11.06., Freitag: Leven Canyon Reserve - Die Erklimmung des Cradle Mountains

Für heute haben wir uns fest vorgenommen, früh aus den Federn zu kommen. Der Wecker klingelt um 06:15 Uhr und keine zehn Minuten später stehen wir unten. Um uns herrscht noch totale Finsternis. Bevor es ans Frühstück geht, wird als erstes das Zelt eingepackt. Alles läuft wie geschmiert. Doch wenigstens das Wasser für Tee und Kaffee hätten wir schon davor aufsetzen können. Jetzt müssen wir wieder eine ganze Weile warten bis es kocht und haben danach kaum noch Zeit in Ruhe zu trinken. Nachdem der letzte Schluck weggepumpt ist, heißt es abwaschen, Zähneputzen und zusammenpacken. Um kurz nach acht sind wir auf der Straße zum Cradle Mountain NP.
Eine halbe Stunde Fahrt später erreichen wir den Parkplatz. Bis der erste Shuttlebus abfährt, bleibt uns noch eine knappe halbe Stunde. Genug Zeit nochmal ganz entspannt auf die Toilette zu gehen und die Wandersachen anzulegen. Auf dem Weg zum Bus sehen wir bereits aus der Ferne eine riesige Menschenmasse direkt vor uns. Beruhigt können wir kurz darauf erkennen, dass fast alle vor dem Besucherzentrum anstehen. Offensichtlich müssen sie noch Tickets für den Bus besorgen. Zum Glück haben wir unsere schon seit gestern. Andernfalls hätten wir wohl kaum eine Chance einen Platz im ersten Bus zu ergattern. Wir stehen noch an der Haltestelle, da bemerken wir, dass wir den Flyer inklusive Kartenmaterial vom Nationalpark im Auto vergessen haben. Kurzentschlossen sprintet Sarah zurück und holt ihn. Der Bus hat leichte Verspätung, doch sie hätte es wohl auch so wieder rechtzeitig zurück geschafft. 
Auf der kurzen Busfahrt sehen wir bereits mehrere Wallabies und ein Pademelon. Wenig überraschend fehlt von den Wombats jede Spur. Die schlafen sicherlich noch. Hoffentlich nicht zu lange. Es wäre sehr schön, wenn wir die gemütlichen Tiere nach unserem Wandertag erneut zu Gesicht bekämen. Von der Station am Dove Lake laufen wir direkt los zum Ufer des Sees. Am Bootshaus, an dem sich gestern eine Touri-Schar versammelt hatte, sind wir heute morgen ganz allein. Dafür ist es etwas stärker bewölkt. Egal. Das Foto ist ohne ungewollte Protagonisten darauf trotzdem viel besser. 
 
 
Überraschend früh erreichen wir den Verbindungsweg, der vom See auf einen Bergkamm zu Marion's Lookout führt. Steil und unwegsam führt er direkt den Hang hinauf. Wir erhoffen uns eine Zeitersparnis gegenüber der deutlich einfacheren Route via des Wombat Pools. Netter Nebeneffekt: auf unserem Pfad sind wir mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz allein. 
Schon auf den ersten Metern schießt der Puls von 0 auf 100. Es ist so anstrengend, wie wir erwartet hatten. Wenn wir nicht gerade über endlos erscheinende Serpentinen gehen, führt uns der Weg über hohe Stufen weiter den Berg hinauf. Um unseren Gehirne gar nicht erst die Möglichkeit zu geben darüber nachzudenken, warum wir uns freiwillig schon wieder so quälen, halten wir nur an, wo es nötig ist. Zum Beispiel um ein Foto von dem See zu schießen, der die Form eines Wombats hat. Wir vermuten jedoch, dass es sich dabei um den Lake Lilla handelt und nicht den Wombat Pool. 
 

