15.06., Dienstag: Bear Gully Campground - Koala auf Abwegen

Ganz bewusst schlafen wir heute ein wenig länger. Um kurz vor acht ist es dann aber Zeit zum Aufstehen. Unser erster Blick gilt unserem neuen Freund, dem Koala. Der hat nochmals seinen Platz gewechselt, ist aber auf dem Baum geblieben. Dazu gesellt sich heute morgen ein Känguru. Der Start in diesen Tag ist schon mal gelungen. Ganz zu schweigen, dass es ausnahmsweise nicht regnet.
 


 
Der Regen setzt erst ein, als wir gerade dabei sind uns ein paar Eier in die Pfanne zu schlagen. So schnell wir können bauen wir das Awning auf und ziehen darunter. Es hört bereits wieder auf, noch bevor wir ganz fertig sind. Trotzdem sollten wir jetzt etwas entspannter frühstücken können. Wer weiß, wann es erneut zu tröpfeln beginnt. Den Koala können wir auch von unserem neuen Platz aus sehen. Der macht allerdings nicht viel mehr als sich zu kratzen und zu dösen.
Nachdem die Regenwolken durchgezogen sind, kommt sogar die Sonne heraus. Seit langem lohnt es sich mal wieder das Solarpanel aufzustellen. Bei einer Tasse Tee und Kaffee lesen wir dann ganz gemütlich. Cecil beginnt sein neues Buch lieber nochmals von vorne. Vom Inhalt der Seiten, die er gestern Nacht gelesen hat, ist kaum etwas hängen geblieben. 
Wir bekommen irgendwann Besuch von zwei Papageien. Erst inspizieren sie das Zelt. Später sitzen sie sogar bei uns auf dem Tisch. Die beiden sind ganz schön neugierig. Noch wissen wir nicht, wie regelmäßig und die kleinen Vögel in Zukunft besuchen werden. Wir werden noch eine Menge Spaß zusammen haben. 
 

 

 
 

Die Sonne scheint mittlerweile recht konstant. Wir können es daher sogar wagen die Ladestation für den Laptop aufzubauen und das Gerät anzustöpseln. Ganz nebenbei wird der Koala immer aktiver. Als erstes beginnt er zu fressen. Später klettert er auf einen tiefer gelegenen Ast. 
 


 
Von da an weichen wir ihm kaum noch von der Seite. Das zahlt sich aus. Denn plötzlich steigt das graue Fellknäuel vom Baum und läuft auf uns zu. Nur wenige Zentimeter von Cecil entfernt, schlüpft er unter dem Zaun hindurch. Anschließend läuft er immer schneller, rennt am Ende sogar.
Natürlich nehmen wir die Verfolgung auf, lassen aber Abstand. Schließlich wollen wir das Tier nicht unnötig stressen. Mit dieser Einlage hat der kleine Kerl bestimmt sein Bewegungspensum für einen gesamten Monat ausgeschöpft. Akrobatisch und scheinbar mühelos springt er den Stamm eines dicken Baumes hoch. Es geht von Ast zu Ast und immer höher in die Baumkrone. Dort verlieren wir ihn im Dickicht der Blätter. 
 













