07.07., Mittwoch: Bendeela Recreation Area - Baby Wombat Nummer 5

Schon um 06:40 Uhr klingelt unser Wecker. Sofort machen wir die Fenster auf, aber es sind keine Tiere zu sehen. Wahrscheinlich liegt das eher am dichten Nebel als daran, dass keine da sind. Unsere Motivation direkt aufzustehen, sinkt daraufhin und wir bleiben noch eine Weile liegen. Um halb acht geht es dann raus aus den Federn. Der Hunger treibt uns an. Zuerst geht es aber zu den Toiletten. Auf dem Weg dorthin entdecken wir weiterhin kein Beuteltier. Das ist schon ungewöhnlich. Da wir es nicht wahrhaben wollen, drehen wir anschließend noch eine Runde über den vernebelten Platz. Ein großes Känguru sichten wir, ansonsten ist alles verlassen. Offenbar schlafen die anderen schon. Wir können nur hoffen, dass sie heute Abend wiederkommen. 
 

 
Beim Frühstück frieren wir bald ordentlich. Zwar lichtet sich der Nebel langsam, es wird aber noch eine ganze Weile dauern, bis sich die Sonne dagegen durchsetzen kann. Bis dahin wärmen wir unsere Hände an den Tassen mit heißem Tee und Kaffee. Der Effekt hält nur leider nicht sehr lange an. Erst ab 10 Uhr erreichen uns die ersten Sonnenstrahlen. Wir können die Solarpanele aufbauen und laden was das Zeug hält. 
Nachdem sie heute morgen mit Abwesenheit geglänzt haben, lassen sich die Wombats am Nachmittag dafür umso früher blicken. Über diese Gesellschaft freuen wir uns sehr. Weniger angenehm ist die Anwesenheit zweier Männer, die ihren Wagen neben den Toiletten geparkt haben und sich seitdem lautstark unterhalten. Über mehrere Stunden wird uns dieses nervige Gelaber von da an begleiten. Wir versuchen ruhig zu bleiben, doch es geht uns schon gehörig auf den Wecker. 
Während wir uns von der Sonne aufwärmen lassen, lesen wir. Cecil ist gegen halb 11 mit seinem Buch durch. Er widmet sich daraufhin der Reparatur seines Stuhls. Aber sowohl der Versuch ihn mit Angelschnur zu nähen, als auch das Kleben mit Tape scheitert. Zum Glück ist es noch nicht so schlimm und für den Moment stellt er weitere Versuche nochmal hinten an. Sarah hatte von ihrem Buch noch ein paar Seiten mehr vor sich und ist weiterhin fleißig am Lesen. 
 

Wir dürfen vorstellen: Herr Nachbar
 
Ehe man sich versieht, ist es auch schon 12:30 Uhr. Um für ein wenig Abwechslung zu sorgen, entscheiden wir etwas zu spielen. 
Die angefangene Runde Bohnanza unterbrechen wir nur kurz, um unsere restliche Pizza zu essen. Am Ende gewinnt Sarah mit einem knappen Vorsprung. 
 
 
Wir sind gerade fertig mit der Partie, als sich der Himmel langsam wieder bewölkt. Sofort wird es wieder kühl im Kangaroo Valley. Auch unsere Ladevorgänge laufen in der Folge langsamer ab. Einen Großteil der Akkus sind allerdings bereits wieder voll. Apropos Akkus. Cecil schaut sich unsere Lichterkette an, die vermeintlich einen defekten Akku hat. Mit normalen Batterien funktioniert sie. Nur leider können wir sie so nicht betreiben, da die Batterien von der integrierten Solarzelle beschädigt werden würden. Wir versuchen also den mitgelieferten Akku nochmal aufzupeppeln. Sarah beschäftigt sich in der Zeit lieber mit einem Wombat, der ganz in der Nähe gemütlich am Fressen ist. 
 






 
Ab 14 Uhr macht Sarah Sport und Cecil schreibt Tagebuch. Die zwei Typen sind derweil noch immer am Labern. Über vier Stunden geht das jetzt schon so. Kurze Zeit später fahren sie dann zum Glück ab. Endlich kehrt Ruhe auf dem Platz ein. Mit neuer Energie unternimmt Cecil einen weiteren Versuch seinen an allen möglichen Stellen gerissenen Campingstuhl zu nähen. Mit einer leicht anderen Herangehensweise scheint es dieses Mal zu gelingen. Für den Moment hält es immerhin. Das freut Cecil. 
 
