27.06., Sonntag: Termeil Forrest - Chill & Grill

Die Sonne begrüßt uns bereits, als wir gegen 8 Uhr aufstehen. Wir nutzen diese Gelegenheit endlich mal wieder im Zelt zu lüften. Das war lange überfällig, aber bisher aufgrund des Wetters schlicht nicht möglich. Beim Frühstück leistet uns dann allerdings der Wind Gesellschaft. Mehr als einmal weht er so stark, dass wir Mühe haben alles auf dem Tisch zu halten. Aber so schnell lassen wir uns heute nicht die Laune verderben. 
Nach dem Essen setzen wir das Wasser für Tee und Kaffee auf. Auch das wird bei den heftigen Böen nochmal eine Herausforderung. Dann kehrt Ruhe ein im Camp. Wir holen unsere Bücher heraus und lesen während wir unsere Heißgetränke genießen. Wir lassen die Sonne auf uns und das Solarpanel brutzeln. Es ist herrlich idyllisch. 
 
 
Bis die wohlbekannten Geräusche von Motocross-Maschinen durch den Wald hallen und immer näher kommen. Auf dem Höhepunkt heizt einer der Biker sogar eng an unserem Camp vorbei. Doch selbst davon lassen wir uns nicht aus der Ruhe bringen. Wir können selbst nicht festmachen, warum wir heute so entspannt sind. Ist aber auch nicht wichtig. Das müssen wir auskosten. 
Vom gestrigen Abendessen ist einiges an dreckigem Geschirr liegen geblieben. Dazu haben wir beim Frühstück etliche Reste verbraucht und damit Boxen geleert. Der Abwasch ist heute dementsprechend enorm. Als wir den Berg bezwungen haben, ist es schon fast Mittag. Spontan entscheiden wir eine weitere Nacht hier auf der kleinen Lichtung zu verbringen. Die Zeit wissen wir auch so zu nutzen. 
Die Sonnenenergie reicht aus, um den Laptop zu laden. Nachdem wir alles entsprechend angeschlossen haben, macht sich Sarah daran Fotos zu sichern. Cecil widmet sich der Plane vom Zelt. Hier sind mal wieder ein paar Nähte aufgegangen. Diese wurden noch mit normalem Garn zusammengehalten. Wir arbeiten inzwischen nur noch mit Angelschnur, welche deutlich langlebiger ist. Genau zeitgleich sind wir mit unseren Tätigkeiten fertig und tauschen die Arbeitsmittel. Jetzt sichert Cecil die Videos, während Sarah versucht ihren kaputten Schuh zu nähen. Dafür muss sie teils im Inneren arbeiten. Dort hat sie kaum Platz und es ist sehr warm. Trotz schwitziger Finger gelingt es ihr jedoch am Ende. Von dem lautstarken Gefluche zwischendurch wollen wir an dieser Stelle lieber nicht im Detail berichten. Außerdem stand ihr Cecil beim Nähen der Zeltplane dabei auch in nichts nach.  
 
 
 

Am frühen Nachmittag ist es dann an der Zeit körperlich aktiv zu werden. Sarah macht den Anfang und beginnt mit dem Sport. Anschließend folgt eine Runde Yoga. Nachdem Cecil das Backup der Daten überwacht hat, fängt er an Feuerholz für heute Abend zu sammeln. Heute wollen wir über den Kohlen vom Lagerfeuer grillen. Von der Anstrengung her nehmen sich unsere beiden Aktivitäten wie immer kaum etwas. Cecil gerät allerdings erst so richtig ins Schwitzen, als es darum geht das Holz klein zu sägen. In solchen Moment vermisst man eine Dusche am meisten. Alternativ versuchen wir uns mit ein paar Feuchttüchern so gut es geht frisch zu machen.
 
 
Eigentlich hatten wir geplant heute mal wieder das Beanbag Spiel auszupacken. Doch dafür haben wir jetzt gar keine Zeit mehr. Wir wollen uns das Leben nicht unnötig schwer machen und schon im Hellen anfangen zu grillen. Bis wir dafür ausreichend Glut haben, dauert es sicherlich eine Stunde. Wir sollten das Feuer daher schon bald entzünden. Statt Beanbag wird daher kurz gestrickt und gekniffelt. Dann wechseln wir noch schnell in unsere warmen Sachen, bevor es los geht. 
Die Sonne ist tatsächlich schon dabei hinter den Bäumen zu verschwinden. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell es dieser Tage dann kalt wird. Aber unser Feuer wird das sicher etwas regulieren können. Cecil benutzt heute eine leere Mehltüte, um es in Gang zu kriegen. Darauf etwas Reisig. Der brennt einfach super. Schnell können danach immer größere Äste aufgelegt werden. 
 