 
Die letzten Meter geht es so steil bergauf, dass man sie ohne Hilfsmittel wohl kaum zurücklegen könnte. In diesem Fall dient eine Kette als Unterstützung. Daran können wir uns langsam den fast senkrechten Hang hinaufziehen. Ordentlich angeschwitzt erreichen wir den Bergrücken. 35 Minuten haben wir für den Aufstieg benötigt und dabei einige Wanderer überholt. Die haben den anderen Weg gewählt, sind aber offenbar mit dem eigenen Auto angereist. Denn von den Menschen, die mit uns im ersten Bus saßen, hat es ganz sicher keiner so schnell wie wir hier hoch geschafft. 
 
 
Mit einem herrlichen Blick auf den Crater Lake legen wir die letzte Etappe bis zu Marion's Lookout zurück. Statt 75 Minuten haben wir nur 40 gebraucht. Der Tag ist damit noch jünger als erwartet. Während wir die Aussicht genießen, bringt uns das zum Nachdenken. Selbst wenn wir jetzt über den längeren Weg zurückgehen, wären wir viel zu früh am Ronny Creek. Die Wombats kommen dort vermutlich erst gegen 15 Uhr heraus.
 





 
 
Wir entscheiden daher weiter bis zur Kitchen Hut zu gehen. Eine kleine Hütte am Fuße des Cradle Mountain. Von dort aus schauen wir dann wie es weitergeht. Es gibt mehrere Alternativen. Und wer weiß: vielleicht wagen wir doch noch den Aufstieg zum Gipfel vom Cradle Mountain…
Um 10:40 Uhr erreichen wir das kleine Holzhaus. Von hier aus dauert es angeblich 2 - 2 ½ Stunden bis zum Gipfel und zurück. Das Wetter sieht aktuell recht gut aus. Ab einer gewissen Höhe verschwindet der Cradle Mountain zwar in den Wolken, aber nach Regen oder Sturm sieht es nicht aus. Da müssen wir nicht lange überlegen. Wir machen es.
 


 
Von der Kitchen Hut aus gilt es nur noch etwa 300 Höhenmeter zu überwinden. Aber die haben es in sich, wie wir bald feststellen sollten. Zunächst steigt man eine Treppe hinauf. Das geht noch recht gut. Vom oberen Absatz führt der Weg nach rechts zum Gipfel. Ab hier wird es bereits kniffliger. Nachdem wir ein Feld aus losem Geröll überquert haben, warten immer größere Felsbrocken darauf von uns überklettert zu werden. Es dauert nicht lange, bis wir unsere Kameras einpacken müssen. Wir benötigen beide Hände, um sicher voran zu kommen. Auf unserem Weg überholen wir zwei andere Pärchen. Aus ihren Gesichtern können wir klar herauslesen, dass das hier wohl eine Nummer zu groß für sie ist. Mal sehen, ob sie es bis zum Gipfel schaffen. Die schnellsten sind wir auf dieser Passage jedoch nicht. Ein besonders flinker Einzelkämpfer zieht an uns vorbei. Wir sehen es allerdings entspannt. Es ist schließlich kein Wettrennen.
Je höher wir klettern, desto feuchter wird das Gestein. Dazu werden die natürlichen Hindernisse auf dem Weg zum Gipfel immer schwieriger. Besonders an Stellen, an denen wir uns an Felsüberhängen vor bei quetschen müssen, sind nicht ohne. Man gerät unweigerlich in Rücklage und muss höllisch aufpassen trotzdem nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Ein gruseliges Gefühl. 
 

