16.06., Mittwoch: Bear Gully Campground - Wasser und Feuer

Ein weiterer Tag zum Entspannen steht uns bevor. Zwar soll der Wilson Promontory NP heute wieder seine Pforten öffnen, allerdings ist die Wettervorhersage alles andere als rosig. Wir haben daher beschlossen einen weiteren Tag auf dem Bear Gully Campground zu verbringen. Bei unseren tierischen Freunden und mit etwas Schutz vor dem angesagten Regen. Dieser setzt ein, kurz nachdem wir mit den Vorbereitungen für das Frühstück fertig sind. Dicke Tropfen fallen aus den grauen Wolken, die den gesamten Himmel bedecken.
Als der Regen immer stärker wird, sehen wir uns gezwungen das Brennholz in Sicherheit zu bringen. Wir können einiges unter Koby schieben. Den Rest wird unter dem Zelt aufgestapelt. Auch danach bleiben wir nicht untätig. Auf dem Awning sammeln sich enorme Wassermengen. Wir füllen diese kurzerhand in leere Saftflaschen um. Das Wasser können wir zum Beispiel für den Abwasch gebrauchen. Drei Flaschen mit je zwei Liter Fassungsvermögen haben wir im Handumdrehen gefüllt. 
 
 

Eine Phase, in der es kurzzeitig etwas weniger regnet, nutzen wir um unsere Tassen aus dem Kofferraum zu holen. Jetzt können wir endlich eine Tasse Tee und Kaffee genießen. Dabei lesen wir. Völlig in unseren Büchern vertieft, verfliegt die nächste Stunde förmlich. Danach beschäftigen wir uns beide mit ein paar Rätseln. Sarah löst Sudokus, Cecil Nonogramme. 
Heute ist es kälter als die Tage zuvor. Fast schon eisig. Doch wir können dem Drang wieder hoch ins Zelt zu gehen widerstehen. Auch wenn die Vorstellung uns in die Decken einzuwickeln und Serie zu schauen durchaus verlockend ist. Doch ehe wir uns versehen, ist es schon 12:30 Uhr. Höchste Zeit für das Mittagessen. Doch zuvor sollten wir noch Zähneputzen. Das haben wir heute morgen ganz vergessen. Anschließend lesen wir nochmal ein bisschen, damit die Mundspülung ihre Wirkung entfalten kann. 
Zum Mittag gibt es heute von den Burgern übrig gebliebene Hähnchenschnitzel. Dazu einen Salat bestehend aus Spinat, Tomate, Gurke und ein paar Walnüssen. Etwas Aioli als Dressing: einfach vorzüglich. 
 

Bei einer zweiten Tasse Heißgetränke planen wir den morgigen Tag im Wilson Promontory NP. Ein Blick ins Internet verrät uns, dass dieser heute Planmäßig wiedereröffnet wurde. Wir werden wohl zwei Tage brauchen, um die Highlights des Parks zu erkunden. Die Nacht verbringen wir wahrscheinlich vor Ort. Auch wenn der offizielle Campground mit 20$ recht teuer ist. 
Den Nachmittag über erledigen wir ein paar kleine Aufgaben. Cecil erstellt einen Entwurf für die Verkaufsanzeige von Koby. Danach sortiert er die Holzlatten nach Transportfähigkeit. Wir werden kaum alle heute noch verfeuern. Manche sind voller rostiger Nägel, andere schlicht zu lang. Diese werden als erstes verbrannt. Den Rest können wir eventuell mitnehmen. Sarah reinigt den Gaskocher und den dazugehörigen Transportkoffer. Das war lange überfällig. Besonders nachdem wir Burger gemacht haben. Durch das spritzende Fett beim Braten ist das meistens eine ordentliche Sauerei. 
Natürlich macht Sarah auch heute wieder Sport, Cecil auch, aber eher Denksport. Das ist ebenfalls anspruchsvoll. Schon die als Mittelschwer eingestuften Nonogramme haben es in sich. Sarah probiert später auch eines und ist ebenfalls direkt angefixt. Zum Abend versucht Cecil den versalzenen Teig für das Stockbrot zu retten. Er mischt mehr Mehl und Wasser dazu, das reicht schon. Jetzt sollte es genießbar sein. Zeit das Feuer zu entfachen. 
Zum Anzünden muss heute ein Eierkarton herhalten, der mit etwas Reinigungs-Alkohol getränkt wird. Erst will es nicht recht in Gang kommen, doch mit ein wenig Pflege läuft es bald darauf. Gemeinsam werfen wir einen Blick auf den Entwurf der Anzeige. Ein paar Details können wir ergänzen, aber im Grunde ist sie bereit online zu gehen. Sobald wir Koby im Angebot haben, sollten wir jedoch besser über eine verlässliche Verbindung verfügen und Strom für den Laptop. Es macht wohl kaum Sinn die Anzeige zu schalten und anschließend nicht für Verkaufsgespräche zur Verfügung zu stehen. Deshalb müssen wir den Zeitpunkt der Veröffentlichung noch verschieben. Anschließend gehen wir außerdem nochmals das Thema mit der Werkstatt und einer Unterkunft für unsere letzten Tage an. Dieses Mal ganz sachlich. Es fällt uns trotzdem schwer einen konkreten Plan zu entwickeln. Aber wir wissen, dass wir es schon irgendwie hinkriegen. 
 

