29.06., Dienstag: Termeil Forest - Weltenbezwinger

Wir starten heute schon um halb sieben in den Tag. Draußen ist es abermals bewölkt und hier im Wald dazu recht frisch. Bereits gestern haben wir einen Plan für den frühen Morgen geschmiedet. Sarah macht Sport, während Cecil Holz sammelt. Immerhin wissen wir nicht, ob wir an unserem nächsten Camp etwas Brennbares finden können. Hier dagegen dauert es nicht lange bis er fündig wird. Ein paar schöne dicke Äste. Die in kleine Stücke zu sägen ist ordentlich anstrengend. Sarah kommt bei ihrem Workout aber mindestens genauso ins Schwitzen. 


Cecil braucht etwas länger, bis er zurück kommt. Sarah hat derweil das Frühstück vorbereitet. Bevor wir danach zusammenpacken, wollen wir unbedingt noch posten. Aktuell haben wir einen Lauf und wollen diese Serie nicht abreißen lassen. Dafür muss Sarah noch Korrektur lesen. Immerhin hat Cecil die entsprechenden Tage erst gestern fertig geschrieben. Der nutzt die Zeit, um die zugehörigen Videos zu bearbeiten. 
Gegen 11 Uhr setzen wir uns ins Bewegung. Koby gibt zwei kurze Geräusche von sich, aber nichts Besorgniserregendes. Offenbar hat es schon geholfen, das Rad einmal abzunehmen. Nach vierzig Minuten Fahrt erreichen wir Ulladulla. Bis jetzt ist die “Check Engine” Lampe nicht erneut angegangen. Das gebraucht gekaufte Ventil scheint seinen Zweck zu erfüllen. 
Natürlich wollen wir uns wieder eine kostenlose heiße Dusche gönnen. Wir parken dieses Mal etwas näher am Strand. Von dort aus entdecken wir dann auch die offiziellen Duschen. Das Wasser dort ist ebenfalls heiß, aber es sind Gemeinschaftsduschen. Wir wollen daher lieber wieder zu der auf dem Spielplatz gehen. Doch davor will Cecil mit seinem Bodyboard versuchen ein paar Wellen zu erwischen. Die sehen vielversprechend aus. Es sind auch schon etliche Surfer im Wasser. Generell ist es für einen Dienstag Mittag überraschend voll überall. Dann erinnern wir uns. Es sind Ferien in New South Wales.
Während sich Sarah auf den Weg zur Dusche macht, stürzt sich Cecil ins Meer. Das Wasser ist heute deutlich kälter. Doch schon bald merkt er das nicht mehr. Um gegen die Wellen anzukommen, muss ordentlich gepaddelt werden. Dabei wird einem sehr schnell warm. Nachdem Cecil weit genug draußen ist, erwischt er gleich eine der ersten Wellen. Und das richtig gut. Der rasante Ritt dauert mehrere Sekunden und er wird bis zurück zum Strand getragen. Anschließend erwischt er noch mehrere weitere Wellen. Es läuft. Doch irgendwann wird ihm doch zu kalt. Zeit für eine kleine Pause. Von Sarah ist bisher auch noch nichts zu sehen. Die Dusche ist offenbar gut. 
Wenig später taucht Sarah auf dem Parkplatz auf. Die Dusche auf dem Spielplatz ist heute abgeschlossen. Die am Strand ist zwar nicht so sauber, aber auch schön heiß. Per Zeichensprache versuchen wir aus der Entfernung zu kommunizieren. Das gelingt allerdings gar nicht. Dabei will Cecil nur signalisieren, dass Sarah ihre Kamera mitbringen soll. Um ihr das mitzuteilen, muss er dann aber doch zu ihr laufen. Wenig später hat sich Sarah am Strand positioniert und Cecil geht zurück ins Wasser. Hoffentlich erwischt er nochmal eine gute Welle.
Aber natürlich gelingt es nicht erneut bis zum Strand zu surfen. Sogar im Gegenteil. Die Wellen sind nochmal etwas größer und wilder geworden. Vor allem brechen sie in sehr kurzen Abständen hintereinander. Die paar Male, die es Cecil durch das Weißwasser schafft, enden in nur wenig spektakulären Versuchen eine Welle zu surfen. Dafür schluckt er ordentlich Wasser. Etwas enttäuscht, total fertig und durchgefroren schleppt er sich irgendwann zurück zu Sarah an den sicheren Strand. Doch er kann sich schnell wieder zusammenreißen. Immerhin die erste Session war sehr erfolgreich. Jetzt ist es höchste Zeit sich unter der Dusche aufzuwärmen und wieder Gefühl in die Füße zu bekommen. 
 


 