 
Endlich scheint der Gipfel in greifbarer Nähe. Oben angekommen, müssen wir jedoch feststellen, dass wir getäuscht wurden. Hinter der Anhöhe setzt sich der Pfad fort, führt in ein Tal und am anderen Ende wieder hinauf. Das kennen wir schon von etlichen anderen Bergbesteigungen, fallen aber immer wieder darauf herein. Mittlerweile sind wir so hoch, dass wir vom dichten Nebel der Wolken umgeben sind. Uns würde es langsam reichen mit der Kletterei. Doch jetzt geben wir nicht mehr auf. Weiter geht es. 
Der junge Mann, der uns vor wenigen Minuten überholt hat, hat auf der anderen Seite des Tals sichtbar Probleme den Fels hinaufzukommen. Wir holen auf, stehen dann aber vor der gleichen Herausforderung. Es ist kaum ein Griff im glatten Gestein zu finden. Nur mit Mühe kann Cecil seinen linken Fuß in einer Felsspalten einklemmen. Wir sind beide von der Aktion überrascht. Niemals hätte man ihm eine solche Flexibilität zugetraut. Jedenfalls kann er sich von dort aus hochdrücken und findet oben auch mit den Händen Halt. Von hier aus kann er Sarah Hilfestellung leisten. Wir sind jetzt schon gespannt, wie herausfordernd dieser Teil auf dem Rückweg wird.
Nachdem wir die Schlüsselstelle hinter uns haben, geht es deutlich gesitteter zu. Nur noch über ein paar Felsen hüpfen, um wenige Kurven biegen und wir sind da. Leider müssen wir uns damit zufrieden geben, dass der Weg das Ziel war. Vom Gipfel aus sieht man zu allen Seiten nur weiße Wolken. Aber das konnten wir uns denken und sind dementsprechend kaum enttäuscht. Immerhin können wir stolz auf uns sein. Vierzig Minuten haben wir gebraucht bis zu diesem Punkt auf 1545 Metern Höhe. Vom Dove Lake aus haben wir damit über 600 Höhenmeter überwunden. Dementsprechend frostig ist es hier oben. Wir essen noch schnell einen Müsliriegel, dann machen wir uns lieber wieder auf den Weg. 
 

 

Die herausfordernde Stelle vom Aufstieg schaffen wir mit größter Mühe, aber ohne Verletzungen erneut zu überwinden. Kurz darauf treffen wir auf die zwei Pärchen, die wir auf dem Hinweg überholt haben. Von beiden werden wir gefragt, wie weit es noch ist und ob es noch härter wird. Wir versuchen sie aufzumuntern, verheimlichen aber auch nicht, dass sie sich ein paar Meter weiter nochmals ordentlich anstrengen müssen. Zugegeben sind wir erstaunt, dass sie noch nicht umgedreht haben. Hoffentlich verletzt sich keiner. 
Je weiter wir hinabsteigen, desto besser wird die Sicht. Ohne den Zeitdruck, den wir beim Aufstieg verspürt haben, können wir jetzt gelegentlich kleine Pausen einlegen und Aufnahmen machen. Cecil hat zu diesem Zweck die GoPro von der Teleskopstange abgeschraubt. Die macht einfach viel bessere Aufnahmen, als sein Handy. Während wir laufen, kann er sie dann in der Jacke verstauen. Doch es ist ganz schön gruselig, die Kamera ohne Sicherung in der bloßen Hand zu halten. Wie ihr an den Bildern sehen könnt, hat er es aber geschafft, sie heil mit nach unten zu bringen. 
 






 
Wir sind schon fast wieder bei der Treppe, da kommen uns immer mehr Wanderer entgegen. Das überrascht uns etwas. Immerhin ist es schon recht spät und einige sehen nicht mehr ganz so fit aus. Viele scheinen aber auch gar nicht bis nach ganz oben zu wollen. Sobald der Pfad anspruchsvoller wird, drehen sie um. Die Aussicht ist von dort aus trotzdem schon nicht schlecht. Besser als die vom Gipfel allemal. Einige lassen sich bestimmt auch von den sehr vagen Informationen über die Wanderung abschrecken. Erst gestern hat uns ein Mitarbeiter im Besucherzentrum gesagt, es würde 5-8 Stunden dauern. Was soll man damit anfangen? Darüber hinaus findet man kaum Kartenmaterial zum Gipfelweg. Vielleicht soll dadurch verhindert werden, dass zu viele unerfahrene Wanderer den Aufstieg angehen. 
 
