15.08., Samstag: Robin Falls - Rascheln im Laub
Entgegen unserem festen Vorhaben kommen wir nicht so gut aus dem Bett. Nach dem Frühstück und dem Abwasch ist es bereits 8 Uhr. Bis 10 Uhr müssen wir den Platz verlassen haben. Unser Vorhaben erneut zum “Upper Pool” zu wandern und dort ganz allein zu sein, müssen wir wohl verschieben und zunächst auf die Day-Use-Area umparken. Alleine sind wir dann am Wasserfall bestimmt nicht mehr. Und das alles nur, weil wir mal wieder länger gedöst haben als gewollt.
Gegen 9 Uhr starten wir vom Parkplatz außerhalb des Campgrounds. Der Pool ist bereits von zwei Familien besetzt und die Sonne steht deutlich schlechter als gestern Nachmittag, denn der Wasserfall liegt noch im Schatten. Besser wären wir doch gleich gestern baden gegangen. Dieses Mal haben wir wirklich alles falsch gemacht. Selbstmitleid bringt uns jetzt aber auch nicht weiter. Wir reißen uns zusammen und ignorieren die anderen Menschen, so gut es geht. Wir versuchen gegen den Strom bis direkt an den Wasserfall zu schwimmen, machen Arschbomben von kleineren Felsvorsprüngen und genießen es einfach.
Im Anschluss fahren wir los zu den “Robin Falls”. Wir sind beide recht müde. Besonders im Falle des Fahrers ist das natürlich mehr als ungünstig. Doch wir schaffen es ohne Sekundenschläfe und unbeschadet zunächst zu einer Rest Area, an der wir unseren Müll loswerden können, und dann auch zu den “Robin Falls”. Obwohl es bereits recht voll ist, finden wir einen Platz in der Sonne. Das Solarpanel ist damit versorgt. Um maximalen Schatten für uns zu schaffen, bauen wir direkt Zelt und Awning auf. Die Hitze ist trotzdem fast unerträglich. (Es klingt jetzt wieder so jammernd hier, aber wir wollen hiermit klarstellen, lieber die Hitze als die bittere Kälte!) Nach einer kurzen Stärkung machen wir uns daher auf zum Wasserfall. Wenn wir schon schwitzen, können wir uns auch dazu bewegen.
Wir folgen einem nicht ausgeschilderten Pfad entlang des kleinen Bachs. Der ist im weiteren Verlauf plötzlich trocken. Das Wasser scheint aus einem Nebenfluss gekommen zu sein. Eine gewisse Skepsis steigt in uns auf, ob wir überhaupt einen Wasserfall zu Gesicht bekommen. Leider bestätigen sich unsere Befürchtungen. Die Felsformationen, die wohl zu besseren Zeiten die Basis für die “Robin Falls” bilden, tauchen vor uns auf und sind komplett trocken. Wir klettern noch ein wenig die Steine hinauf und stoßen auf eine kleine Wasserlache im oberen Pool. Doch das Wasser ist abgestanden und alles andere als einladend.
Einziges Highlight ist wohl ein gut 20 cm großer Lizard, der Sarah durch sein lautes Geraschel schon beim Hinweg fast einen Herzinfarkt beschert hat. Gemeinsam sichten wir ihn ein weiteres Mal auf dem Weg zurück zum Campground. Wieder verschwindet er lautstark im Unterholz.
Während wir unsere Plank-Challenge absolvieren, treffen zwei Van's auf dem Platz ein, die in direkter Nähe zu uns parken. Aus dem einen steigt ein junges Pärchen. Wir fangen ein paar Gesprächsfetzen auf. Demnach handelt es sich wohl um Spanier. Aus dem anderen Van, ein Volkswagen, kommt eine ältere Dame. Beide Parteien kommen irgendwann ins Gespräch und nerven uns damit kolossal. Während wir dabei sind den Plan für die kommenden Tage nochmal durchzugehen, quatschen die drei angeregt in nur wenigen Metern Entfernung. Und es ist immer das Gleiche: Wo kommt man her, wo will man hin, und wie blöd ist das bitte mit diesem Corona-Virus. Wir wollen es nicht hören, können es aber auch nicht vermeiden. Um ein wenig Abstand zu gewinnen, ziehen wir auf die andere Seite von Koby.
Während die Sonne langsam hinter den Hügeln untergeht, essen wir zu Abend, hören Musik und quatschen etwas. Ein mysteriöses Rascheln reißt uns immer wieder aus der Konversation. Wir begeben uns schließlich auf die Suche und entdecken ein paar Frösche im Laub. Nicht sehr exotisch, aber wir freuen uns trotzdem über die kleinen Kerlchen.
Nachdem dieses Rätsel gelöst ist, heißt es: Ab ins Bett.
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