Wieder einigermaßen aufgetaut, ist es an der Zeit uns nach einem Platz für die Nacht umzuschauen. Wir hatten zuvor schon einen ins Auge gefasst. Mit 25$ pro Nacht wahrlich kein Schnäppchen, aber dafür direkt am Strand. Außerdem sind andere Plätze ähnlich teuer. Das gönnen wir uns jetzt mal. Bei der Buchung stellen wir dann fest, dass zu den 25$ für den Platz noch 8$ Nationalparkgebühr fällig werden. Damit rücken die direkten Wettbewerber zurück in unseren Fokus. Wir starten erneut eine Recherche und stoßen sogar noch auf eine neue Option. Dort müssen wir neben den 8$/Tag für den Nationalpark lediglich einmalige 6$ Buchungsgebühr zahlen. Einziger Nachteil: die Zufahrtsstraße soll der absolute Horror sein. Wir denken an Koby und seinen angeschlagenen Zustand. Doch zwei Nächte würden uns nur 22$ kosten. Wir wollen es wagen. Sollte die Straße wirklich unpassierbar sein, müssen wir halt wieder umkehren und zurück in den Wald.
Bevor wir uns auf den Weg machen, müssen wir einkaufen. Das wir dabei jetzt Masken tragen müssen, ist für uns noch ganz schön ungewohnt. Erst geht es zu Aldi, danach zu Woolworths. Neben Lebensmitteln stocken wir auch die Vorräte an Getränken wieder auf. Koby's Kofferraum ist daher am Ende gerappelt voll. Wir versuchen trotzdem darauf zu achten, dass Gewicht so gut es geht zu verteilen. Damit hoffen wir Koby das Leben ein wenig leichter zu machen und den Verschleiß in Grenzen zu halten. Nachdem endlich alles verstaut ist, werfen wir einen Blick auf de Uhr. Die zeigt bereits halb drei an. Bis zu unserem ausgewählten Platz brauchen wir mindestens eine Stunde. Sollte die Straße am Ende wirklich so schlecht sein, deutlich länger. Spontan schwenken wir daher nochmal um. Die heutige Nacht verbringen wir nochmal im Termeil Forest. Morgen geht es dann direkt zu dem Platz im Murramarang Nationalpark. 
Den Platz im Wald erreichen wir schon nach einer Viertelstunde. Unterwegs haben wir viele Kurven und Kreisverkehre hinter uns gelassen. Koby hat keinen Mux gemacht. Die “Check Engine” Lampe ist weiterhin aus. Dabei darf es gerne bleiben. Zurück auf der kleinen Lichtung ist noch alles frei. Auch das gefällt uns gut. Sogar unser damals zurückgelassenes Feuerholz ist noch da. Da wird es heute Abend wieder ein kleines Feuerchen geben. Sehr oft haben wir die Gelegenheit wohl nicht mehr. Es gilt es die zu nutzen, die sich uns bieten. 
Da Cecil immer Sorge hat, dass wir zu wenig Holz haben, zieht er nochmal los. Mit einem ordentlichen Bündel Äste kehrt er zurück und sägt sie zurecht. Ein ganz schön sportlicher Tag für ihn. Zwei Mal Holz sägen und zwischendurch Surfen. Die Burger heute haben wir uns damit redlich verdient. Außerdem war das Fleisch im Angebot. Wir mussten zuschlagen. Auch bei den anderen Zutaten mussten wir keine Kompromisse eingehen. Das kann nicht weniger als perfekt werden. 
Am Ende ist, trotz längerer Bratzeit, das Ei noch etwas zu flüssig. Ein “running egg”, wie man in Australien sagt. Aber ansonsten stimmt alles. Wir haben es sogar geschafft noch im Hellen zu essen. So können wir die Burger deutlich besser genießen, als wenn wir unsere Teller lediglich im Schein unserer Stirnlampen sehen können. Der erste Burger war tatsächlich so gut, dass wir kurz davor sind noch einen zweiten zu essen. Am Ende aber sind wir vernünftig und heben sie uns für morgen auf. Da haben wir mehr davon. Es geht also ans Aufräumen und Abwaschen.
 
 
Um kurz nach halb fünf entfachen wir das Lagerfeuer. Im letzten Licht des Tages schauen wir uns die Blog-Videos der vergangenen Tage an. Wir finden, da sind ein paar ganz gute dabei. Anschließend gehen wir nochmal ins Internet. Cecil hat bezüglich des Inserats bei Facebook noch immer keine Antwort erhalten. Aber auch auf anderen Plattformen regt sich bisher nichts. Mit Corona und dem anstehenden Winter ist es auch wahrlich keine gute Zeit ein Fahrzeug zum Campen an den Mann zu bringen. 
Gerade als das Feuer so richtig schön brennt, setzt Nieselregen ein. Zunächst versuchen wir diesen zu ignorieren, doch dann wird es schnell mehr. Wir packen hastig alles zusammen und retten die guten Äste in den Fußraum auf der Beifahrerseite. Die großen Teile, die wir wohl kaum irgendwo unterkriegen würden, müssen liegen bleiben. Aus einem trotzigen Impuls heraus, wirft Cecil diese in die Flammen. Wenn wir sie nicht haben können, soll sie keiner haben. Tatsächlich hört der Regen aber kurz darauf wieder auf. Wir setzen uns zurück ans Lagerfeuer und haben es mit dem ganzen Holz darin bald richtig schön warm. Sarah holt ihr Buch heraus und liest. Cecil schreibt Stichpunkte. 
Um 19:10 Uhr ist Cecil fertig. Ein paar Reste brennen noch, aber es neigt sich dem Ende zu. Wir verteilen alles ein wenig, damit die Glut schneller erlischt. Wir wollen hoch ins Zelt und noch ein paar Folgen Elite schauen. Immerhin zwei schaffen wir am Ende. Uns gefällt die Serie weiterhin sehr gut. Aber für heute reicht es. Mit Mühe können wir uns nochmal zum Aufstehen zwingen. Immerhin haben wir noch nicht Zähne geputzt. Wieder unter den Decken versuchen wir etwas zu lesen. Es dauert aber nicht lange, bis uns die Augen brennen. Besser wir schalten das Licht aus. Kurz nach 22 Uhr ist Schlafenszeit.

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