 





 
Immerhin war die Angabe an der Kitchen Hut präzise. Wir sind nach knapp zwei Stunden wieder dort. Dazu war der Rückweg weniger schlimm als gedacht. Kontrolliert und nicht selten im Krebsgang auf allen Vieren, haben wir diesen gut hinter uns gebracht. Von der Hütte aus kann man über den Horse Track bis nach Ronny Creek laufen. Dem Schild nach dauert das 2 ½ Stunden. Wollen doch mal sehen, wie genau dieser Wert ist.
 
 
Streckenweise führt der Weg über einen Steg. Das ist echt angenehm und wir kommen gut voran. Teilweise ist das Holz allerdings so verrottet, dass man aufpassen muss, wo man hintritt. Sonst steht man ruckzuck knöcheltief im eisigen Wasser. Lange Zeit sind wir alleine unterwegs. Bis vor uns ein älterer Mann auftaucht. Wir haben schon fast zu ihm aufgeschlossen, da entdeckt er uns auch und fängt plötzlich an zu rennen. Wenig später überholen wir ihn dann doch. Er ist gerade dabei einen Video-Anruf zu führen. Vielleicht wollte er vorgaukeln ganz alleine im Nationalpark zu sein. In jedem Fall eine merkwürdige Aktion. Als wir einen kleinen Abstecher auf den Crater Peak machen, übernimmt der Mann erneut die Führung. Das kann ja heiter werden. 
Vom Crater Peak genießt man einen schönen Weitblick über den Crater Lake. Rechts wird dieser von einer steil abfallenden Felswand begrenzt. Auf der anderen Seite schmiegt sich ein Wald an das Ufer. Im Hintergrund ist der Dove Lake ebenfalls erkennbar. Würde es nicht so stark winden, hätten wir sicher noch mehr Zeit auf dem Lookout verbracht. 
 

 

Der Weg ist vom Crater Peak aus recht fade. Wir können den See bald nicht mehr sehen und auch sonst ändert sich die Landschaft nicht mehr großartig. Nur noch selten helfen Holzstege über den schlammigen Pfad. Dazu haben wir den alten Mann von vorhin dauerhaft in unserem Blickfeld. Allerdings scheint er einen Zahn zugelegt zu haben, denn wir kommen einfach nicht an ihn heran. Oder besser noch an ihm vorbei. Erst auf einem Stück, auf dem es über eine lange Strecke steil bergab geht, können wir überholen. 
Wir sind heilfroh, als endlich das bekannte Gebiet am Ronny Creek vor uns auftaucht. Gut 1 ½ Stunden haben wir gebraucht, doch es kam uns deutlich länger vor. Jetzt hoffen wir, dass die Wombats schon wach sind. Immerhin ist es erst 14:15 Uhr. Bisher konnten wir keinen entdecken. Doch dann sichtet Cecil eines der Tiere. Etwa acht Meter von uns entfernt, sitzt er im Gras. Offenbar gerade erst aus der Höhle gekommen, ist zunächst Fellpflege angesagt. Immer wieder kratzt sich der ausgewachsene Wombat mit dem auffällig hellen Fell.
 