 
Wir sind zugegeben ein wenig traurig, dass unser neuer Freund jetzt weg ist. Dafür wurden wir Zeuge eines Phänomens. Koalas sieht man nur sehr selten auf dem Boden. Dort sind sie dem Mensch und Fressfeinden schutzlos ausgeliefert. Dazu war der kurze Sprint eine enorme Anstrengung für den Vegetarier. Es wird wohl Tage dauern, bis er sich davon vollständig erholt hat. Was für ein Erlebnis.
Einen kurzen Moment brauchen wir, bevor wir das gerade erfahrene halbwegs verarbeitet haben. Nach dem Abwasch sind wir dann aber bereit uns in die Arbeit zu stürzen. Wir werden den Tag hier auf dem Platz verbringen und wollen die Zeit nutzen den Blog voranzubringen. Sarah hat sich vorgenommen zunächst einen weiteren Tag zu posten. Doch der WLAN-Adapter am Laptop scheint defekt. Sie versucht es mehrfach, aber vergeblich. Daher übernimmt Cecil zunächst. Dazu kommt es aber nicht. Er scheint über magische Finger zu verfügen, denn nachdem er den Laptop angeschaltet hat, geht das Wlan wieder. Das Gerät geht also wieder zurück an Sarah. Der Empfang hier draußen ist löchrig, aber sie schafft es am Ende den Tag zu veröffentlichen. Cecil widmet sich derweil den Stichpunkten. 
Im Laufe des Vormittags schieben sich ein paar Wolken vor die Sonne. Trotzdem ist es das beste Wetter seit Tagen. Ohne zu frieren, können wir draußen sitzen. Außerdem kann Sarah endlich wieder richtig im freien Sport machen. Die Gelegenheit nutzt Cecil. Jetzt kann er an den Laptop und Videos sortieren. Das dauert dieses Mal eine ganze Weile. Sarah hat derweil noch Yoga gemacht. Jetzt sitzt sie in der Sonne und strickt. Erst um 15 Uhr lässt Cecil es gut sein. Es war ein sehr produktiver Tag bisher. Aber nun ist es Zeit mal wieder die Natur zu genießen. 
Das geht kaum besser, als mit unseren neuen Freunden den Papageien. Die verlieren immer mehr ihrer Scheu uns gegenüber. Sie flattern umher und lassen sich überall nieder. Auf dem Zelt, den Autotüren, dem Awning und der Kofferraumklappe. Einer landet für einen kurzen Moment sogar auf Cecils Arm. 
Schon verhältnismäßig früh, entzünden wir heute unser Lagerfeuer. Wir haben noch so viele der Holzlatten, dass wir uns das durchaus leisten können. Während das Feuer langsam in Gang kommt, beginnen wir zu kochen. Dafür schnippeln wir Zucchini, Aubergine, Zwiebel und Paprika. Dazu kommt eine Dose gehackte Tomaten. Später werden kleingeschnittene Bratwürste das Gesamtbild abrunden. Darum kümmert sich Sarah, während Cecil Käse für das Stockbrot reibt. Das gibt es sozusagen zum Nachtisch. 
Die kleinen Papageien weichen uns kaum noch von der Seite. Sie beobachten ganz genau, was wir zubereiten. Bisher gab es allerdings noch keinen Versuch etwas zu stibitzen. Erst als einer der Piepmätze auf ein Schneidebrett kotet, sehen wir uns gezwungen sie davonzujagen. Außerdem ist es auch gleich Zeit zu essen. Wir müssen nur noch den Kartoffelbrei anrühren, dann sind wir fertig. Geschlagene zwei Stunden haben wir gekocht. Dafür schmeckt es wieder einmal hervorragend. Nur auf die Aubergine werden wir wohl das nächste Mal verzichten.
 



 
Nach dem Abendessen brauchen wir eine weitere halbe Stunde um die Berge an Abwasch zu bewältigen. Danach können wir uns endlich ans Feuer setzen und genießen. Mittlerweile ist es bereits dunkel. Immerhin haben wir es auch schon 17:30 Uhr. Wir versuchen trotzdem noch ein wenig aktiv zu sein. Sarah schreibt zunächst die Stichpunkte weiter und holt danach ihr Strickzeug heraus. Cecil gibt erneut den Nonogrammen eine Chance. Bei den Lichtverhältnissen, ist das allerdings kein sehr angenehmer Zeitvertreib. Er ist besser damit beraten am Tagebuch weiter zu schreiben. 
Das Stockbrot ist heute leider ein ziemlicher Reinfall. Der Teig ist viel zu trocken und salzig. Cecil hat dementsprechend schlechte Laune. Aber ohne Rezept, Waage und Messbecher ist es nur natürlich, dass der Teig nicht jedes Mal gelingt. Sarah zieht sich daraufhin ins Zelt zurück und liest. Wenig später folgt ihr Cecil. Die Motivation ist für heute weg. Morgen ist auch noch ein Tag.

Kommentare

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

02.08., Montag: Über den Wolken - Es geht zurück nach Berlin

14.08., Freitag: Leliyn Campground (Edith Falls) – 99% krokodilfrei = Good Enough

14.07., Dienstag: Bedford Weir Camping Area - Die “Empty”-Marke