13.04., Montag: Barkala Farmstay - Wir sind “drin”

Es wird Winter in NSW. Die Nacht war dementsprechend frisch. Bereits früh am Morgen fangen zudem die Vögel an zu zwitschern. Bei dem wohl lautesten Sänger im Chor, ist es allerdings kein Zwitschern, sondern eher ein heiseres und immens lautes Krächzen. Das elegante und ansehnliche Aussehen des Cockatoos (in unserem Fall ein Gelbhaubenkakadu), steht damit im krassen Gegensatz zu seinem grauenhaften Ruf.

Während wir vor unserem Auto frühstücken, kommt Maria vorbei. Gestern hatte sie Besuch und uns nur ein freundliches Hallo zugerufen, bevor sie uns der Französin anvertraut hat. Aber auch heute ist das Gespräch sehr kurz. Offensichtlich will sie uns nicht beim Frühstücken stören. Nichtsdestotrotz wirkt sie sehr aufgeschlossen und freundlich. Die Unterhaltung findet übrigens auf Deutsch statt. Sarah hatte bereits vermutet das Maria ebenfalls aus Deutschland stammt.
Sie teilt uns noch mit, dass sie jetzt kurz die Toiletten säubert, aber wir sie um 9 Uhr wieder benutzen können. Dann ist sie weg. Etwas komisch daran ist, dass es laut unseren Uhren bereits halb 10 ist. Hat Maria sich nur versprochen oder haben wir irgendwas verpasst?

Auf der Website und bei der Begrüßung gestern wurde auf die vielen Bushwalks hingewiesen, die man in der Nähe der Farm machen kann. Da sind wir natürlich sofort hellhörig geworden. In der Töpferei soll es Wanderkarten geben. Von Maria kriegen wir eine solche Karte überreicht und sie erklärt uns wie wir zum Ausgangspunkt gelangen. Darüber hinaus entwickelt sich ein kurzes Gespräch. Wir schildern unsere aktuelle Situation, wo wir zuvor waren und unsere ursprünglichen Pläne. Maria fragt uns, ob wir Interesse daran haben länger zu bleiben und wir bejahen direkt. Wir bieten an auch hier auf der Farm oder in der Töpferei zu helfen. Sie scheint der Sache sehr aufgeschlossen gegenüber zu stehen und will beim Mittagessen mit den anderen sprechen. Solche Angelegenheiten entscheiden sie in der “community”. Am Nachmittag will sie uns Bescheid geben.
Wir starten indessen unsere Wanderung, genauer den “Panorama-Walk”, der durch viele tolle Ausblicke über das Umland bestechen soll. Noch auf dem Gelände der Farm stößt einer der Hunde von gestern zu uns. Es sieht fast so aus als würde er uns den ganzen Weg begleiten. Immer wieder läuft er vor und wartet auf uns. Als wüsste er, wo lang wir gehen wollen.
Über einen Feldweg lassen wir die Farm hinter uns und laufen bis wir auf einen Wegweiser des Wanderwegs stoßen. Ab jetzt geht es durch einen lichten Wald und etwas Buschwerk. Der Aufstieg auf den Hügel ist recht leicht und von oben haben wir tatsächlich von etlichen Aussichtspunkten schöne Blicke auf die Farm, die anliegenden Wiesen und Wälder sowie kleinere Erhebungen.




Wie von uns befürchtet werden wir die ganze Zeit über von dem Hund begleitet. Sunny ist ihr Name und für einen Hund ist sie sogar ganz süß. Leider rennt sie immer wieder voraus und kreuz und quer durch den Wald. Sollte es hier Tiere geben, wird Sunny dafür sorgen, dass wir sie nicht zu Gesicht bekommen. Trotzdem tut es gut wieder zu Wandern und das Wetter ist bestens.
Als wir gerade auf einem Felsvorsprung das Panorama genießen, kommt ein paar Meter unter uns ein Känguru um die Ecke. Fast ungläubig starren wir es beide an. Damit haben wir garantiert nicht mehr gerechnet. Der Blick des Kängurus, als es uns entdeckt, wirkt genauso überrascht und es hüpft direkt weg. Damit es auch nicht wiederkommt, hetzt Sunny aus dem Wald und verjagt das arme Roo endgültig.

Zurück am Auto macht Sarah Sport und Cecil sägt ein paar Äste zurecht, damit wir am Abend ein Lagerfeuer machen können. Gerade als wir die geliehene Wanderkarte zurückbringen wollen, kommt Maria zu uns auf den Platz. Sie konnte bereits mit einigen sprechen und keiner hat etwas dagegen, wenn wir bleiben. Sarah könnte vielleicht die Webseite der Farm aufpeppen und Cecil im Garten helfen. Sarah ärgert sich jetzt schon, dass sie von ihrem Informatik-Hintergrund erzählt hat. Sie würde auch lieber Gartenarbeit machen. Endlich mal etwas anderes. Aber wir sind erstmal “drin”, wie Maria sagt. Worin wir da drin sind, wissen wir nicht genau. Nur das wir bleiben können und darüber sind wir froh.
Wir erfahren noch, dass man immer sein Handy mit zum Wandern nehmen soll. Die besten Chancen auf Handy-Empfang hat man auf den Hügeln, die man dabei besteigt. Hier auf der Farm gibt es so gut wie kein Netz. Wir laufen noch das umliegende Gelände ab, kriegen aber keine Verbindung. Also Eltern: wir haben es versucht, aber es war leider nichts zu machen. Vielleicht kriegen wir morgen das Passwort für das Wlan…

Ganz gemütlich lassen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen. Morgen früh sollen wir um 9 Uhr in die Töpferei kommen. Etwas erschrocken stellen wir fest, dass wir noch nicht geklärt haben, ob unsere Uhren richtig gehen oder nicht. Um nicht am ersten Tag zu spät zu kommen, geht Cecil nochmal los. Zum Glück trifft er schnell auf jemanden, der ihm die richtige Uhrzeit gibt. Es gab wohl doch eine Zeitumstellung.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

02.08., Montag: Über den Wolken - Es geht zurück nach Berlin

14.08., Freitag: Leliyn Campground (Edith Falls) – 99% krokodilfrei = Good Enough

14.07., Dienstag: Bedford Weir Camping Area - Die “Empty”-Marke