 
Mittlerweile ist es schon kurz vor 18 Uhr. Wir sichten das erste kleine Possum. Von da an raschelt es ununterbrochen um uns herum. Doch meistens bleibt es bei den Geräuschen. Zu Gesicht kriegen wir bis auf den Fuchskusu erstmal nichts mehr.  
Zeit uns dem Stockbrot zu widmen. Wie ein Profi, bereitet Cecil dieses heute auf zwei Stöcken zu. Den dünnen von Sarah nutzen wir für die einfache Version. Der von Cecil ist etwas dicker und eignet sich daher wunderbar, wenn das Brot nach dem Garvorgang mit einem Salami-Stick gefüllt werden soll. Nach dem gestrigen Fiasko schmeckt es heute wieder richtig gut. Satt und zufrieden genießen wir das Feuer. Langsam ist es mollig warm in dessen Nähe. Diese Holzlatten sind wahrlich ein Geschenk des Himmels. Sie brennen einfach hervorragend. 
 
 
Es ist schon acht Uhr, als Cecil mit dem Schreiben der Stichpunkte von heute beginnt. Sarah hat noch Lust zu stricken. Nach einer Weile werden wir von einem sehr lauten Rascheln abgelenkt. Zunächst denken wir an ein Känguru, welches sich einen Weg durch den Busch bahnt. Doch es ist lediglich ein Fuchskusu, der über das Laub hoppelt. Dann springt er an einen Baum, klettert hinauf, springt an einen gut zwei Meter entfernten Stamm und verschwindet in der Baumkrone. Nach dieser Begegnung wird es ruhig im Camp. 
 

Na gut, ein kleiner Wombat sagt noch kurz Hallo.
 
Im Laufe der Nacht müssen wir aufpassen, dass das Feuer nicht zu heiß wird. Was für ein Luxusproblem. Nachdem Cecil mit den Stichpunkten fertig ist, schreibt er direkt weiter. Der 15.04. wartet darauf ausgeschrieben zu werden. An diesem Tag waren wir im Tunnel Creek NP und es war einiges los. Dementsprechend lange dauert das Schreiben. Sarah streicht gegen 23 Uhr die Segel. Cecil bleibt noch unten. Er will diesen Tag unbedingt noch fertigstellen. 
Nachdem es endlich geschafft ist, wird einfach direkt weitergeschrieben. Der 16.04. hat es allerdings ebenfalls in sich. Cecil schafft es die Hälfte zu Papier zu bringen, dann reicht es auch ihm. Es ist schon ziemlich spät und er hat sich fest vorgenommen, noch eine Folge seiner Serie zu schauen. Davor legt er die letzten Latten auf. Damit bleibt uns trotzdem noch ein schöner Stapel des besten Materials. Um kurz nach 2 Uhr in der Nacht ist es auch für Cecil an der Zeit ins Bett zu gehen. Er hofft morgen trotzdem einigermaßen fit zu sein. Denn da gehen wir endlich wieder wandern. 

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