 
An einer Kreuzung stoßen wir auf eine Frau, die erwartungsvoll in unsere Richtung schaut. Das muss die bessere Hälfte von dem komischen Kauz sein, der vor uns flüchten wollte. Sarah spricht sie unaufgefordert an. Sie ist beruhigt, dass wir ihren Mann gesehen hätten und er sicher gleich hier ist. Sollten wir mit unserer Vermutung falsch liegen, und die beiden sind gar kein Paar, hat das sicher für einiges an Verwirrung gesorgt. Uns belustigt dieser Gedanke für einen kurzen Moment. 
Ein Stück weiter stoßen wir auf ein paar völlig aufgeregte Menschen. Sie signalisieren uns, dass sich unter dem Steg ein Wombat befindet. Immer wieder versuchen sie uns das klar zu machen, dabei haben wir es bereits beim ersten Mal verstanden. Nur uns macht das eher traurig. Vielleicht hat das Tier Angst. Ganz offensichtlich will es mit Menschen aktuell nichts zu tun haben. Wir sehen also zu, dass wir schnell weiterkommen. Hoffentlich lassen die anderen den armen Kerl auch bald in Ruhe.
Es gibt außerdem genug andere Wombats, die frei über die Wiese wandern. Zwar befinden sich die alle recht weit weg vom Steg, dafür stört man sie auch nicht. Mit Hilfe von Sarahs Kamera können wir trotzdem genug erkennen. Und gerade als wir uns damit abfinden wollten, dass es heute wohl nicht mehr besser wird, glauben wir unseren Augen kaum. Näher am Steg als alle anderen, befindet sich eine Mama mit ihrem Joey. 
 
 
Bestimmt zwanzig Minuten beobachten wir die zwei. Fast ununterbrochen sind sie dabei Gras zu mümmeln. Dabei kommen sie uns immer näher. Das Joey ist nicht mehr ganz so klein, aber immer noch total süß. Es kratzt sich ein paar Mal, dreht Runden um seine Mama und frisst schon wie ein Großer. Nur schwer können wir uns von den beiden lösen. Doch mittlerweile sind wir so ausgekühlt, dass wir kaum noch unsere Gliedmaßen spüren können. Schweren Herzens ist es Zeit sich zu verabschieden.
 






 

Gleich darauf wird uns ungeplant ordentlich warm. Um den Bus noch zu kriegen, müssen wir einen kleinen Sprint einlegen. Andernfalls hätten wir weitere 15 Minuten in der Kälte verbringen müssen. Aus dem Bus heraus können wir sogar noch ein paar weitere Wombats sehen. Sie sind also nicht nur am Ronny Creek unterwegs. Einer steht sogar direkt am Straßenrand vor dem Souvenir-Shop und schubbert seinen Rücken an einem der Leitpfosten. 
Wir sind ganz schön platt, als wir zurück bei Koby sind. Für so einen langen Tag hatten wir definitiv zu wenig Verpflegung dabei. Aber die Zeit ist knapp und noch haben wir das Ziel für heute nicht erreicht. Um keine Zeit zu verlieren, essen wir lediglich ein paar Cracker während der Fahrt. In 1 ½ Stunden geht die Sonne unter und wir wollen die Nacht am Leven Canyon verbringen. Bis dahin ist man mit dem Auto etwas mehr als eine Stunde unterwegs. 
Auf dem Weg wird Cecil zunehmend unruhiger. Das Benzin neigt sich dem Ende. Mit dem vermeintlich kaputten EGR-Ventil und bei dem alpinen Gelände könnte der Verbrauch sogar noch steigen. Es hilft daher nichts. Besser wir halten noch heute an einer Tankstelle, als morgen irgendwo im Nirgendwo liegen zu bleiben. Im kleinen Örtchen Wilmot füllen wir für knackige 1,67$/Liter ein wenig auf. 
Der kostenlose Campingplatz direkt am Leven Canyon ist noch komplett leer als wir eintreffen. Es sind trotzdem nur wenige Stellflächen zu finden, die nach offiziellen Schlafplätzen aussehen. Wir finden aber eine Ecke und sollten unsere Wahl nicht bereuen. Während Sarah sich schon mal umzieht, checkt Cecil die Karten der Umgebung aus. So wie es aussieht, können wir alle Highlights auf einem Rundwanderweg ablaufen. Der dauert dazu nur 45 Minuten. Perfekt für morgen, denn viel Zeit haben wir auch da nicht. Immerhin steht abends die Rückreise auf die Nordinsel an. Aber daran wollen wir jetzt noch nicht zu viel denken. Eine Nacht auf Tasmanien steht uns noch zu. 
 

