können wir uns gar nicht mehr halten. Bei so hohen Geschwindigkeiten ist das Wasser beim ersten Aufprall fast steinhart. Doch irgendwie machen sogar die Abflüge Spaß. Mit vereinten Kräften hieven wir uns jedes Mal zurück auf das Biscuit und es kann weiter gehen. 
Schneller als es uns lieb ist, geht es zurück ans Ufer. Das hat großen Spaß gemacht und wir können unseren netten Nachbarn gar nicht genug danken. Wir werden gefragt, ob wir morgen auch noch da sind. Klingt ganz so, als könnten wir dann nochmal eine Runde drehen. Spontan entscheiden wir noch zu bleiben. Voll mit Adrenalin und Glücksgefühlen gehen wir dann zurück zu unserem Camp. 
Die Sonne ist schon dabei unterzugehen und es frischt wieder auf. Schnellstmöglich wechseln wir in trockene Sachen. Sarah versucht anschließend mit ihrer Familie zu skypen. Doch die Verbindung ist zu schlecht für ein längeres Gespräch. Trotzdem schön alle mal wieder gesehen zu haben. Danach ist es auch schon Zeit fürs Abendbrot. Die drei Runden über den See haben uns ziemlich hungrig gemacht. 
Es gibt wieder Kartoffeln mit Quark. Wir öffnen die Dose mit den Kartoffeln und die wirken etwas schmierig. Allerdings riecht oder sieht man ansonsten nichts. Wir beschließen sie anzubraten und dann sollte das schon gehen. Beim Quark sieht die Sache anders aus. Der riecht säuerlich und ein Geschmackstest bestätigt unsere Befürchtung. Der Quark ist schlecht geworden. Das hätten wir mal checken sollen, bevor wir Gas verschwenden. So richtig übel wird es dann beim Gurkensalat. Auf der Zunge sorgt der für ein Prickeln, was bestimmt nichts Gutes bedeutet. Durch das anbraten sind auch die Kartoffeln nicht besser geworden und so landet leider alles im Müll. 
Cecil ist daraufhin der Appetit vergangen. Sarah wärmt sich schnell eine fertige Suppe auf. Gelbe Linsen sind da hauptsächlich drin. Schmecken tut es leider gar nicht und auch die Konsistenz ist irgendwie gewöhnungsbedürftig. Trotz dieses Fiaskos versuchen wir unsere gute Laune zu bewahren. Kurz entschlossen setzen wir einen Topf mit Glühwein auf. Das wärmt gut von Innen und hilft sicher dabei unsere Laune oben zu halten. Tatsächlich halten wir es mit Hilfe des Glühweines noch eine ganze Weile draußen aus. Als der Topf leer ist, gehen wir schnell hoch ins Zelt und unter unsere Decken. 
 
Lichterketten-Romantik
 
Eine Folge unserer Serie ist aber schon noch drin. Sarah wacht mitten in der Nacht auf, weil der Wind ziemlich heftig am Awning rüttelt. Alleine kann sie es nicht einpacken, möchte Cecil aber nicht wecken. Sie lässt sicherheitshalber die Teleskopstangen herunter. Hoffentlich hilft das ein wenig. Aber ansonsten haben wir ein Nacht mit tollen Träumen, in denen wir noch einige Runde auf dem See drehen.

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