 
Dazu ist die Sonne nochmal heraus gekommen und das hebt die Laune zusätzlich. Sie strahlt so sehr, dass wir es sogar für notwendig erachten uns einzucremen. Mit so gutem Wetter hatten wir wirklich nicht mehr gerechnet. In bester Stimmung setzt sich Cecil zurück ans Tagebuch, während Sarah noch etwas Yoga macht. 
Ab halb fünf gesellen sich endlich ein paar Kängurus zu den bereits zahlreich vertretenen Wombats auf dem Platz. Sarah zieht direkt mit ihrer Kamera los. 
 






 
Cecil hängt noch schnell die Lichterkette auf und folgt ihr danach. Unter anderem kriegen wir zwei Kängurus mit je einem kleinen Joey im Beutel zu Gesicht. Ganz verlegen schauen sie ab und zu heraus. Ein Anblick für die Götter. 
 








 

Am entfernten Ende der großen Wiese entdeckt Cecil dann einen Baby Wombat. Als wir uns langsam nähern, verschwindet er leider direkt in einem nahen Bau. Wenig später kommt er aber nochmal heraus. Unser insgesamt fünfter Baby Wombat, aber wir könnten wohl nie genug von den kleinen Rackern bekommen. Cecil zieht sich daraufhin wieder zurück. Sarah verweilt noch etwas. Aber die Kamera packt sie erstmal weg. Manchmal muss man es auch einfach durch die eigenen Augen genießen.
 



 

Da es wieder schnell kalt wird, nachdem die Sonne weg ist, essen wir heute sehr früh zu Abend. Zunächst gibt es einen Rest Linsensuppe und danach noch Mac&Cheese aus der Tüte. Die Zubereitung dauert gut 15 Minuten und am Ende ist es etwas zu flüssig, aber es schmeckt trotzdem. Während wir essen, brennt die Lichterkette. Immerhin eine halbe Stunde hält der Akku durch. Hoffentlich können wir den morgen in der Sonne wieder aufladen. Mittlerweile ist es richtig ungemütlich geworden. Cecil opfert sich und erledigt den Abwasch heute alleine. Wir müssen uns mit dem kalten Wasser ja nicht beide die Finger abfrieren. Danach packen wir zusammen, bevor bei der steigenden Luftfeuchte alles durchnässt ist. 
Um 19 Uhr geht Sarah ins Zelt und Cecil ins Home Office. Gegen die Kälte wappnet er sich mit Decken, Mütze und Handschuhen. Zunächst werden die Stichpunkte geschrieben und dann geht es mit dem Tagebuch weiter. Es läuft heute richtig gut. Der erste Tag ist schnell erledigt. Voll im Fluss will Cecil direkt weiter machen, doch plötzlich lässt sich das Dokument nicht mehr öffnen. Zum Glück ist Sarah noch wach und hört die verärgerten Rufe, die daraufhin aus dem Büro kommen. Kurzerhand aktiviert sie den Hotspot auf ihrem Handy. Eine Verbindung zum Internet hat das bereits bekannte Problem bisher immer beheben können. Doch nicht dieses Mal. Es ändert sich lediglich die Fehlermeldung. Die Datei bleibt weiterhin unzugänglich. 
Ordentlich angefressen, macht sich Cecil erstmal auf den Weg zur Toilette. Dabei kann er etwas Dampf ablassen und kommt sogar mit einem neuen Ansatz zurück. Wenn sich das aktuelle Dokument nicht öffnen lässt, macht er halt mit dem folgenden weiter. Er lässt die Woche einfach aus und macht mit der nächsten weiter. Dieser Zeitsprung ist im ersten Moment etwas komisch, aber Cecil ist schon bald darauf zurück im Tunnel. Zwei weitere Tage werden zu Papier gebracht. Eine ansehnliche Leistung. Dazu ist es noch nicht zu spät für eine kleine Belohnung. Er macht sich also noch eine Folge seiner Doku an und genießt den Feierabend. Um 23:30 Uhr geht es dann ab ins Bett. 

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