 
Derweil kümmert sich Sarah um die Vorbereitungen des Grillguts. Neben dem Fleisch, landet Zucchini und Halloumi auf dem Rost. Ein paar Kartoffeln und Kürbis werden wir direkt in die Glut legen. 
Das Feuer brennt wirklich gut, aber es wird schnell klar, dass es noch dauern wird, bis wir eine vernünftige Glut haben. Doch wieder zu spät gestartet. Zum Überbrücken gibt es schon mal ein bisschen Stockbrot. Nachdem das verputzt ist und wir noch immer keine Glut haben, ist es Zeit für unsere Geheimwaffe. Cecil legt ein paar der guten Holzlatten ins Feuer. Bis diese abgebrannt sind, dauert es trotzdem quälend lange. Wir entscheiden aber, dass die daraus entstandene Glut zum Grillen ausreichend ist. 
 
 

Zuerst kommen die Kartoffeln und der Kürbis am Rand der Glut. Dann platzieren wir den Rost auf dem Ring aus Steinen direkt darüber. Völlig unvermittelt haben wir plötzlich enorme Hitze. Das sorgt für ordentlich Stress beim Grillmeister. Würstchen, Burgerfleisch, Hähnchen, Halloumi, Zucchini und Maiskolben wollen ständig gewendet werden. Aber am Ende schmeckt alles sehr gut. Danach haben wir kaum noch Kapazitäten für Kartoffel und Kürbis. Die sind trotz direkter Hitze nur recht langsam gegart. Ist jedoch kein Problem. Dann bleibt uns davon mehr für morgen. Wie es beim Grillen Tradition ist, haben wir viel zu viel, um es an einem einzigen Abend essen zu können. 
 
 
Es kommt uns vor wie ein alptraumhaftes Deja Vu, als wir uns wenig später erneut einem riesigen Haufen Abwasch gegenüber sehen. Es ist wahrlich ein nie enden wollender Kampf. Als es abermals geschafft ist, beschäftigen wir uns kurz mit unseren Handys. Doch rückblickend hätten wir wohl lieber keinen Empfang gehabt. Der Lockdown in Sydney ist jetzt bereits bis zum 09.07. verlängert worden. Es wird verdammt hart unter diesen Umständen dort ein Auto zu verkaufen. 
Unsere Laune hebt sich anschließend jedoch schnell wieder. Vor allem die von Sarah. Sie nutzt die Gelegenheit, um mit ihren Eltern zu telefonieren. Die berichten von immer schöner werdenden Wetter und anstehenden Spieleabenden. Klingt nicht schlecht. Wir legen danach ein wenig Musik auf und singen auch ein paar Songs. So richtig will der Funke heute aber nicht überspringen. Außerdem droht das Feuer jeden Moment auszugehen und Nachschub gibt es keinen mehr. Nur noch die guten Latten, aber die sparen wir lieber noch auf. 
Sarah geht daher gegen 23 Uhr ins Bett und Cecil zieht um ins Home Office. So nennen wir seit einigen Wochen liebevoll die vorderen Sitze. Vor allem auf der Beifahrerseite kann man es sich schön gemütlich machen. Das Tablet lässt sich auf dem Handschuhfach abstellen. Die Tastatur legt sich Cecil auf die Beine. Jetzt noch Kopfhörer rein und das Schreiben kann beginnen. Völlig geschützt vor Wind und Wetter. Kurz nach Mitternacht ist allerdings auch für ihn Feierabend. Das heißt fast. Er hat noch eine letzte Folge der Formel 1 Serie auf dem Programm. Danach geht es ab ins Zelt.

Kommentare

  1. euer Essen sieht sehr lecker aus. Bin auf das Stockbrot gespannt, wenn ihr es beim nächsten Grillen zubereitet.

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    1. danke. Ohja das sollten wir nächsten Sommer unbedingt mal machen :)

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