 
Eigentlich wollten wir noch die kommenden Wochen grob planen. Doch jetzt haben wir absolut keine Lust dazu. Bestimmt haben wir dafür morgen auf der Fähre mehr als genug Zeit. Stattdessen bauen wir schnell das Zelt auf und beginnen anschließend damit Sandwiches für morgen vorzubereiten. Der leckere Geruch davon bleibt einem hungrigen Fuchskusu nicht verborgen. Ziemlich aufdringlich kommt er bis an unseren Tisch heran. Das könnte zu einem Problem werden. Noch lässt sich das Possum jedes Mal vertreiben, aber wir wollen unser Glück nicht auf die Probe stellen. Sicherheitshalber schließen wir alle Türen von Koby. So müssen wir nur noch die Lebensmittel auf unserem Tisch verteidigen. 
Der hungrige Kusu lässt nichts unversucht, etwas von unserem Essen abzustauben. Er probiert es links und rechts, schleicht sich aus dem Gebüsch an oder krabbelt unter Koby hindurch. Doch wir kennen die ganzen Tricks mittlerweile. Erst als ein zweites Possum dazukommt, drohen wir die Kontrolle zu verlieren. Am Ende gehen die beiden jedoch leer aus. Besser ist das. Menschliche Nahrung bekommt Wildtieren nicht gut und wir wollen sie nur schützen. Es wäre schön, wenn auch die beiden das wüssten. In den Augen der Fuchskusus sind wir aber wahrscheinlich einfach nur gemein, da wir unser Essen nicht mit ihnen teilen. Mit diesem Image müssen wir wohl leben. 
 

 

Nachdem die Sandwiches für morgen endlich fertig sind, können wir uns dem Abendessen widmen. Die Possums sind mittlerweile auf einem Baum verschwunden. Wir bleiben trotzdem wachsam. Von unserer Carbonara landet die letzte Portion im Topf. Da uns langsam die Eier ausgehen, kommen heute nur zwei in die Sauce. Es schmeckt trotzdem hervorragend. Damit bleibt es unser aktuelles Lieblingsgericht aus der Camperküche. 
Der Abwasch fällt, nicht zuletzt wegen der Aktion mit den Sandwiches, heute etwas größer aus. Wir haben allerdings schon so eine Routine, dass das zeitlich kaum noch ins Gewicht fällt. Als alles wieder unter Dach und Fach ist, können wir uns dem Feierabendvergnügen zuwenden. Für Sarah heißt das Zeitschrift lesen, für Cecil Stichpunkte schreiben. Da es auch hier ordentlich windet, ziehen wir dazu hinter den Kofferraum. Dort sind wir wenigstens etwas vor dem kalten Luftzug geschützt. Aber bei weitem nicht zu Genüge. 
Es dauert nur ein paar Minuten bis wir kapitulieren. Die Vernunft siegt. Sarah geht hoch ins Zelt und Cecil zieht ins Homeoffice. Dort schreibt er bis kurz vor 21 Uhr die Stichpunkte von heute. Oben hört Sarah derweil Musik, liest weiter in der Zeitschrift und löst danach noch ein Sudoku. Dann ist es auch schon Zeit für sie zu schlafen. Ist aber auch kein Wunder nach so einem ereignisreichen Tag.
Cecil hält dagegen etwas länger durch. Bis 22:45 Uhr dauert es, bis er einen weiteren Tag geschrieben hat. Es folgt Videobearbeitung. So haben wir die Chance morgen eventuell mal wieder etwas zu posten. Vorausgesetzt wir finden ein Wlan. Wie nicht anders zu erwarten, schaut er anschließend die Formel 1 Serie weiter. Aber nur zwei Folgen. Dann ist auch für ihn Schlafenszeit. 

Kommentare

  1. und wieder eine der wundervollen und sehr ausführlichen Beschreibungen mit tollen Fotos und Videos - einfach große Klasse.

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